Das ganze Elend Deutschlands in einer einzigen Stellenanzeige Ketzerische Ansichten aus der Luft

Das ganze Elend Deutschlands in einer einzigen Stellenanzeige – der Satz aus der Überschrift war mein Gedanke heute, als ich mich vor dem Landeanflug auf München (bei dem ich diese Zeilen schreibe) online erkundigte, ob der Lebensmittel-Markt am Flughafen wieder geöffnet hat – wie versprochen.

Aber alles der Reihe nach. Weil ich vor dem Abflug oft gerne noch etwas einkaufe als Mitbringsel aus der Bayerischen Landeshauptstadt – erst am Flughafen weiß man ja, wie viel Platz noch im Gepäck ist – freute ich mich Anfang September letzten Jahres auf den vertrauten Besuch in dem großen Supermarkt zwischen den beiden Terminals. Umso größer war meine Enttäuschung, als ich dort feststellen musste, dass der Markt geschlossen hat. Der sehr viel kleinere Supermarkt gegenüber im Terminal 2 war nur ein schwacher Trost – eher schon die Ankündigung der Mitarbeiter dort, dass der große Supermarkt noch 2023 wieder aufmachen werde. Nur eben nicht mehr als Edeka, sondern als Rewe. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich nicht ahnen, dass meine Einkäufe sinnlos waren, weil am Münchner Flughafen mein Gepäck verschlampt wurde und die Lebensmittel im Koffer viele Tage lang in der prallen Sonne vor sich hin gammelten (siehe meine Geschichte: „Der Münchner Flughafen – (m)ein Bermuda-Dreieck für Gepäck“).

Eine kurze Recherche im Internet bestätigte damals die Hoffnung machende Auskunft der Mitarbeiter: Die Eröffnung war noch für den Herbst 2023 geplant.

Was auch logisch klingt – denn ein Kettenwechsel eines Supermarkts ist schließlich weder ein Brand noch eine andere Naturkatastrophe.

Obwohl ich guter Dinge war, traute ich dem Frieden nicht so recht. Und entschloss mich, vor der Landung nachzusehen, ob das Versprechen vom September wirklich gehalten wurde. Man weiß im „besten Deutschland aller Zeiten“ bekanntlich nie. Und einen unnötigen Schnellmarsch beim Umsteigen auf dem Flughafen wie im September wollte ich mir ersparen.

Nicht gering war mein Erstaunen, als ich über den Umweg einer Stellenanzeige auf dem Portal „Neueröffnungen“ erfuhr, dass sich meine Hoffnung in der Luft auflöste wie die grüne Fata Morgana der Energiewende. „Eröffnung: April 2024“ war da zu lesen.

Und darunter waren die folgenden drei Updates zu finden:

Neueröffnung von Rewe Almir Schalla in München
UPDATE #3 (15.02.2024)
Die Eröffnung ist nun für den April 2024 geplant.

UPDATE #2 (21.10.2023)
Laut Stelleninserat ist die Eröffnung derzeit für Februar 2024 geplant.

UPDATE #1 (21.07.2023)
Die Eröffnung ist aktuell für den Dezember 2023 geplant.

Daunter steht:
„Am Flughafen München-Erding ist die Eröffnung des Rewe Markt auf der ehemaligen Edekafläche für den Herbst 2023 geplant.“

Meine Enttäuschung als Reisender und (verhinderter) Einkäufer wurde allerdings gleich massiv kompensiert durch meine Einschätzung als Journalist: „Das ganze Elend Deutschlands in einer einzigen Anzeige“ – das war der Gedanke, der mir wie eingangs beschrieben sofort durch den Kopf ging. Und ich sagte mir: Da muss ich einen kurzen Text dazu machen. Weil die Dauer-Verzögerung einfach zu typisch ist für unser Land. Und einen besonders vor den Kopf stößt, wenn man in einem Flugzeug aus Fernost sitzt – wo die Gegensätze zu Deutschland einfach gigantisch sind. Hat man hierzulande den Eindruck, dass immer weniger funktioniert und unser Land massiv abbaut, so ist es in China und in Südkorea, wo ich war, genau umgekehrt.

Berlin wirkt nach Shanghai und Seoul fast schon wie Dritte Welt. Und besonders absurd daran ist, wie verzerrt die Wahrnehmung vieler Menschen ist – die immer noch glauben, wir seien weltweit führend und die Welt sehne sich nur danach, von uns in eine bessere, „klimaneutrale“ Zukunft geführt zu werden. Nüchtern betrachtet taugen wir inzwischen viel mehr als abschreckendes Beispiel.

Mehr dazu in meinen beiden aktuellen Reise-Videos – und in dem oder den nächsten

Wobei beispielsweise in München die Verzögerung bei der Neueröffnung eines Supermarktes wohl noch eines der geringsten Probleme ist. Richtig entsetzt bin ich, wie sehr etwa das Bahnhofsviertel heruntergekommen ist. Manche Plätze dort gleichen einem Obdachlosenasyl unter offenem Himmel – wobei die menschlichen Hinterlassenschaften nicht nur dort in Auge und Nase stechen, sondern selbst in der U-Bahn oder in Räumen mit Bankautomaten.

 Aber zurück zum Supermarkt.

Besonders dramatisch in meinen Augen: In vielen Fällen sind es die überbordende Bürokratie und der Regelungswahnsinn, sowie eine verfehlte Politik wie etwa mit dem Bürgergeld, von der die so vielen sehr tüchtigen und fleißigen Menschen in unserem Land ausgebremst werden. Wer weiß – vielleicht ist das mit der Neueröffnung am Münchner Flughafen genau so. Das Tempo, mit dem diese Regierung und vor ihr die von Angela Merkel dieses wunderbare Land mit so vielen wunderbaren und fleißigen Menschen zugrunde richtet, ist in der Geschichte wenn nicht einzigartig, so doch zumindest in Friedenszeiten wohl doch äußerst ungewöhnlich.

Ich bin sehr gespannt, ob Sie ähnliche Eindrücke haben wie ich. Oder ob Sie mir ein Hoffnungssignal senden können – und der Ansicht sind, ich sehe zu schwarz! Ich freue mich auf Ihre Kommentare und Ihre eigenen Geschichten!

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Bild: Shutterstock

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