Weil mich die Nachrichten aus Gießen innerlich zutiefst aufwühlen, habe ich in den sozialen Medien heute folgenden Tweet veröffentlicht:
Straßenterror gegen die AfD in Gießen – und das im Namen von „Nie wieder“. Sie wenden genau die Methoden an, gegen die sie angeblich kämpfen. Und sie glauben, Gewalt sei legitim – weil sie auf der „richtigen Seite“ stehen. Genau wie ihre Urgroßväter.
Unter den Kommentaren war dann einer, der mich getroffen hat wie ein elektrischer Schlag:
Früher dachten sie, sie wären genetisch überlegen, heute glauben sie, sie wären moralisch überlegen. Damals wie heute „Herrenmenschen“ („Gutmenschen“) und „Untermenschen“, gegen die alles erlaubt ist. Hochmut (engl. Pride) ist die Todsünde Nummer 1 und kommt vor dem Fall (in die Hölle, den totalen Untergang).
Der Kommentar elektrisierte mich so, weil der Leser genau das ausdrückte, was mir die ganze Zeit durch den Kopf ging, ich aber nicht so formulieren konnte. Weil mir genau dieser Gedanke bisher nur diffus im Bauch lag – als Unbehagen, als Widerspruch, als Zorn über das, was da passiert. Doch dieser eine Kommentar bringt es auf den Punkt. Er legt schonungslos offen, worum es wirklich geht: diesen arroganten, zerstörerischen Hochmut. Der Deutschland schon einmal in die Katastrophe führte. Er ist wieder da. Nur in neuer Lackierung. Rot-grün statt braun.
Es ist diese fatale Überzeugung, besser zu sein, den anderen überlegen. Reiner, moralischer, auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen – und deshalb handeln zu dürfen, wie man will.
Das war bei den Nationalsozialisten so.
Und das ist bei den rot-grünen International-Sozialisten heute nicht anders.
Nein, ich setze sie nicht gleich. Aber ich sage, dass die Wurzeln ihres Denkens, ihr totalitäres Denken, ihr Größenwahn und ihr Überlegenheitsgefühl sich ähneln. Was früher das „deutsche Blut“ war, ist heute das „richtige Bewusstsein“. Was früher „Volksverräter“ brüllte, schreit heute „Nazis raus“. Die Mechanik bleibt: Wer das Falsche denkt, wird entmenschlicht. Dieser neue Herrenmensch tritt nicht mehr in Uniform auf, sondern im „Refugees Welcome“-Shirt. Er brüllt nicht mehr „Heil!“, sondern „Nie wieder!“ – mit demselben fanatischen Blick. Er jagt nicht mehr Kommunisten oder Sozialdemokraten – aber weiterhin den politischen Gegner: diesmal die AfD. Und er merkt nicht, dass er längst das geworden ist, was er vorgibt zu bekämpfen.
Wer sich für unfehlbar hält, braucht keine Argumente mehr. Nur noch Fäuste.
Man muss kein Freund der AfD sein, um das zu erkennen. Man muss nur noch sehen wollen, was vor aller Augen geschieht. Denn was wir in Gießen erleben, ist keine Protestaktion mehr. Es war der gezielte Versuch, politische Gegner mit körperlicher Gewalt einzuschüchtern – mit dem stillschweigenden Segen eines gleichgetakteten gesellschaftlichen Klimas – genährt von Politik, Medien und einem grölenden Mitläufertum, das längst jedes Maß verloren hat.
Und das Erschreckendste daran ist: Die Täter sind überzeugt, das Richtige zu tun. Weil sie sich für moralisch überlegen halten. Weil sie glauben, die Geschichte stehe auf ihrer Seite. Weil sie nicht begreifen, dass ihre Urgroßväter genauso dachten.
Das ist keine Parallele, die man leichtfertig zieht. Aber eine, die sich aufdrängt – wenn man ehrlich hinschaut. Und die man einfach nicht übersehen kann. Auch wenn man es zu gerne würde.
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