Moralinsaure öffentlich-rechtliche Sprachpolizei jetzt auch bei der EM Rüffel für Ex-Nationalspieler Mertesacker im ZDF

Die Gesinnungskontrolle und Sprachpolizei nimmt in Deutschland immer absurdere Formen an – die einem freiheitlich-demokratischen System Hohn sprechen. Das musste gerade der frühere Nationalspieler Per Mertesacker vor laufender Kamera erleben. Als er am Donnerstagabend in einer ZDF-Expertenrunde zu Gast war. Und sich einen rüden Rüffel von Moderator Jochen Breyer einholte.

Sein „Verbrechen“ war folgende Aussage: „Wenn du so ein Spielermaterial wie die Engländer hast, kannst du nicht spielen wie Union Berlin in den besten Zeiten.“

In der Manier eines Oberlehrers intervenierte Breyer sofort und nahm gleich auch noch den zweiten Ex-Nationalspieler, der als Experte mit in der Runde war, Christoph Kramer, mit unter Beschuss: „‚Spielermaterial‘ – weil ihr beide den Begriff öfter verwendet – ich weiß, das wird bei einigen Fans zu Hause kritisch gesehen, weil Menschen kein Material sind. Vielleicht sagen wir einfach in Zukunft ‚Kader‘ oder ‚das Spielerpotential‘.“

Was für ein vorauseilender Gehorsam, ja Männchen-Machen des ZDF-Manns vor dem rot-grünen Zeitgeist! Zu dem das im Sozialismus so verbreitete Wort „Kader“ ganz besonders passt.

Mertesacker blieb gelassen und sagte nur mit einem Lächeln: „Okay“.

Umso größer fiel die Empörung in den sozialen Medien aus. Von „Wokeness“ und „Cancel Culture“ war die Rede. Zahlreiche Nutzer wiederholten den Begriff „Spielermaterial“ in gefetteten Buchstaben.

„Focus Online“ dagegen belehrt seine Leser: „Historisch betrachtet ist es mehr noch als ‚Spielermaterial‘ der artverwandte Begriff ‚Menschenmaterial‘, der als verpönt gilt.“

Weiter schreibt das Portal: „Aufgekommen im 19. Jahrhundert und von Theodor Fontane und Karl Marx zunächst kritisch-sarkastisch verwendet, fand er sich später unter anderem bei Hitler in offen zynischer Verwendung. ‚Menschenmaterial‘ wurde zum ‚Unwort des 20. Jahrhunderts‘ gewählt.“

Ich musste bei solchen Zeilen an den Kommentar eines Lesers denken, der unlängst mit Galgenhumor meinte: „Wahrscheinlich wird auch die Begrüßungsformel ‚Guten Morgen‘ bald auf den Index gesetzt, weil sie Hitler jeden Tag verwendete.“

Ich finde: „Spielermaterial“ ist normale Fußballsprache. Versuche, den Begriff zu unterbinden, sind schlicht absurd.

Neben der Sprachpolizei ist auch die Moralpolizei allgegenwärtig. Der WDR bekam eine Anfrage von den „Westfälischen Nachrichten“ wegen einer Szene mit Weltmeister Bastian Schweinsteiger (39) und Esther Sedlaczek (38), die für die ARD die Europameisterschaft als Moderations-Duo kommentieren.

Als ein Video mit der Geburtstagsfeier des Sohns von Portugals Superstar Ronaldo eingeblendet wurde, schaute Schweinsteiger offensichtlich auf den Po von Ronaldos Model-Freundin Georgina Rodríguez. Er sagte: „Da ist aber was los bei denen.“  Und dann fragte er Co-Moderatorin Sedlaczek: „Wo schaust du hin?“

Sedlaczek verstand die Anspielung und antwortete leicht beschämt: „Och Basti! Auf das Trikot, das Trikot der deutschen Nationalmannschaft.“

Dass selbst solche harmlosen Witzchen in Zeiten des allgegenwärtigen Sexismus-Verdachts zu Presseanfragen beim Sender führen, spricht für sich. Wir fallen in diesen moralinsauren Zeiten immer mehr in Prüderie zurück. Wenigstens antwortete der WDR gelassen – wenn auch in üblem Gender-Deutsch: „Die Live-Berichterstattung von den Spielen lebt von den spontanen Reaktionen unserer Moderator:innen und Expert:innen.“

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