Grüne Ideologie in der Sackgasse Wie Habeck mit seinem Bückling tief gesunken ist

Von Vera Lengsfeld.

Dieses Foto, das jüngst aus Katar um die Welt ging, ist ein Abbild des Zeitgeistes: Vizekanzler Robert Habecks Haltung gegenüber dem Terrorscheich zeigt, wie er sich gleichzeitig beugen und über sich hinauswachsen will.

Der Katzbuckel als verrutschtes Symbol für die Augenhöhe, mit der der Bittsteller zu verhandeln glaubt. Am Ende dieses peinlichen Auftritts wird sich Habeck bescheinigen, Erfolg gehabt zu haben. „Großartig“ findet der Minister seinen Deal: Katar wird künftig Flüssiggas liefern. Damit will Habeck so etwas wie die Pest mit der Cholera austreiben, denn er findet die Cholera weniger tödlich.

Er gab der FAS zu Protokoll: Zwischen einem „nicht demokratischen Staat, bei dem die Situation der Menschenrechte problematisch ist, und einem autoritären Staat, der einen aggressiven, völkerrechtswidrigen Krieg vor unserer Haustür führt, gibt es noch mal einen Unterschied“.

Auf das „Wording“ kommt bei den Grünen alles an. Wie mächtig Worte sind, wusste schon der alte Goethe, auch wenn er es seinen Faust „mit Worten ein System bereiten“ nennen lässt.

Was Habeck als „nicht demokratisch“ verharmlost, bedeutet, dass in Katar die Menschenrechte nicht mit Füßen getreten werden – man benutzt hier die Peitsche.

Katar führt zwar aktuell keinen Krieg, empfängt dennoch aus Deutschland und den USA Waffen, obwohl sich das Land als den eigentlichen Vertreter des Wahhabismus, einer im Kern totalitären Variante des radikalen Islamismus versteht.

Katar finanziert Terrorbewegungen im Iran, Bündnispartner des Scheichtums, finanziert die Hamas, die Israel aus der Landkarte bomben will. Katar ist außerdem ein enger Partner Chinas und, um das Maß der Peinlichkeit voll zu machen, strategisch auch ein Partner Putins, der in der Ukraine jenen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg führt.

Und das alles, weil die Grünen ums Verrecken nicht einen Fehler eingestehen, geschweige denn korrigieren können. Der Europäische Weg führt längst zurück zur Kernenergie. Belgien hat die Laufzeit seiner AKWs um zehn Jahre verlängert, was unsere grüne Umweltministerin kritisiert hat. Emmanuel Macron hat dafür gesorgt, dass Atomkraft von der EU als klimaneutrale Energie eingestuft wurde. Nur deutsche Politiker machen lieber Bücklinge vor Terror finanzierenden Ölscheichs, als das Scheitern ihres großen Plans anzuerkennen. Woran erinnert das? Richtig, dass die deutsche Politik nichts aus der Historie gelernt hat.

Im Land, das hervorragende Mathematiker wie Carl Friedrich Gauß hervorgebracht hat, können die Politiker nicht mehr rechnen, oder rechnen lassen.

Gegenwärtig sind 20 Gastanker mit einer Kapazität von 140.000 Kubikmetern aus den USA nach Europa unterwegs. Sie gehören mit Sicherheit zu den CO₂- intensivsten Transportern. Man brauchte um die 2000 solcher Tankladungen jährlich, um das russische Gas zu ersetzen. Wo sollen die Tanker herkommen? Wo soll die Ladung gelöscht werden, da in Deutschland die Häfen, in denen solche Tanker anlegen können, bisher nur auf dem Papier stehen?

Das sind nur einige der vielen Fragen, denen Habeck und die Grünen ausweichen. Zwar werden sie schmerzhaft von der Realität eingeholt, sind aber immer noch auf der Flucht vor ihr.

Habeck ist mit seinem Bückling tief gesunken, und nicht über sich hinausgewachsen.

Der Beitrag erschien zuerst auf Vera Lengsfelds Blog.

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Dieser Artikel ist zuerst auf Vera Lengsfelds Blog erschienen.

Vera Lengsfeld, geboren 1952 in Thüringen, ist eine Politikerin und Publizistin. Sie war Bürgerrechtlerin und Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR. Von 1990 bis 2005 war sie Mitglied des Deutschen Bundestages, zunächst bis 1996 für Bündnis 90/Die Grünen, ab 1996 für die CDU. Seitdem betätigt sie sich als freischaffende Autorin. 2008 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt. Sie betreibt einen Blog, den ich sehr empfehle. Sie finden ihn hier.

Bild: Bumble Dee / Shutterstock
Text: Gast

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