Eisessen ist obszön, öffentliche Zurschaustellung von Penissen ist tolerant Wie unsere Traditionen und unsere Kultur auf den Kopf gestellt werden

Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass meine Eltern den Anschluss an das Internet-Zeitalter verpasst haben. Denn was sie da tagein tagaus ansehen müssten, wäre für sie sicher eine enorme Belastung.

Ganz aktuell wurde mir das bewusst, als ich heute auf Twitter Bilder vom Christopher-Street-Day (CSD) in Berlin gesehen habe. Der vom Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) nicht nur durch seine Anwesenheit geadelt wurde. Sondern bei dem sich der Christdemokrat sogar anbiederte bei der CSD-Community. Zitat: „Meine feste Zusage für diesen Berliner Senat ist: Wir wollen den Artikel 3 des Grundgesetzes ändern. Da muss die sexuelle Identität mit rein. Das ist mein Versprechen“, sagte Wegner am Samstag. „Wir werden das gemeinsam mit euch auch hinbekommen.“

Man muss nicht prüde sein, um die Bilder vom CSD befremdlich zu finden – vor allem, wenn man sich bewusst macht, dass Kinder vor Ort waren. Zum einen als Begleiter von Teilnehmern, zum anderen als zufällige Passanten.

Mein erster Gedanke bei diesen Bildern war: Wie würden sie auf meine alten Eltern wirken? Oder wie hätten sie auf meine Töchter gewirkt, als diese noch klein waren?

Ich bin für Toleranz, einer meiner besten Freunde und ein enger Verwandter sind homosexuell, viele Bekannte auch. Und viele von ihnen regen sich furchtbar darüber auf, dass das Thema ständig wie eine Sau durchs Dorf getrieben wird. Sie wollen ihre Ruhe und nicht jeden Tag Nachrichten, die sich um die sexuelle Orientierung drehen – und wo einem diese ständig aufs Auge gedrückt wird.

 

Genau so sehe ich das auch.

Und ich bin einfach baff über die völlige Doppelmoral und die doppelten Standards, die für uns so gewöhnlich geworden sind, dass wir sie kaum noch bemerken.

Erst vergangene Woche habe ich darüber berichtet, dass in der „Süddeutschen Zeitung“ ein Kolumnist, der 2015 als Flüchtling aus Syrien nach Deutschland gekommen ist, sich echauffierte, dass Frauen hier in der Öffentlichkeit Eis essen und das obszön sei.

Jetzt erklären Sie mir bitte: Wie kann es sein, dass öffentliches Eisessen von Frauen obszön ist und eine Zumutung für Teile der Bevölkerung, besonders für die „nicht länger hier Wohnenden“, das öffentliche Darbieten von Geschlechtsteilen in merkwürdigem Outfit mitten in der Stadt hingegen ein Zeichen von Toleranz und Buntheit?

Komisch auch, dass sich der syrische Autor in der Süddeutschen darüber in seiner Kolumne nicht echauffiert.

Meine tiefste Überzeugung ist: Jeder kann im Privaten alles machen, was er möchte, wenn es in gegenseitigem Einverständnis und unter Erwachsenen geschieht.

Und wenn es keine Dritten beeinträchtigt.

Jeder kann für sein Anliegen auf die Straße gehen.

Wenn er sich dabei an die allgemeinen zivilisatorischen Standards unserer Gesellschaft hält.

Was wir aber erleben, ist wie aus einem absurden Roman: Das Alltägliche, hier das Eisessen, wird zur Perversion erklärt, die Perversion – Darstellung von Geschlechtsteilen in Fetisch-Outfits – wird zur Normalität erklärt.

Und im Bundestag freut man sich, und selbst die Bundestagspräsidentin läuft munter mit:

Was steckt dahinter? Es geht um einen Kulturkampf. Um die Auflösung der traditionellen Gesellschaft mit ihren alten Werten und Keimzellen wie der Familie.

Dies ist nötig, um die „große Transformation“ zu schaffen, den kompletten Umbau unserer Gesellschaft. Der klappt nur, wenn genügend Menschen entwurzelt sind, ihrer Tradition, Herkunft und ihrer Ursprünge entfremdet. Es soll ein „neuer Mensch“ geschaffen werden, in einer „schönen neuen Welt“. Diesmal nicht nach dem Motto von Lenin, sondern dem seines geistigen Verwandten, des WEF-Chefs Klaus Schwab: „Im Jahr 2030 werden Sie nichts besitzen und glücklich sein.“

Es mag abgedroschen klingen, aber es ist so: Ich fühle mich an die Geschichte von Sodom und Gomorrha aus der Bibel erinnert.

Und an spätrömische Dekadenz.

Wohin die führte, ist bekannt.

Immer öfter beneide ich meine Eltern. Sie gehen beide auf die 90 zu. Sie haben gute Chancen, dass Ihnen das Schlimmste erspart bleibt.

Sie entscheiden – mit Ihrer Hilfe! 

Mein Dechiffrier-Video über die Methoden von Markus Lanz hat das ZDF dreimal auf Youtube sperren lassen. Der Schuss ging nach hinten los. Ich habe es im freien Internet auf Rumble hochgeladen. Da wurde es binnen weniger Tage mehr als 4,7 Millionen Mal aufgerufen. Offenbar, weil die Algorithmen „kritische“ Inhalte nicht ausbremsen wie bei Youtube. Ein Leser rechnete aus, dass damit mehr Zuschauer meine kritische Analyse der Sendung gesehen haben als die Sendung selbst. Auch mein Dechiffriert-Video zu dem Hetzstück des ZDF über Hans-Georg Maaßen wurde auf Rumble über 4,5 Millionen Mal geklickt. Das macht Mut! Aber es kostet auch sehr viel Zeit und Energie – im konkreten Fall eine Nachtschicht. Umso dankbarer bin ich für Ihre Unterstützung. Ohne die wäre meine Arbeit nicht möglich, weil ich weder Zwangsgebühren noch Steuermillionen bekomme, und auch keinen Milliardär als Sponsor habe. Dafür bin ich unabhängig!
Aktuell sind (wieder) Zuwendungen via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – trotz der Paypal-Sperre: über diesen Link. Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71. Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut.

Mein aktuelles Video

Ist es obszön, wenn Frauen in der Öffentlichkeit Eis lecken? Schreiben für die Süddeutsche Talibans?

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Bild: Sven Volkens/Wikicommons/CC BY-SA 4.0/Archivbild von 2018

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