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Eins vorneweg: Beim Thema Lufthansa fällt es mir schwer, die gebotene journalistische Zurückhaltung zu üben. Was der Konzern seinen Kunden zumutet, ist unsäglich. So meine jahrelange persönliche Erfahrung. Unfreundlichkeit und Abwimmeln scheinen, insbesondere auch bei der Tochter „Austrian Airways“, die Strategie von oben zu sein. Bei vorgeschriebenen Entschädigungen für Kunden setzt man offenbar gerne auf Rechtsbruch, um Geld zu sparen. Nach dem Motto: Die wenigsten werden klagen! Viele der tollen Mitarbeiter hadern mit der Führung, wie ich aus persönlichen Gesprächen weiß: „Die sparen und controllen uns zu Tode“ – ist eine Aussage, die man immer wieder hört.
Service war einst eine Kernkompetenz des „Kranichs“. Heute verzichtet man darauf und setzt dafür auf „Haltung“. Was ein Pilot in einem exklusiven Text mit Insider-Informationen für meine Seite etwa über den Corona-Kurs des Konzerns schrieb, hat mich schockiert. Ein anderer Insider-Bericht für meine Seite war nicht weniger schockierend: Unter dem Titel „Lufthansa am Limit – die wahre Geschichte“ erfuhren meine Leser da schon im Juli 2022 über das Missmanagement bei dem Konzern mit selbstgefälligen und opportunistischen Managern (und wunderbaren Mitarbeitern, die aber leider nicht das Sagen haben). Für woken Gesinnungs-Klimbim ist Geld da; für notwendige Dinge nicht.
An die Warnungen der Insider musste ich denken, als ich heute folgende Nachricht las: Lufthansa – weltweites Chaos! Check-In und Boarding nach IT-Ausfall lahmgelegt“. Abertausende Passagiere waren betroffen; teilweise konnte der Flughafen Frankfurt nicht mehr angeflogen werden; viele Maschinen mussten auf Ausweichflughäfen landen. Von einem „riesigen Chaos“ war die Rede. Made in Germany.
Gegen Mittag dann die Nachricht: Die Lufthansa gibt die Schuld ausnahmsweise nicht Putin bzw. russischen Hackern (wie gut, dass man die hat für solche Fälle!), sondern der Deutschen Bahn. Einem anderen deutschen Großkonzern, der seine eigentliche Aufgabe nicht mehr richtig erfüllt, aber statt Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit „Haltung“ und „Wokeness“ im Überfluss bietet. „Die schwere IT-Panne bei der größten deutschen Airline ist offenbar durch Bauarbeiten an einer Bahnstrecke in Frankfurt ausgelöst worden“, schrieb die „Bild“: „Dabei sollen bereits am Dienstag mehrere Glasfaser-Kabel der Deutschen Telekom von einem Bagger durchtrennt worden sein.“
Aber auch wenn tatsächlich die Bahn Auslöser der Probleme ist: Ein Weltkonzern wie die Lufthansa müsste einen Plan B bereit halten. Ausweichsysteme, um nicht gleich im Chaos zu versinken. Stattdessen lassen die Manager lieber ihre Flugzeuge mit Slogans wie „Diversity wins“ lackieren.
Mein Mitgefühl gilt heute den Abertausenden Passagieren von Lufthansa und ihren Tochterunternehmen wie der „Austria“. Als Vielflieger weiß ich, wie unschön es ist, am falschen Flughafen zu landen oder am richtigen festzusitzen. Ganz vermeiden lässt es sich nie, der menschliche Faktor ist immer und überall vorhanden. Doch wie die Führung von Lufthansa und „Austrian“ ihre eigenen Mitarbeiter und Kunden behandelt, ist eine Zumutung.
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