Grüner Abgeordneter fordert „kreuzfreie Zone“ im Bundestag CDU-Sitzungssaal empört Grünen-Politiker: Das Kreuz muss weg!

Von reitschuster.de

Man könnte meinen, in der deutschen Politik gäbe es dringlichere Probleme als die Symbole in Fraktionsräumen des Bundestags. Doch nein, Maik Außendorf von den Grünen hat sich ein Ziel ausgesucht, das ganz oben auf der Prioritätenliste stehen muss: ein Kreuz im CDU-Fraktionsraum. In einem eindringlichen Brief an die Bundestagspräsidentin warnt er davor, dass das christliche Symbol die „parlamentsneutrale Arbeit“ gefährden könnte.

Und so schreibt Außendorf, der Deutsche Bundestag sei ein Ort, an dem die Vielfalt der Gesellschaft abgebildet werde, in dem „alle Menschen, unabhängig von ihrer religiösen Überzeugung oder Weltanschauung, gleichberechtigt sind“. Dass nun der Wirtschaftsausschuss am 6. November in einem Raum tagen soll, in dem – Skandal! – ein Kreuz hängt, ist für Außendorf ein unhaltbarer Zustand. Er verlangt, dass die Sitzung „in einem weltanschaulich und religiös neutralen Sitzungssaal stattfinden kann“.

Nun, wie weltanschaulich neutral soll es eigentlich noch werden? Wir reden hier nicht über eine religiöse Zeremonie, sondern eine Ausschusssitzung! Ein Kreuz an der Wand soll jetzt also den gesamten Ablauf ins Schwanken bringen? Da drängt sich doch die Frage auf: Geht es hier wirklich um die „Trennung von Staat und Kirche“ oder vielleicht doch eher um eine höchst persönliche Abneigung gegen ein Symbol, das in der deutschen Kultur tief verankert ist?

Die Grünen, die einst für Toleranz und Vielfalt standen, scheinen sich mittlerweile zu einer Art Religionspolizei aufzuschwingen. Es reicht nicht, dass unsere Gesellschaft die verschiedensten Weltanschauungen respektiert – jetzt soll jeder Winkel des Bundestags „neutral“ gestaltet werden, was in der Praxis nichts anderes bedeutet als die Tilgung von Symbolen, die jemandem nicht ins ideologische Konzept passen.

Man könnte fast meinen, Außendorf hätte den „Job“ eines Parlamentsabgeordneten mit dem eines Innenarchitekten verwechselt, dem die Dekoration in bestimmten Räumen nicht zusagt. Aber immerhin: Der Brief an die Bundestagspräsidentin zeugt von unermüdlicher Wachsamkeit gegenüber potenziellen Gefahren für unsere Demokratie – sei es auch nur in Form eines unbeweglichen Kreuzes an der Wand.

Mit welcher Hingabe und Dringlichkeit hier ein vermeintliches Problem aufgeblasen wird, könnte glatt als Inspiration für eine Kabarettnummer dienen. Und während Außendorf eifrig gegen Kreuze in Fraktionsräumen kämpft, hoffen wir, dass in die realen Probleme des Landes genauso viel Elan investiert wird. Aber Ironie beiseite: Besser sollte er das nicht tun. Denn in welche Richtung dieser Elan führen würde, können wir uns nur allzu leicht ausmalen.

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