Das einzige Glück von Bundeskanzler Olaf Scholz ist, dass er gleichgetaktete Medien hat, die im Zweifelsfall auch noch die schlimmste Schmach und die peinlichste Situation für ihn umdrehen. Wie heute etwa wieder der „Spiegel“. Die Überschrift in dem Hamburger Blatt, das von der Bill-Gates-Stiftung Millionen bekommt und auch aus der Staatskasse gepäppelt wird: „Hochwasser: Olaf Scholz bei Besuch in Sachsen-Anhalt angepöbelt.“ Der Tenor für den eiligen Leser: die bösen Ossis, der arme Kanzler.
Sieht man sich dann das Video aus Sangerhausen in Sachsen-Anhalt an, und hört man beim Framing der Spiegel-Leute weg, um sich stattdessen ganz auf die Stimmung vor Ort zu konzentrieren, kommt man aus dem Staunen gar nicht raus. Und zwar in mehrfacher Hinsicht.
Zum einen schlägt dem Kanzler der geballte Volkszorn entgegen. Hier ein paar Rufe von Anwohnern, die dem Kanzler entgegenschlugen:
- „Buh! Verschwinde!
- „Fahr wieder heim, nach Hause!“
- „Herr Scholz, ist Ihre Angst so groß vor´m kleinen Volk?““
- „Verbrecher! Volksverräter!“
- „Herr Bundeskanzler, Sie wissen schon, dass heute die ganzen Freiwilligen nach Hause geschickt wurden, nur weil Sie heute da sind?“
- „Nach Hause! Auf Wiedersehen!“
Dass einem Regierungschef derart geballter Hass entgegenschlägt, ist phänomenal. Sein Spaziergang vor Ort ist geradezu ein Spießrutenlauf. Noch dazu bei einem spontanen Besuch, der ein authentisches Stimmungsbild liefert, weil niemand die Möglichkeit hatte, auf die Schnelle in großem Stil Pöbler gezielt vor Ort zu bringen.
Zum Vergleich: Altkanzler Gerhard Schröder wurde beim Elbehochwasser 2002 insgesamt freundlich begrüßt, ihm schlug viel Sympathie entgegen. Sein Besuch vor Ort in Gummistiefeln half wesentlich mit, dass die Stimmung kippte und er noch einmal wiedergewählt wurde.
Vielleicht hat sich Scholz das ähnlich vorgestellt – und diesmal auch Gummistiefel angezogen. Anders als bei seinem letzten Hochwasser-Besuch vor wenigen Tagen, als er eher unpassend auf sportliche Trekking-Schuhe gesetzt hatte.
Doch die Schröder-Imitation ging nicht auf.
Die Bilder aus Sachsen-Anhalt sind ein Fanal für Scholz, der laut Infratest-Dimap mit einer Zufriedenheitsrate von sage und schreibe nur noch 19 Prozent ganz unten steht im Beliebtheitsrating – für einen Kanzler in dieser Form ein Novum.
Warum das so ist, wurde in Sachsen-Anhalt deutlich. Mit eiserner Miene schreitet der Kanzler an den Menschen vorbei. Geradezu demonstrativ zeigt er, dass er auf ihre Sorgen, auf ihren Ärger, ja auf ihre Nöte pfeift.
Dass er nicht mit jemandem spricht, der „Verbrecher! Volksverräter!“ schreit, mag noch angehen. Aber nicht zu reagieren auf den Zuruf einer Anwohnerin, „Herr Bundeskanzler, Sie wissen schon, dass heute die ganzen Freiwilligen nach Hause geschickt wurden, nur weil Sie heute da sind?“ – das ist unter aller Kanone.
Man kann natürlich einiges dem kühlen hanseatischen Naturell des Kanzlers zuschreiben. Aber nicht alles. Der Zynismus, die Abgehobenheit und die Arroganz des Sozialdemokraten erinnern an DDR-Zeiten.
Und an eben diese DDR-Zeiten – genauer gesagt deren Ende – erinnerte auch der Zorn der Menschen auf den Regierungschef. Frei nach Robert Habeck – Scholz war in Sangerhausen plötzlich von der Realität umzingelt – vom Zorn der Bürger. Mit dem er, der Mann aus der Berliner Blase, offenbar nicht gerechnet hat. Und auf den er keine andere Antwort fand als ein feiges, arrogantes Ignorieren.
Dazu passt, dass Scholz‘ Vizekanzler Robert Habeck von den Grünen bei der Rückkehr aus seinem Urlaub von der Hallig Hooge von der Polizei vor wütenden Bauern gerettet werden musste. Und das ausgerechnet in seiner Heimat in Schleswig-Holstein, im Fährhafen von Schlüttsiel. Es kam zu Tumulten und einem Handgemenge, nachdem Bauern mit mehr als 100 Treckern den Anlegekai blockiert hatten, um Habeck abzufangen. Rund 120 Demonstranten versuchten sogar, die Fähre zu stürmen, nachdem Habeck angelegt hatte.
Obwohl 30 Polizisten in Einsatz waren, ließ sich die Situation nicht beruhigen. Habeck musste mitsamt der Fähre fliehen und zurück nach Hallig Hooge fahren.
Was für eine Symbolik!
„Ich gebe der Regierung keine sechs Monate mehr“, schrieb mir heute ein Leser zu diesen Nachrichten. Eine alte Bekannte und langjährige Beamte aus Ostdeutschland berichtete mir, sie fühle sich immer mehr an die Endphase der DDR erinnert.
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