Frieren für den Frieden? Muss nicht sein FDP beginnt Diskussion über Aufhebung des Fracking-Verbots

Ein Gastbeitrag von Klaus Kelle.

Die FDP hat eine Diskussion begonnen, ob in Deutschland angesichts der Energiekrise das Verbot der Erdgasförderung durch Fracking aufgehoben werden sollte. Und das ist eine gute Idee. Denn anders als gern – gemischt mit einer gehörigen Portion Antiamerikanismus – kolportiert, handelt es sich bei Anwendung der neuen Technologien gar nicht um „Fracking-Dreck“. Wenn das aber so ist, stellt sich in der Tat die Frage, warum wir Fracking-Gas aus den USA für viel Geld importieren sollten, wenn wir selbst große Erdgas-Vorräte insbesondere in Niedersachsen im Boden haben.

Das wäre innerhalb eines Jahres abbaubar und die Vorräte dort in der Erde sind immens und könnten per Frackingverfahren unproblematisch gefördert werden. Das würde angesichts der Probleme mit der Versorgung der deutschen Haushalte und Unternehmen eine erhebliche Entlastung bringen vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und den Sanktionen gegenüber dem Aggressor. Ja, warum machen wir das dann nicht, werden Sie fragen. Ganz einfach. Weil unsere Freunde von den Grünen 2017 ein Verbot des Fracking aus Wasser- und Naturschutzgründen durchgedrückt haben. Deutschland hat eine Menge Gas in der Erde, baut es aber nicht ab, obwohl wir es dringend brauchen. Das ist so wie mit dem Ausstieg aus der Kohle- und Atomkraft. Wir brauchen Energie, wollen aber Klimaretter Nummer 1 werden und frieren lieber für den Frieden. Auf der ganzen Welt werden Atomkraftwerke neu gebaut, auch in Europa, in den Niederlanden und Polen und vielen anderen Ländern. Weil Atomkraft effektiv, sauber, sicher und bezahlbar ist. Und wir? Wollen wir nicht.

Und was genau machen wir, wenn es mit Sonne und Windkraft gerade nicht läuft? Genau: Dann kaufen wir für teuer Geld aus genau diesen Ländern Atomstrom. Deutschland ist komplett irre.

Dabei wäre es ganz einfach. Die drei Atomkraftwerke wieder hochfahren, die zum Jahresende abgeschaltet wurden. Restlaufzeiten verlängern und einen Plan für den Bau neuer AKWs machen, die in Zukunft die alten ersetzen können. Deutsche Technologie, Sie wissen schon. Wir waren auch mal bei der Atomtechnik führend.

Und dann endlich das Fracking-Verbot aufheben, wie die FDP das andenkt. Die sollen nicht nur andenken, die sollen einfach machen. Und wenn die Grünen nicht wollen, gäbe es auch andere Koalitionen, um die Energiesicherheit in unserem Land sicherzustellen.

David
Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für viel gelesene Zeitungen und Internet-Blogs. Dieser Beitrag ist zuerst auf the-germanz.de.

Bild: Shutterstock
Text: Gast

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