Das Interview von James Clayton, Journalist beim öffentlich-rechtlichen britischen Sender BBC, mit dem neuen Twitter-Eigentümer Elon Musk verbreitet sich lawinenartig im Internet. Selten ist ein „Haltungs“-Journalist, der antrat, um sein Gegenüber vorzuführen, dabei so auf die Schnauze gefallen wie der Technologie-Reporter des Senders. Schlechte Vorbereitung traf hier auf moralischen Übermut und Voreingenommenheit.
Aber lesen Sie die entscheidende Stelle in dem Interview hier selbst nach (oder sehen Sie sich das englische Original an). Laut Zuschauern wurde sie von BBC übrigens in dem ausgestrahlten Interview nicht gezeigt – was ich leider noch nicht verifizieren konnte, aber was sehr zu dem Sender passen würde.
James Clayton, BBC: Wir haben vor kurzem mit Menschen gesprochen, die an der Moderation mitarbeiten, und die sagten uns, es gebe einfach nicht genug Mitarbeiter, um all das zu kontrollieren, insbesondere die Hassrede.
Elon Musk: Von welcher Hassrede reden Sie? Sie nutzen doch Twitter, oder? Sehen Sie da einen Anstieg von Hassreden? Ich meine nicht oder ist das nur eine persönliche Anekdote?
Clayton: Ich persönlich sehe in meinen persönlichen Empfehlungen bei Twitter mehr von dieser Art Inhalte. Aber ich kann natürlich nicht für den Rest von Twitter sprechen.
Musk: Sehen Sie mehr Hassreden?
Clayton: Persönlich würde ich sagen, dass ich mehr Inhalte mit Hass sehe.
Musk: Inhalte, die Sie nicht mögen? Oder hasserfüllt? Was verstehen sie unter „Hass“?
Clayton: Ich meine, Sie wissen schon, Inhalte, die eine gewisse Reaktion hervorrufen. Zum Beispiel, weil sie vielleicht etwas leicht Rassistisches oder leicht Sexistisches enthalten. So etwas und Ähnliches.
Musk: Sie sind also der Ansicht, wenn etwas leicht sexistisch ist, sollte es verboten werden?
Clayton: Ich, nein. Ich bin…
Musk: Ist es das, was Sie sagen wollen?
Clayton: Ich will damit gar nichts sagen. Ich sage das nur.
Musk: Nun, ich bin nur neugierig, was Sie unter hasserfüllten Inhalten verstehen, und ich frage Sie nach konkreten Beispielen und Sie sagten gerade, wenn etwas leicht sexistisch ist, ist das für Sie ein hasserfüllter Inhalt. Meinen Sie also, dass es verboten werden sollte?
Clayton: Also, Sie haben mich gefragt, ob mein Feed weniger oder mehr enthält. Ich würde sagen, er enthält jetzt etwas mehr.
Musk: Deshalb frage ich Sie ja nach Beispielen. Können Sie mir ein Beispiel nennen?
Clayton: Das brauche ich ehrlich gesagt gar nicht. Ich muss… ehrlich gesagt…also ich weiß nicht…
Musk: Sie können mir also nicht ein einziges Beispiel nennen?
Clayton: Ich kann Ihnen sagen, warum. Weil ich die persönlichen Empfehlungen bei Twitter eigentlich gar nicht mehr nutze, weil ich diesen Bereich einfach nicht sonderlich mag. Vielen Leuten geht es ähnlich. Ich schaue nur, was bei meinen Followern steht.
Musk: Warten Sie bitte einen Moment. Sie sagten, dass Sie mehr hasserfüllte Inhalte sehen, aber dennoch können Sie kein einziges Beispiel nennen. Nicht ein einziges.
Clayton: Ich bin mir nicht sicher, ob ich die persönlichen Empfehlungen in den letzten drei bis vier Wochen überhaupt benutzt habe.
Musk: Und wie konnten Sie dann die „hasserfüllten Inhalte“ sehen?
Clayton: Weil ich, ich habe, also ich nutzte Twitter, nachdem Sie es vor sechs Monaten übernommen haben.
Musk: Okay. Dann müssen Sie also irgendwann in den persönlichen Empfehlungen „hasserfüllte Inhalte“ gesehen haben. Und ich frage Sie nach einem Beispiel. Okay? Und Sie können mir kein einziges Beispiel nennen. Sie wissen offenbar nicht, wovon Sie reden.
Clayton: Wirklich nicht?
Musk: Ja. Denn Sie sind ja nicht in der Lage, auch nur ein einziges Beispiel für hasserfüllte Inhalte zu nennen. Nicht einmal einen Tweet! Und doch haben Sie behauptet, dass es viele hasserfüllte Inhalt gebe. Das ist eine Lüge. Sie haben einfach gelogen!
Clayton: Nein. Ich habe behauptet, dass es viele Organisationen gibt, die sagen, dass diese Art von Informationen auf dem Vormarsch sind. Das Institute for Strategic Dialogue in Großbritannien etwa sagt das auch.
Musk: Die Leute werden allen möglichen Unsinn behaupten. Ich frage Sie explizit nach einem einzigen Beispiel und Sie können kein einziges nennen.
Clayton: Und wie ich schon sagte, benutze ich diese persönlichen Einstellungen nicht.
Musk: Woher wollen Sie das dann wissen mit den hasserfüllten Inhalten?
Clayton: Ich glaube nicht, dass wir hier weiterkommen.
Musk: Sie haben wörtlich gesagt, dass Sie 20 Prozent mehr hasserfüllte Inhalte gesehen haben. Und daraufhin konnten Sie dann nicht ein einziges Beispiel nennen. Das ist absurd.
Clayton: Das habe ich nicht, ich habe mir diese persönlichen Empfehlungen gar nicht angesehen.
Musk: Woher wollen Sie dann aber wissen, dass es hasserfüllte Inhalte gibt?
Clayton: Weil ich sage, dass ich die vor ein paar Wochen gesehen habe. Ein genaues Beispiel kann ich Ihnen aber nicht nennen. Lassen Sie uns weitermachen.
Später dreht Musk den Spieß vollends um. „Hat die BBC die Verantwortung für die Desinformationen zu Masken und Nebenwirkungen der ‘Impfstoffe‘ übernommen?“, fragt er eher beiläufig und fügt an, dass Nebenwirkungen verschwiegen wurden, weil die BBC von der britischen Regierung unter Druck gesetzt wurde.
Darauf Clayton: „Lassen Sie uns über etwas anderes sprechen“.
Der schöne Abschluss von Musk an sein Gegenüber: “You weren’t expecting that?”, also: “Das haben Sie nicht erwartet, oder?“
Rotgrüne Meinungs-Hegemonie-Zoos
Was für eine Bruchlandung für den öffentlich-rechtlichen Journalisten. Und wie typisch für die ganze Branche. Nur bekommen die „Haltungs“-Journalisten á la Clayton, Restle, Remke & Co. in Deutschland so gut wie nie Widerspruch. Echten Diskussionen und einem offenen Austausch gehen sie aus dem Weg. Nur dieser Tatsache ist es zu verdanken, dass sie mit ihrer Realitätsferne und ideologischen Verbohrtheit nicht auf die Schnauze fallen wie Clayton, der in der „freien Wildbahn“, außerhalb des rotgrünen Meinungs-Hegemonie-Zoos, kläglich scheiterte.
Der Dialog zeigt, wie die Meinungskrieger einfach wilde Thesen in den Raum stellen und sich nicht einmal die Mühe machen, diese zu begründen. Mit genau der gleichen Dreistigkeit stellen sie Kritiker der Regierung als „Verschwörungsideologen“ hin oder behaupteten, die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen würden von „Rechten“ und „Nazis“ dominiert.
Dabei haben wir es mit einer Informations-Inzucht zu tun, weil sich die Journalisten vorzugsweise auf formelle Nicht-Regierungsorganisationen wie die rotgrüne Amadeu Antonio Stiftung berufen, die in Wirklichkeit nichts anderes sind als steuerfinanzierte Tarnorganisationen der Regierung zur Bekämpfung und Diffamierung von Andersdenkenden.
Das Problem in Deutschland: Wir haben keinen Elon Musk. Ich weiß, dass ihn viele nicht mögen, kann das gut nachvollziehen, aber sein Einsatz für die Meinungsfreiheit und gegen die Hybris des polit-medialen Prozesses ist ungemein wertvoll. Und was für ein Kontrast zu Pygmäen deutscher Bauart wie Springer-Chef Mathias Döpfner, der als Konservativer vor dem rotgrünen Zeitgeist brav Männchen macht – und genau deshalb von diesem gnadenlos vorgeführt wird.
Ausschreibung zur Fahndung durch die Polizei, Kontenkündigungen, Ausschluss aus der Bundespressekonferenz: Wer in Deutschland kritisch berichtet, sieht sich Psychoterror ausgesetzt. Und braucht für den Spott der rot-grünen Kultur-Krieger nicht zu sorgen. Ich mache trotzdem weiter. Auch, weil ich glaube, dass ich Ihnen das schuldig bin. Entscheidend fürs Weitermachen ist Ihre Unterstützung! Sie ist auch moralisch sehr, sehr wichtig für mich – sie zeigt mir, ich bin nicht allein und gibt mir die Kraft, trotz der ganzen Schikanen weiterzumachen! Ganz, ganz herzlichen Dank im Voraus für Ihre Unterstützung, und sei es nur eine symbolische!
Aktuell sind (wieder) Zuwendungen via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – trotz der Paypal-Sperre: über diesen Link. Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71. Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut.
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