Antichristliche Oper „Sancta“ schockiert Stuttgart Eine kritische Betrachtung von Psychologin Iris Zukowski

Ein Gastbeitrag von Iris Zukowski

Soziale Werte wie Moral, Anstand und guter Geschmack, die unsere Kultur früher ausgezeichnet haben, werden vom woken Zeitgeist nicht nur abgelehnt, sondern ihr Gegenteil wird zum Ideal der demokratischen Gesellschaft und ihrer fragwürdigen Kunst. Grenzen des guten Geschmacks, Respekt und Anstand den Gefühlen anderer Menschen gegenüber – und die moralische Frage, was erlaubt und was nicht erlaubt ist – gibt es nicht mehr. Was früher heilig und unantastbar war, kann heute öffentlich beschmutzt und pervertiert werden– allen voran der christliche Glaube.

An der Stuttgarter Oper kam es nun sogar zu Erste-Hilfe-Einsätzen, weil die Grenzen des guten Geschmacks deutlich überschritten wurden: 18 Personen klagten über Übelkeit und drei weitere mussten ärztlich versorgt werden, weil sie der Aufführung „Sancta“ von Florentina Holzinger beiwohnten. Das Opernhaus zeigt sich auf seiner Homepage erstaunt, hatte man doch eindringlich darauf hingewiesen und gewarnt, dass diese Inszenierung nur etwas für starke Nerven und deshalb auch erst ab 18 freigegeben sei.

Welche Szenen spielten sich auf der Opernbühne ab?

Florentina Holzinger gibt vor, in der Inszenierung „Sancta“ weibliche Sexualität und religiöse Moral zu thematisieren. Die Performance basiert auf Paul Hindemiths Oper „Sancta Susanna“ und erzählt die Geschichte der Nonne Susanna und ihrer sexuellen Wünschen, die in der ekstatischen Vereinigung mit Jesus am Kreuz gipfeln. Elemente der Inszenierung sind: explizite sexuelle Akte, Darstellungen von Gewalt, echtes und künstliches Blut, Durchstechungsprozesse, Verletzungen, laute Geräusche, Weihrauch und Stroboskop-Effekte. Auf der als Altarraum gestalteten Bühne kommen Opernsängerinnen, Sexarbeiterinnen und Body-Modification-Artists zusammen. In einem Szenenbild sieht man eine Wand, an der an Stricken blutüberströmte, nackte Menschen hängen.

Viktor Schoner, der Intendant der Oper Stuttgart nimmt Stellung zu der verstörenden Inszenierung, die von Kirchenvertretern scharf kritisiert wird: „Es geht nicht um Provokation, sondern es geht tatsächlich um Aufklärung und um gemeinsames Miteinander, wie man Theater erleben will.“

Stuttgarts katholischer Stadtdekan Christian Hermes erhielt seit der Premiere jedoch „wirklich beunruhigende Rückmeldungen“ – dazu gehöre, dass „religiöse Gefühle entgegen aller sonst gepflegten politischen Korrektheit obszön verletzt werden“. Zeitgleich lenkt der Katholik aber ein und gibt der blutig, blasphemischen Inszenierung seinen Segen, indem er Respekt äußert vor der Regisseurin Holzinger: „Sie legt schonungslos den Finger in die Wunde patriarchaler und klerikal-religiöser Herrschaft.“ Das sei „richtig und wichtig“, denn es gebe „eine schlimme Schuldgeschichte unserer Kirche“. Mit der Absolution für Holzinger reiht sich Hermes unwillkürlich in jene Gruppe Kirchenmänner ein, die unter dem Deckmantel der christlichen Religion schon in früheren Jahrhunderten die Kirche als ideologisches Machtinstrument missbraucht und bewusst gegen die Lehren des christlichen Glaubens und die Gebote der Heiligen Schrift verstoßen haben. Wie kann ein Kirchenvertreter die abartige Sexualisierung der Kreuzigung Jesus Christi „als richtig und wichtig“ legitimieren? Der SWR betitelt seinen Audio-Beitrag zur Premiere: „Jubel ohne Ende: Florentina Holzinger feiert Ausnahmeerfolg mit „Sancta“ an Staatsoper!“ Alle fünf Vorstellungen sind ausverkauft.

In anderen Ländern werden Christen verfolgt und müssen um ihr Leben bangen– hierzulande wird die Verhöhnung des Christentums als Kunst gefördert und vom Staat finanziert. Was früher nur in kleinen okkulten Zirkeln oder in speziellen SM-Studios auf der Reeperbahn – vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen und im Geheimen geschah– wird heute zum Kulturevent in der Staatsoper.

Trauma als „künstlerisches Motiv“?

Florentina Holzinger, geboren 1983 ist eine österreichische Choreografin und Performance-Künstlerin, die für provokative Inszenierungen bekannt ist. Verschiedene Elemente aus Ballett, Akrobatik, Kampfsport, Stunts und Splatter kombiniert sie entsprechend ihrer Vorlieben für Action- und Horror-Filme. Ihre Arbeiten gelten als feministisch geprägte Kunst, deren Anliegen es sei, sich kritisch mit Darstellungen des weiblichen Körpers und der Sexualität auseinanderzusetzen.

Holzingers „kritische Auseinandersetzung“ mit dem weiblichen Körper – aufgespießt, missbraucht und im Blutrausch geschändet – ist überaus verstörend und kann tiefenpsychologisch betrachtet auf ein schweres frühkindliches Trauma hinweisen. Sexueller Missbrauch, der verdrängt und abgespalten wird, kann damit kompensiert werden, die traumatischen Erfahrungen wieder zu erleben, aber diesmal nicht in der ohnmächtigen Opferrolle, sondern in der „Selbstermächtigung“, es aus freiem Willen geschehen zu lassen und zu kontrollieren.

Eine solche Trauma-Kompensations-Strategie kann von persönlichkeitsstarken und extrovertierten Opfern entwickelt werden, die langjähriger Missbrauch psychopathologisiert hat. Als Erwachsene wird es zur lustvollen Erlösung, wenn der körperliche Schmerz wieder erlebt oder anderen zugefügt werden kann. In der SM- und Bondage-Szene, ebenso wie in Pornoindustrie und Prostitution finden sich viele frühkindliche Missbrauchsopfer. Die vermeintliche „Erlösung“ aus dem unbewältigten Trauma wird durch den Machtgewinn erzeugt, das Geschehen selbst zu bestimmen– was sich auch in der feministischen Parole des „Empowerments“ durch Sexarbeit oder Nacktheit wiederfindet.

Feministische Ideologie – ein Kompensationsversuch?

Die feministische Kunst und Perspektive hat psychoanalytisch betrachtet, wenig mit den Rechten oder der Gleichberechtigung von Frauen zu tun, wie es normalerweise mit dem Begriff assoziiert wird. Der woke Feminismus speist vielmehr ein narzisstisches Movement schwer traumatisierter Frauen, die ihre antisoziale (aggressive) Bewältigungsstrategie zur Realität und zum Anliegen aller Frauen erklären. Sie erreichen damit eine gesellschaftspolitische Relevanz und erscheinen durch bizarre Botschaften revolutionär, was narzisstische Persönlichkeiten als Stärkung erleben und ihr immenses Streben nach Aufmerksamkeit befriedigt.

Die „künstlerische Provokation“ durch häufig gewalttätige oder verstörende Zurschaustellungen sexualisierter Frauenkörper – wie auch in Pornografie – legitimieren linke Feministinnen mit dem absurden Argument, dass dies die konsequente Fortführung der Rolle der Frau sei, die in unserer Gesellschaft von klein auf sexualisiert würde. Die Mehrheit der gesunden Frauen in Europa kann dem sicher nicht zustimmen. Wer aber schweren Missbrauch in der Kindheit erlitten hat – und es vermeidet, sich dem Trauma zu stellen, um es zu heilen – kann es als befreiend und befriedigend erleben, das eigene Unwohlsein damit zu kompensieren, die Schuld anderen und der Gesellschaft zu geben. In Hinblick auf die Inszenierung „Sancta“ stellt sich aus psychologischer Sicht die Frage: Welche Gewalterfahrungen könnten dieser blutigen Bühnenorgie – wenn es ein Versuch der Trauma-Bewältigung wäre – zugrunde liegen? Wir können nur spekulieren. Gesichert ist hingegen, dass diese entmenschlichte und antichristliche Darbietung vom Staat und damit von den Steuergeldern des Bürgers finanziert wird.

Wer finanziert diese Kunst?

Die Inszenierung von Florentina Holzinger wurde maßgeblich von der Kulturstiftung des Bundes finanziert, die über einen Jahresetat von 40 Millionen Euro verfügt. Die Kosten der Inszenierung und ihr Honorar wurden nicht veröffentlicht.

Auch die Sängerin Ikkimel fällt durch verstörende Texte und Videos auf und wird ebenfalls vom Bund finanziert. Ikkimel heißt eigentlich Mel, ist Anfang zwanzig, kommt aus Berlin-Tempelhof und hat Linguistik studiert. Seit 2021 macht sie Musik. Ikkimel begreift ihre Selbstdarstellung und Texte als weibliches „Empowerment“ und bedient gern pornografische Männerfantasien.

Das blasphemische Musikvideo „Sweet Baby Jesus“ konnte Ikkimel durch die „Initiative Musik“ realisieren. Die Verbreitung ihres pornografischen Rollenvorbildes für Mädchen und junge Frauen wird staatlich gefördert. Die „Initiative Musik“ finanziert Studioaufnahmen, Musikvideos, Promotion- und Marketingmaßnahmen sowie Konzertauftritte. Vom Bundesministerium für Kultur und Medien (BKM) erhält die Einrichtung jährlich Fördergelder in Höhe von etwa 10 Millionen Euro.

Auch wenn Politik und Religion offiziell getrennt werden und Spiritualität als unwissenschaftlich gilt, scheint die woke Demokratie ein Faible für antichristliche „Kunst“ zu haben. Viele Christen sehen das bizarre, aktuelle Zeitgeschehen als Ausdruck des biblischen Kampfes des Bösen gegen das Gute, als spirituellen Krieg auf der Erde. Wer keinen Bezug zu Glauben und Spiritualität hat, findet bei den Simpsons eine ähnliche Botschaft.

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Iris Zukowski – Diplom-Psychologin, Hypnotherapeutin und Sachbuchautorin: „Jugendgewalt und Medien-Effekt“, Ruhland Verlag 2023, „Was uns heute unterhält, kann uns morgen töten.“ Ruhland Verlag 2017. Sie war einige Jahre Dozentin für Neuromarketing und ist seit 2018 SOS-Initiatorin zur Aufklärung über die weitreichenden Effekte von frei verfügbarer Pornografie.

Bild: Screenshot Youtube-Video Stuttgarter Oper

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