Von reitschuster.de
Es klingt wie aus einem dystopischen Roman, aber es ist Realität. Frankreich erlebt eine Verhaftungswelle – nicht etwa gegen Kriminelle oder Terroristen, sondern gegen Bürger, die es wagen, ihre Meinung zur queeren Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele 2024 öffentlich zu äußern. Es geht um eine Inszenierung mit Dragqueens und einem halbnackten Sänger, die an das Gemälde „Das letzte Abendmahl“ erinnerte. Regisseur Thomas Jolly, der für dieses Spektakel verantwortlich zeichnet, erhielt daraufhin zahlreiche empörte Reaktionen – manche hart an der Grenze, manche darüber hinaus. Und was passiert? Die Justiz greift durch, als ginge es um Staatsfeinde.
Das letzte Abendmahl als Drag-Show?
Es war ein Anblick, der viele fassungslos zurückließ: Eine queere Show, bei der die griechische Mythologie mit der christlichen Symbolik des letzten Abendmahls verquirlt wurde. Klar, Jolly und seine Mitstreiter behaupten im Nachhinein, das Ganze sei gar nicht vom letzten Abendmahl inspiriert gewesen. Es sei ja nur ein „Gelage“ um den Gott Dionysos gewesen. Ja, natürlich. Und warum musste diese Inszenierung dann unbedingt zur weltweiten Bühne der Olympischen Spiele? Wieso musste sich Jolly der Symbolik bedienen, die Millionen Christen heilig ist? Und wieso wird jeder, der das kritisiert, nun mit Polizeigewalt eingeschüchtert?
Kritik ist nicht erlaubt – die Verhaftungswelle rollt
In der vergangenen Woche wurden sieben Menschen verhaftet – Menschen, deren Verbrechen darin besteht, dass sie sich kritisch zur queeren Eröffnungsinszenierung geäußert haben sollen. Darunter Männer und Frauen im Alter von 22 bis 79 Jahren. Die Verhaftungen fanden im ganzen Land statt, vom beschaulichen Hérault bis in die Alpen. Sieben Personen sollen im März 2025 vor Gericht gestellt werden. Ihnen wird vorgeworfen, Hasskommentare verfasst zu haben. Die Zeitung „Nice Matin“ berichtet unter Berufung auf einen Insider, dass die sieben Verhaftungen nur der Auftakt einer längeren Verhaftungswelle seien, so die „Berliner Zeitung“: Die Ermittler werden das „bis zum Ende durchziehen“, soll die Quelle in den Behörden laut dem Bericht gesagt haben.
Aber wo fängt legitime Kritik an und wo hört sie auf? Seit wann ist Hass ein Verbrechen? Es ist eine Emotion und den Staat gehen die Emotionen seiner Bürger nichts an. Der französische Staat scheint dieses Grundprinzip mit Füßen zu treten: Kritik an queerer Propaganda wird als Hassverbrechen geahndet. Das klingt nach George Orwell und den „Gedankenverbrechen“ aus seinem Roman „1984“. Der liest sich heute immer mehr wie eine frühe Vorhersage dessen, wohin die woken Glaubenskrieger in den Medien unsere Welt treiben.
Ja, einige der Nachrichten sollen antisemitische und homophobe Inhalte gehabt haben. Und auch Morddrohungen sind in keiner Weise zu rechtfertigen. Doch warum geht man nicht differenzierter vor? Auch gegen Boris Reitschuster und andere kritische Journalisten gab es wiederholt Morddrohungen; nie wurde jemand dafür verurteilt, schon gar nicht zu Gefängnis. Das passiert offenbar nur, wenn solche Drohungen bei denjenigen eintreffen, die stramm auf der woken Linie sind. Die Botschaft an die Bevölkerung ist klar: Wer sich öffentlich gegen die inszenierte Dekadenz bei einem Weltereignis wie Olympia äußert, wird kriminalisiert. Das Motto dahinter ist wohl das aus dem kommunistischen China unter Mao: „Bestrafe einen, erziehe Hunderte!“.
Dabei ist Frankreich kein Einzelfall. Großbritannien erlebt ähnliche Entwicklungen. Wer hätte gedacht, dass die einstige Bastion der Meinungsfreiheit, das Land von „free speech“, heute Menschen hinter Gitter bringt, nur weil sie sich kritisch äußern? Da gibt es etwa die Verhaftungen wegen „beleidigender Äußerungen“ im Internet. Und Gefängnisse, die aus allen Nähten platzen wegen der Masse von Menschen, die wegen der Proteste gegen die Migrationspolitik verurteilt wurden (siehe hier): Es gibt auch den Fall, in dem ein Londoner Richter einem nie vorbestraften Rentner 18 Monate Haft aufbrummt – unter anderem auch für einen unbedachten Spruch über Allah (siehe hier). Die Botschaft ist die gleiche: Wer nicht mit dem ideologischen Strom schwimmt, wird zur Zielscheibe der Justiz.
Queere Ideologie als Staatsdoktrin?
Einmal mehr zeigt sich, dass es längst nicht mehr um Vielfalt und Toleranz geht. Es geht um die Etablierung einer neuen Norm, einer neuen Moral, die keine Abweichungen duldet. Wer Kritik äußert, wird kriminalisiert, ob in Paris oder London. Auch in Deutschland müssen Regierungskritiker damit rechnen, dass ihnen im Morgengrauen Polizisten die Tür einrammen, tief in ihre Privatsphäre eindringen und sie auch anderweitig vom Staat schikaniert, wenn nicht gar terrorisiert werden. Ist das noch Demokratie? Oder sind wir, wenn wir ehrlich sind, nicht längst auf dem Weg in eine Gesinnungsdiktatur? Von der die meisten nichts mitbekommen, weil sie entweder selbst rot-grünen Glaubens sind oder sich nicht trauen, den Mund aufzumachen.
Fakt ist: Staaten, die sich einst als Leuchttürme der Freiheit präsentierten, setzen heute auf Repression, wenn es um den Schutz ihrer neuen „heiligen Kühe“ geht.
Und während Jolly und die Olympia-Verantwortlichen noch eifrig betonen, es handele sich ja nur um Kunst und eine Hommage an Dionysos, bleibt die Frage: Wieso wird Kunst nur dann politisch verteidigt, wenn sie ins ideologische Narrativ passt? Wo war die Empörung, als in Deutschland Schauspieler wegen Kritik an Corona-Maßnahmen massiv diskriminiert, ausgegrenzt und diffamiert wurden? Wo war die Unterstützung für jene, die sich den Maßnahmen und der staatlichen Nötigung zur Impfung widersetzten? Jetzt sollen all jene mundtot gemacht werden, die den queeren Hype nicht bejubeln.
Wer bestimmt, welche Empörung gerechtfertigt ist und welche nicht? Warum darf der Vatikan die Szene kritisieren, während einfache Bürger wegen ihrer Meinung kriminalisiert werden? Der eigentliche Skandal sind nicht ein paar unschöne Worte im Internet – der Skandal ist der Umgang mit der Kritik. Denn der Staat nutzt seine Macht, um eine Meinung durchzudrücken und Kritiker mundtot zu machen.
Schweigen oder reden?
Die Frage, die bleibt, ist: Wie lange wollen wir uns das noch gefallen lassen? Die Meinungsfreiheit, die Grundfeste unserer Demokratie, wird immer weiter ausgehöhlt, wenn Kritik zur Straftat wird und Debattenräume immer enger werden. Heute sind es die Kritiker der queeren Olympia-Show, morgen vielleicht schon diejenigen, die in anderen Themenfeldern von der Norm abweichen. Es ist höchste Zeit, dass wir erkennen, wohin diese Entwicklung führt. Es ist an der Zeit, dass wir aufstehen und sagen: Das hat nichts mehr mit Demokratie zu tun. Das ist die Aushöhlung, ja die Pervertierung dessen, was einst europäische Werte ausmachte.
„Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd“
sagt ein altes chinesisches Sprichwort. Bei uns ist es wohl eher ein guter Anwalt – und der kostet Geld. Augsburgs CSU-Oberbürgermeisterin Eva Weber hat mich gerade angezeigt, weil ich es gewagt habe, ihre Amtsführung zu kritisieren. Es geht um mehr als nur diesen Fall. Es geht um das Recht, Kritik an den Mächtigen zu üben, ohne kriminalisiert zu werden. Helfen Sie mir, dieses wichtige Recht zu verteidigen! Jeder Beitrag – ob groß oder klein – macht einen Unterschied. Zusammen können wir dafür sorgen, dass unabhängiger Journalismus stark bleibt und nicht verstummt. Unterstützen Sie meine Arbeit:
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