Freibadesaison kaum eröffnet und schon gibt es Gewalt-Exzesse Massenschlägerei und sexuelle Übergriffe auf Kinder – Syrer in U-Haft

„Es geht wieder los – letzte Woche Stuttgart, jetzt Berlin. Und: ‘Die Bäder-Betriebe sprechen jedoch von Einzelfällen…‘ Deshalb haben sie neuerdings wohl auch Security-Leute angestellt“ – mit diesen Worten schickte mir Autor Kai Rebmann heute einen Link auf einen Artikel im „Münchner Merkur“ mit der Überschrift: „Wieder Massenschlägerei in Freibad – rund 20 Jugendliche beteiligt.“

Ich muss gestehen: Ich wollte schon vergangene Woche darüber schreiben, dass – alle Jahre wieder – die Gewalt-Saison in den deutschen Freibädern eröffnet ist – kam dann aber leider nicht dazu. Vergangene Woche gab es zwei Auslöser. In Stuttgart sollen in drei voneinander unabhängigen Fällen in ein und demselben Freibad über Pfingsten Mädchen und junge Frauen belästigt worden sein. Die Polizei nahm im Inselbad drei Männer und einen Jugendlichen fest.

Zwei 18-jährige Frauen wurden im Familienbecken des Freibades von einem 13-Jährigen und einem noch nicht identifizierten Tatverdächtigen am Po betatscht. „Der 13-Jährige wurde abgeführt und später seiner Mutter übergeben“, berichtete die „Bild“: „Wenig später näherten sich zwei Männer (22 und 23) im Becken einer 12-Jährigen. Einer der Männer soll das Mädchen im Intimbereich berührt haben! Der 23-jährige Syrer wurde deshalb einem Haftrichter vorgeführt und kam in Untersuchungshaft. Auch der andere Mann wurde zunächst festgenommen.“

Ebenfalls im Familienbecken berührten vier Männer im Alter von 20 bis 30 Jahren vier Mädchen im Alter von 12, 13, 14 und 15 Jahren unsittlich. Polizeibeamte konnten einen 29-Jährigen festnehmen, die anderen Tatverdächtigen sind noch flüchtig.

Ebenfalls vergangene Woche sorgte eine Gruppe von Jugendlichen in einem Freibad im Kreis Kaiserslautern für Randale. Als eine junge Mutter die Teenager zurechtwies, passten die Jugendlichen die Frau ab und schlugen auf sie ein. Ihre Kinder mussten alles mit ansehen, wie „FOL“ berichtete.

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In dem neuesten Fall, auf den mich mein Kollege hinweis, kam es in einem Freibad im Berliner Bezirk Pankow zu einer Massenschlägerei; rund 20 Jugendliche gingen demnach aufeinander los. Zu Ende ging die Gewalt erst, als die Polizei eingriff. Auslöser war ein Streit zwischen zwei Jugendgruppen.

Bereits im vergangenen Jahr kam es im Sommer regelmäßig zu Gewaltexzessen in Freibädern, über die ich wiederholt berichtete. In meinem Text „Freibad-Gewalt: Realitätsverweigerung im Endstadium: Warum die Wegseher mitverantwortlich sind“ habe ich ausführlich das absurde Maß an Verdrängung und die Verleugnung des Problems beschrieben. Am Beispiel des Bäder-Funktionärs und Ex-Journalisten Oloew, der nach Gewaltexzessen völlig realitätsresistent beteuerte: „Die Sicherheit in Berliner Freibädern ist gewährleistet.“ Sorgen darüber seien unbegründet, so Oloew: „Es besteht kein höheres Konfliktpotenzial.“

Das besonders Absurde damals: Mehr als über die Gewalt und die Gewalttäter empörten sich viele der „politisch Korrekten“ damals über Kritiker wie Peter Harzheim, den Präsidenten des Verbandes der Bademeister, der Familien vom Besuch von Freibädern abriet wegen der Gewalt dort. Und der Klartext sprach – dass eine „bestimmte Klientel“ Auslöser der Probleme sei.

Solange Warner wie Harzheim, die Klartext sprechen, im polit-medialen Komplex mehr Empörung auslösen als die Missstände, die sie benennen, wird sich an diesen Missständen nichts ändern. Im Gegenteil. Es wird noch gewalttätiger werden.

PS: Als ich Kollegen Rebmann fragte, ob es für ihn okay sei, wenn ich das Thema aufgreife und nicht er, weil ich es ja vergangene Woche schon behandeln wollte, aber nicht schaffte, antwortete er mir mit Galgenhumor: „Und wenn Sie es diese Woche nicht schaffen, kommt spätestens nächste Woche wieder eine Chance. Wetten!? 😅“

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