Die Ideologisierung der Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) nimmt immer abstrusere Ausmaße an. So veröffentlichte die wichtigste Institution der Bundesregierung für politische Information einen Text über Linksextremismus, in dem es hieß, „im Unterschied zum Rechtsextremismus teilen sozialistische und kommunistische Bewegungen die liberalen Ideen von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“. Die Zentrale verlegte auch eine CD mit dem Titel „Heimatlieder aus Deutschland“, die keinen einzigen deutschsprachigen Liedtitel enthält. Im Rahmen der angeblichen Aufklärung über den Rassismus fördert die BPB nun genau diesen. Sie unterstellt den eigenen Landsleuten pauschal Rassismus!
Jetzt macht die BPB Deutsche als „Kartoffeln“ verächtlich. Besonders brisant: Die so Verhöhnten finanzieren mit ihren Steuergeldern die Behörde – allein 2021 sind es Schätzungen zufolge 97 Millionen Euro. Der Steuerzahler bezahlt damit quasi selbst dafür, verspottet zu werden. Im Rahmen des Maßnahmen-Paketes „gegen Rechtsextremismus und Rassismus“ der Bundesregierung wurde das Budget der BPB für 2021 extra erhöht. Dabei sollen zur „Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus“ auch genau solche Programme ausgebaut werden wie das, in dem jetzt Deutsche verächtlich gemacht werden.
Der Hintergrund: In einem Post auf Instagram im Rahmen der BPB-Kampagne „saymyname“, der am Mittwoch veröffentlicht wurde, wird nahe gelegt, weiße Menschen, die selbst nicht Opfer von Rassismus werden, sollten sich „mit ihren eigenen Privilegien“ auseinandersetzen, um zur „Süßkartoffel“ aufzusteigen. Erläutert wird das dann in einem Kommentar unter dem Post: „Ein:e Ally kann im Deutschen auch als Verbündete:r (im Kampf gegen Rassismus, Anmerk. der Redaktion) bezeichnet werden. Oder wie Mohamed Amjahid sagen würde: als Süßkartoffel.“
„Kaum zu glauben“, kommentiert die „Bild“: „Weiße Deutsche werden hier als „Kartoffeln“ wahrgenommen, die – weil sie sich ihres Rassismus nicht entledigen können – bestenfalls den Status einer ‘Süßkartoffel‘ erreichen können.“ Weiter wird dann ausgeführt, nicht jeder könne zur „Süßkartoffel“ werden, sondern „nur jene, die sich mit ihren eigenen Privilegien auseinandersetzen und sich Kritik von Betroffenen zu Herzen nehmen“. Das sei „ganz und gar nicht einfach“, aber „unabdingbar“, um „in einer gerechten und inklusiven Gesellschaft“ zu leben.
Der bittere Kommentar von „Bild“: „Klartext: Weiße Deutsche, die das nicht tun, sind ‘Kartoffeln‘ – und keine Verbündeten im Kampf gegen Rassismus!“
Weiter empfiehlt die steuerfinanzierte Bundeszentrale ein Buch von Mohamed Amjahid (33) und lobt es als eine „Anleitung zum antirassistischen Denken“. In dem Werk gibt Amjahid „Lifestyle-Tipps für Süßkartoffeln“ und erzählt unter anderem, Weiße hätten zu seinem „engeren Freundeskreis“ „keinen Zutritt“.
Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund erstaunlich, dass die BPB auf ihrer Homepage das Videoprojekt als „Projekt aus der pluralen Gesellschaft“ bezeichnet, das sich gegen „alle Formen von Extremismus, gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Hassrede“ einsetzt.
Die Bundeszentrale selbst antwortete auf eine Anfrage der „Bild“ nicht. In der Regierung fällt die BPB in den Zuständigkeitsbereich des Bundesinnenministeriums. Auf eine Frage auf der Bundespressekonferenz nach dem Vorgang distanzierte sich dessen Sprecher Steve Alter von dem umstrittenen Post. Er werde mit einem aufklärenden Hinweis versehen, und das gesamte Projekt „saymyname“ müsse auf den Prüfstand.
Genau das hatte Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) gefordert. „Der Kampf gegen Rassismus ist zweifellos richtig. Die aber hier angewandten Methoden sind mehr als fragwürdig“, sagte er der „Bild: „Dass eine öffentliche Einrichtung in unserem Land Deutschen automatisch Rassismus unterstellt, ist unverantwortlich. Zumal der Auftrag der Bundeszentrale ist, die Demokratie zu stärken, nicht Menschen pauschal auszugrenzen. Sollte diese Herangehensweise nicht unverzüglich abgestellt werden, muss die Rolle der Bundeszentrale für politische Bildung auf den Prüfstand.“
Auch aus der Union kam Kritik: „Eine ganze Bevölkerungsgruppe aufgrund ihrer Herkunft oder Hautfarbe als ‚Kartoffeln‘ abzuwerten, geht gar nicht und leistet der Spaltung unserer Gesellschaft Vorschub“, sagt der Chef der Hamburger CDU Christoph Ploß der Bild.
Im Rahmen des Projekts „saymyname“ hieß es bereits früher auf Instagram, es sei falsch, wenn Weiße andere Menschen nicht nach ihrer Hautfarbe beurteilten. Die Begründung dafür: Mit Aussprüchen wie „Für mich gibt es keine Unterschiede. Wir sind doch alle Menschen“ würden Weiße „den strukturellen Rassismus“ in ihrer Gesellschaft ignorieren und somit „Betroffene verletzen“.
So unschön Rassismus ist und so wichtig es ist, echtem Rassismus entgegenzutreten: Die Auswüchse, die der mit Steuermitteln geförderte aktuelle „Kampf gegen den Rassismus“ hat, sind wie die Revolution, die ihre Kinder frisst. Der Ikone des Kampfs gegen den Rassismus, Martin Luther King, schwebte eine Welt vor, in der Hautfarben keine Rolle spielen. Seine selbsternannten Enkel und Urenkel verraten dieses Ideal, indem sie, unter umgekehrten Vorzeichen, wieder alles über die Hautfarbe betrachten. Ein unwürdiges Schauspiel, das die Opfer von echtem Rassismus geradezu verhöhnt.
Bild: Boris Reitschuster
Text: br
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