Schweizer Behörden enttarnen Sterbestatistik-Schwindel Späte Genugtuung für die einstigen „Verschwörungsideologen“

Von Daniel Weinmann

Die „größte je dagewesene Pandemie“ legitimierte für die Politik nicht nur Maßnahmen, die in Friedenszeiten hierzulande bisher kaum vorstellbar waren. Angesichts der Stigmatisierung der Ungeimpften als Asoziale führte sie zu einer unüberwindbaren Spaltung der Gesellschaft. Mittlerweile gestehen selbst die Hardliner die Unwirksamkeit vieler Instrumente.

Selbst Deutschlands Hohepriester der Corona-Agenda, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, distanzierte sich im Nachhinein von einigen Corona-Maßnahmen. „Die Schulschließungen und auch die Kitaschließungen, das hätte man so lange nie durchziehen dürfen“, bekannte er im Februar dieses Jahres. „Was Schwachsinn gewesen ist, wenn ich so frei sprechen darf, sind diese Regeln draußen“, sagte Lauterbach mit Bezug auf die gleichermaßen willkürlichen wie grotesken Verbote, sich in Parks aufzuhalten oder ohne Maske joggen zu gehen.

Die Schweiz, die nicht nur die Maßnahmen erheblich früher aufhob als die Bundesrepublik, sondern auch in Sachen Aufarbeitung vorangeht, offenbart nun entlarvende Zahlen. Ein kritischer Eidgenosse wollte mehr zum Rechenschaftsbericht des Regierungsrats des Kantons Luzern an den Kantonsrat wissen. In dem als „Covid-19-Krisenbewältigung im Kanton Luzern“ bezeichneten Papier hieß es im vergangenen Herbst: „470 Menschen sind im Kanton Luzern bis August 2022 im Zusammenhang mit dem Virus verstorben.“

»In den allermeisten Fällen« waren die ‚Corona-Toten‘ zwischen 80 und 100 Jahre alt

Was genau verbirgt sich hinter der wachsweichen Formulierung „im Zusammenhang“, mit der auch hierzulande die Corona-Panik angefacht wurde? Die „Weltwoche“ zitiert Antworten des Kantons Luzern, die die Argumentationslinie der Maßnahmen-Fetischisten wie ein Kartenhaus einstürzen lässt. Gleich reihenweise werden angebliche Verschwörungstheorien, „Fake-News“ bzw. „Lügen“ wahr.

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Die Corona-Toten in Luzern waren „in den allermeisten Fällen“ zwischen 1920 und 1940 geborene Personen, die heute somit zwischen 80 und 100 Jahre alt sind. Zum Vergleich: Laut dem Statistischen Bundesamt liegt die Lebenserwartung auf Basis der aktuellen Sterbetafel 2019/2021 bei 78,5 Jahren (Männer) beziehungsweise 83,4 Jahren (Frauen). Ebenfalls bezeichnend ist die Antwort hinsichtlich des Impfstatus: Die Frage nach dem Anteil der geimpften und ungeimpften Personen unter den Corona-Toten blende die Tatsache aus, dass man sich während fast eines Jahres gar nicht impfen lassen konnte. Deshalb lasse sich „auch kein Kausalzusammenhang ableiten“. Darüber hinaus müsse in Betracht gezogen werden, dass „der Impfschutz bekanntlich nachlässt“.

Ein heftig umstrittenes Thema war, wer als Verstorbener in die Statistik der Corona-Toten aufgenommen wurde. Kritische Geister mahnten stets an, dass die Todeszahlen künstlich in die Höhe getrieben wurden, indem als an Corona gestorben galt, wer positiv getestet wurde – unabhängig von der wirklichen Todesursache.

Prüfungen der wahren Todesursachen durch eine Obduktion fanden nicht statt

Die Antwort des Kantons offenbart, dass die Maßnahmen-Kritiker, die teils für ihre Meinung verfolgt wurden, recht hatten: „Das einzige und ausschlaggebende Kriterium war ein Test, dessen Ergebnis positiv war“, heißt es. Die Antwort auf die Frage, ob somit auch Unfalltote mit positivem PCR-Test zu den Corona-Toten zählten, lautet: „Ja“.

Als wäre dies nicht genug, weist die Statistik nicht einmal aus, ob und wie viele der vermeintlichen „Pandemie“-Opfer unter Vorerkrankungen litten. Der Kanton Luzern begründet dies so: „Das Meldeformular wurde während der Pandemie rund fünfzehn Mal abgeändert. Aus diesem Grund kann keine fundierte Analyse beziehungsweise Antwort erfolgen.“ Schlussendlich wird eine weitere Verschleierungstaktik entlarvt, die – nicht nur in der Schweiz – eingesetzt wurde, um die wahren Zahlen zu verfälschen und das Paniklevel hochzuhalten. Die Antworten der Luzerner Behörden zeigen nun: Die Prüfungen der wahren Todesursachen durch eine Obduktion fanden schlicht nicht statt.

Eine solche Offenheit wie in der Schweiz ist hierzulande zwar undenkbar. Doch die Eidgenossenschaft ist keine Insel. Dass die Corona-Statistiken in der angrenzenden Bundesrepublik ebenso substanzlos sind, sollte spätestens jetzt auch den schärfsten „Fakten-Checkern“ deutlich geworden sein.

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Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.

Bild: Alexandra Morosanu/Shutterstock

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