Unsere Leser sind die beste Redaktion, die man sich vorstellen kann. Uns erreichen so viele Nachrichten, dass wir leider nur einen Bruchteil aufgreifen können. Gerade hat uns ein Hinweis erreicht, der mir die Sprache verschlagen hat. Ein treuer Leser aus dem Umkreis von Bad Segeberg schickte uns einen Link zu einem Online-Shop, der es in sich hat.
Der Coffeeshop suedhang.org hat vor den Bestellvorgang eine Bedingung gesetzt. Der Besteller muss durch einen Haken folgendem Satz zustimmen: „Hiermit bestätige ich, dass ich mich zu den Werten der Verfassung und des Grundgesetzes bekenne. Das rechtsradikale Konzept der Remigration lehne ich ab.“
Also eine Gesinnungsprüfung vor dem Kauf.
Man könnte das als einzelne Verrücktheit eines Online-Händlers abtun und auch darauf verweisen, dass dieser die Bedingung inzwischen wieder von der Seite genommen hat. Aber das würde zu kurz greifen.
Der Fall ist geradezu symbolträchtig für die Gesinnungs-Hysterie und den ideologischen Reinheits-Wahn, den der polit-mediale Kongress angestachelt hat und der breit verfing in unserem Land. Es sind ähnliche Mechanismen, wie sie schon in der Corona-Zeit zu bemerken waren. Insbesondere im Umgang mit Ungeimpften.
Hass, Hetze und Ausgrenzung von Menschen mit anderer Meinung sind nicht nur allgegenwärtig – diejenigen, die sie betreiben, wähnen sich dabei auch noch moralisch im Recht. Und begreifen nicht, dass sie sich genau auf die gleichen Verhaltens- und Denkmuster stützen, die uns schon in der Vergangenheit in den Abgrund gestürzt haben. Und die sie zu bekämpfen glauben.
Wirklich demokratische und freiheitliche Gesellschaften leben vom Widerspruch. Er ist die Triebfeder des Fortschritts und der Freiheit. Den Rot-Grünen in Politik und Medien ist es gelungen, der alten Bundesrepublik einen autoritären, pervertierten Demokratie-Begriff überzustülpen, der in vielem – wenn auch nicht in allem – an die DDR erinnert.
Bereits heute haben wir weite Teile von Demokratie und Freiheit verloren. Angesichts des Tempos, in dem das geschieht, droht ein weiteres Abrutschen Richtung Totalitarismus.
Der Bundespräsident hat am Montag in einer Rede die Opposition mit Rattenfängern gleichgesetzt. Damit bezeichnet er ihre Wähler als Ratten – zumindest für den Teil, der nicht sehr sattelfest in der Literatur ist und wie ich nicht sofort an das Stück „Der Rattenfänger von Hameln“ denkt bei dem Begriff.
Steinmeiers abermalige Entgleisung zeigt: Der wahre Demokratiefeind ist Steinmeier selbst.
Wie nennt man gewöhnlich Systeme, in denen das Staatsoberhaupt die Opposition als Rattenfänger und damit Oppositions-Anhänger als Ratten bezeichnet?
Wie passen Ratten-Vergleiche zu Demokratie und freiheitlich-demokratischer Grundordnung?
Wie passen Ratten-Vergleiche dazu, dass der Bundespräsident neutral sein und Zurückhaltung üben muss?
Wie passen Ratten-Vergleiche zu den ständigen Lippenbekenntnissen von Steinmeier gegen „Hass und Hetze“, gegen „Verrohung“ und „Spaltung“?
Da Sie hier lesen, kennen Sie sicher die Antworten.
Aber ich finde, wir sollten diese Fragen der Regierung stellen und all jenen, die für diese Regierung auf die Straße gehen oder sie still unterstützen.
Und wir sollten diese Fragen wieder und wieder stellen.
… da brat mir doch einer 'n Storch. 🤦♀️ pic.twitter.com/J7BcHKzVpd
— Jane Banane 🍌 (@Jane_Banane_) January 29, 2024
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