Rund fünf Millionen Wahlberechtigte in Sachsen und Thüringen haben am Sonntag weitaus mehr in der Hand als nur das Schicksal ihrer beiden Bundesländer. Sie können ein deutliches Signal gegen den rot-grünen Politik-Irrsinn in Berlin setzen und quasi die politische Notbremse ziehen, wenn sie sich klar gegen die Ampel-Parteien und die Union, die nur so tut, als sei sie eine wirkliche Opposition, positionieren.
Oder sie können ein fatales Signal des „Weiter so“ Richtung Abgrund setzen, indem sie SPD, Grüne, FDP und CDU mit einem blauen Auge davonkommen lassen. Insbesondere sollten sich diejenigen, die nicht zur Wahl gehen wollen, klar machen: Ihr Verzicht auf eine Teilnahme an dem Urnengang ist eine wichtige Unterstützung für die Parteien, die verantwortlich sind für das politische Desaster, das wir erleben.
Niemand kann sich darauf berufen, dass es für ihn keine passende Alternative gibt. Wer etwa die AfD nicht wählen will, aber sich konservative und bürgerliche Politik wünscht, hat mit der Werte-Union des ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen, mit den Freien Wählern, den „Bürgern für Thüringen (BfTh)“ beziehungsweise dem „Bündnis Sachsenweiter Wählervereinigungen“ Alternativen. Wer eher zu linker Opposition neigt, kann sich für das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ entscheiden. Einerseits setzt er ein klares Signal gegen die Ampel und die Union. Er muss sich aber bewusst sein, dass er damit das Risiko eingeht, eine Fortführung der Ampel-Politik oder rot-grüne Politik im schwarzen Gewand durch die CDU zu bekommen.
Auf meiner Seite gab es eine lebhafte Diskussion darüber, welche Folgen eine Ohrfeige für die „Ampel-Parteien“ am Sonntag bringen könnte (siehe den Beitrag von Prof. Dr. Thomas Rießinger hier). Tatsächlich teile ich die Zweifel von Professor Rießinger, was Chancen auf eine (Selbst-)Auflösung der Ampel nach einem Wahldebakel angeht. Aber dennoch: Die Folgen wären weitaus fataler, wenn SPD, Grüne, FDP und CDU mit einem blauen Auge davonkämen.
Fünf Millionen Sachsen und Thüringer stehen am Sonntag an einer historischen Weggabelung. Wer jetzt nicht aktiv wird und seine Stimme nutzt, entscheidet sich bewusst für ein „Weiter so“ Richtung Abgrund. Sich hinterher zu beklagen, wäre nichts weiter als ein selbstverschuldetes Lamentieren. Wer den Dezember erleben will, ohne schon im September den Kopf in den Sand zu stecken, muss jetzt handeln – oder für fünf Jahre schweigen.
PS: Auch wer nicht zu den fünf Millionen Wählern in Sachsen und Thüringen gehört, hat möglicherweise eine Chance, nicht untätig zu bleiben – wenn er Freunde, Verwandte oder Bekannte in den beiden Bundesländern hat. Dann kann er mit diesen sprechen und versuchen, sie – ohne Bevormundung – zu motivieren.
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