Der Lauterbachsche Corona-(Dauer)-Alarm Bald kommt die Sommerwelle

Von Daniel Weinmann

Nun versucht es der Bundesgesundheitsminister offensichtlich mit allen Mitteln, die Akzeptanz der Bevölkerung für die Einführung der Impfpflicht zu erhöhen. Sekundiert wird Karl Lauterbach dabei ausgerechnet vom Robert Koch-Institut (RKI), dessen Chef Lothar Wieler er erst kürzlich wegen der Differenzen um den Genesenenstatus am liebsten entmachtet hätte.

Der SPD-Politiker tut das, was ihn berühmt gemacht hat: Er warnt. Apropos: Wer Google nach den Begriffen „Lauterbach warnt“ suchen lässt, bekommt aktuell 4,73 Millionen Einträge in nicht einmal 0,4 Sekunden angezeigt. Dieses Mal geht seine Mahnung so: „Wir müssen mit einer Sommerwelle rechnen“, sagte der Virus-Prophet der Funke Mediengruppe. Die Delta- und die Omikron-Variante seien so ansteckend, dass es selbst bei gutem Wetter zu steigenden Infektionszahlen kommen könnte.

„Selbst wenn man sich mit Omikron angesteckt hat, kann man sich nochmal mit Delta infizieren.“ Auch eine zweite Omikron-Infektion sei möglich. Als wäre dies nicht genug, werde der Impfschutz zunehmend nachlassen.

»Das Coronavirus wird uns noch lange beschäftigen«

Für Lauterbach ist vor diesem Hintergrund klar: Das Infektionsschutzgesetz muss entsprechend angepasst werden. „Die Länder müssen die Möglichkeit haben, frühzeitig auf die kommenden Wellen zu reagieren. Dazu gehören die Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen.“

Das RKI – es könnte keinen schöneren Zufall geben – meldet derweil steigende Inzidenzen.

Um das Paniklevel hochzuhalten, fügte der Gesundheitsminister hinzu, dass uns das Virus noch mehrere Jahrzehnte erhalten bleiben wird: „Ich bin ziemlich sicher, dass wir eine Herbstwelle bekommen. Und auch danach wird uns Corona noch lange beschäftigen – ein Jahrzehnt oder mehr.“

»Es wäre ein wichtiges Signal an die Bevölkerung, dass wir hier an einem Strang ziehen«

Dem Corona-Papst scheinen die bundesweiten Lockerungen der Corona-Maßnahmen, die am vergangenen Freitag in Kraft getreten sind, Verdruss zu bereiten. Diese Regelungen laufen indes am 20. März aus. Denn nur bis zu diesem Zeitpunkt erlaubt das Infektionsschutzgesetz die bisherigen Corona-Einschränkungen. Bund und Länder gehen zwar grundsätzlich konform, dass es auch ab dem 20. März weiter einen sogenannten „Basisschutz“ geben soll. Über dessen genaue Ausgestaltung gibt es aber derweil noch keine Einigung.

Lauterbach nutzte das Interview, sich einmal mehr für die allgemeine Impfpflicht auszusprechen. Dies sei der einzige Weg, um deutlich voranzukommen. Um sein großes Ziel realisieren zu können, zeigt sich der Gesundheitsminister sogar bereit, auf die Opposition zuzugehen: „Es wäre ein wichtiges Signal an die Bevölkerung, dass wir hier an einem Strang ziehen. Ich empfehle deswegen allen Antragstellern für eine allgemeine Impfpflicht, sich hinter einen gemeinsamen Antrag zu stellen. Ich appelliere auch an den Unionfraktionsvorsitzenden Friedrich Merz persönlich, hier im Dienste der Gesundheit der Bevölkerung dabei zu helfen.“

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.

Bild: Juergen Nowak/Shutterstock
Text: dw

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