Was ist nur aus diesem Land geworden? Angst, Gewalt und Respektlosigkeit – ich will mein altes Deutschland zurück!

Drei Nachrichten haben mich in diesen Tagen besonders erschüttert. Zum einen der folgende Beitrag im „Focus“, für den ich 16 Jahre arbeitete: „Münchner Familienvater stirbt nach Kung-Fu-Tritt: Polizei nimmt mutmaßlichen Täter fest. Im Alten Botanischen Garten in München wird ein verletzter Mann gefunden. Er stirbt im Krankenhaus. Die Polizei sucht nun nach einer „größeren Gruppe von Tatverdächtigen“.

Brutale, tödliche Gewalt mitten im Stadtzentrum, im CSU-regierten Bayern. Der „Focus“ schreibt dazu: „Der Alte Botanische Garten gilt schon lange als Kriminalitäts-Hotspot in der bayerischen Landeshauptstadt, eine eigene Task-Force der Stadt befasste sich mit der Sicherheit in dem Park-Bereich, der als Drogen-Umschlagplatz gilt.“

Spontan stellte ich mir die Frage: Was ist nur aus diesem Land geworden? Als ich Ende der 1990er Jahre in München lebte, hatte ich nie Angst, in den Alten Botanischen Garten zu gehen und fühlte mich dort absolut sicher.

Die Frage, was nur aus Deutschland geworden ist, das einst so sicher war, dass man die Straße als eine Fortsetzung des eigenen Wohnzimmers empfand, stellte ich mir auch bei den nächsten beiden Nachrichten. 

Die eine bekam ich per Leserpost. Ein Foto von einem Schild, wie sie laut der Leserin zuhauf in den Johanniter-Kliniken in Bonn hängen. Darauf steht auf Deutsch, Englisch und Arabisch:

Sehr geehrte Patientinnen und Patienten, sehr geehrte Angehörige,
wir bringen Ihnen hier im Krankenhaus Respekt entgegen.
Das erwarten wir auch von Ihnen gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Es muss daher klar sein, dass jeder verbale oder körperliche Angriff gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umgehend zur Anzeige bei der Polizei gebracht und ein Hausverbot erteilt wird.
Ihre Krankenhaus-Betriebsleitung.

Die Leserin schickte mir neben dem Bild noch einen Link auf einen Text in der „WAZ“. Da steht: „Nach Clan-Angriff: Elisabeth-Krankenhaus erteilt Hausverbote“ und: „Essen. Einlasskontrollen, Alarmsysteme, Hausverbote, Strafanzeigen: So reagieren Essens Krankenhäuser auf zunehmende Gewalt gegenüber Klinikpersonal“.

Eine befreundete Ärztin erzählte mir, dass sie oft massiv unter Druck gesetzt wird von Angehörigen – fast immer von „Nicht länger hier Lebenden“, um es mit Angela Merkels Worten zu sagen. Meistens geht es darum, dass sie aggressiv eine bevorzugte Behandlung für Angehörige einfordern oder Diagnosen nicht akzeptieren wollen.

Früher kannte die Ärztin so etwas nicht.

Daher nochmal die Frage: Was ist nur aus diesem Land geworden?

Geht es Ihnen auch so wie mir? Ich will das Deutschland zurück, in dem ich mich sicher fühlte, und in dem solche Schilder und solche Zustände undenkbar waren, und wir sie nur aus den Nachrichten aus anderen Ländern kannten.

Und ich will nicht in einem Land leben, in dem man diese Missstände nicht offen ansprechen darf, ohne Angst, dafür als „Nazi“ diffamiert und diskriminiert zu werden.

PS – Leserbrief zu diesem Text: „1994 war ich mit meinen Eltern als kleiner Junge im Bayern-Urlaub, unter anderem waren wir auch in Rosenheim. Die Stadt war herrlich. Blitzsauber, bayerische Kultur und allerhöchste Lebensqualität.
2017 war ich wieder dort und fand einen dreckigen, multikulturellen Moloch mit seelenlosen Leuten vor.
Rosenheim war Einfallstor für die Flüchtlingsströme aus dem Süden.
Ich hätte nie gedacht, dass sich selbst die Bayern so kaputtmachen lassen.“

„Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd“

sagt ein altes chinesisches Sprichwort. Bei uns ist es wohl eher ein guter Anwalt – und der kostet Geld. Augsburgs CSU-Oberbürgermeisterin Eva Weber hat mich gerade angezeigt, weil ich es gewagt habe, ihre Amtsführung zu kritisieren. Es geht um mehr als nur diesen Fall. Es geht um das Recht, Kritik an den Mächtigen zu üben, ohne kriminalisiert zu werden. Helfen Sie mir, dieses wichtige Recht zu verteidigen! Jeder Beitrag – ob groß oder klein – macht einen Unterschied. Zusammen können wir dafür sorgen, dass unabhängiger Journalismus stark bleibt und nicht verstummt. Unterstützen Sie meine Arbeit:

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