Haben die Holozän-Skeptiker einen Plan B? Die Absurdität der grünen Politik nimmt immer weiter zu

Ein Gastbeitrag von Gunter Weißgerber. Weißgerber war Redner der Leipziger Montagsdemonstrationen 1989/90, Mitbegründer der Ost-SPD, Mitglied der freigewählten Volkskammer 1990, Mitglied des Deutschen Bundestages 1990-2009.

Die Weltklimaretter wollen eine hypothetische künftige Katastrophe verhindern, indem sie über Jahrtausende gewachsene wirtschaftliche, soziale und mobile Existenzgrundlagen der Weltbevölkerung gegen eine ökoreligiöse Kombination von Lebens-, Denk-, Ernährungs-, Bedürfnis-, Mobilitätsvorschriften in Verbindung mit alleiniger Nutzung der – wie es Götter nun mal sind – unzuverlässigen Sonnen- und Windenergie austauschen wollen. „Tausche die Gegenwart gegen die Zukunft“ – so der grüne Anspruch in Manier der Klassiker des Marxismus-Leninismus. Siehe auch „Die Sechste und die Siebente Internationale“.

Vorreiter und zugleich erstes Opfer dieses nach Lenins Zivilisationszertrümmerung und Maos großen Sprüngen historisch einmaligen und ebenso unwägbaren Ökosozialexperiments soll die größte Bundesrepublik Deutschland dieser Welt sein. Europäische Union und der Rest der Welt haben diesem großdeutschen Führer-Anspruch zu folgen – koste es, was wolle und sei der Preis ein neuerlicher Zivilisationszusammenbruch! Der Erde geht es, hört man auf die grünen Päpste, ohne die Menschheit und deren Kinder bekanntlich viel besser, oder gründeutsch gesprochen „erdklimagerechter“.

Die einzigen Risiken entstammen der grünen Welterklärung zufolge nur der Langsamkeit menschlichen Handelns im Kampf gegen den Untergang der Menschheit. Eine Nummer bescheidener wird das nicht abgehandelt.

'Das reale Heute gefährden, um das unbekannte Übermorgen zu retten' – der grüne Wahnwitz in einem Satz

Weder haben sie Milliarden Jahre erdgeschichtlicher Entwicklungen im Blick, noch die Entwicklung von Wissenschaft und Technik in den kommenden Jahrzehnten. Darum geht es mir jedoch jetzt nicht. Mein Blick geht in Richtung großer Unwägbarkeiten. Wer soll in einem fernen schöneren Klima leben, wenn es vorher Rebellion, blutige Revolution (die friedliche und samtene Revolution 1989/90 wird Ausnahme bleiben), den Untergang von Staaten und deren Wirtschaftskreisläufen gab? Der Erde ist es vollkommen egal, ob sie Fauna, Flora und Atmosphäre besitzt. Um die Sonne kreisen funktioniert immer, jedenfalls solange es Sonne und Planeten gibt. Die Grünen entscheiden das nicht.

Was für die Klimahüpfer, die, wenn überhaupt, vernünftigerweise vor allem in China springen sollten, ein einziger Spaziergang ins verheißene Glück ist, könnte im Fall des Misslingens der ökologischen Transformation ein Weg in eine weltweite Katastrophe bedeuten. Gegen die existenziellen Interessen von Bevölkerungen ist auf Dauer nicht gut regieren. Aber auch darum geht es mir jetzt nicht.

Hopp oder Topp?

Mich interessiert die Frage nach dem Plan B der Weltenretter? Die wollen „Hopp oder Topp!“ – und was ist, wenn statt Hopp apokalyptischer Topp dabei herauskommt? Müssen dann Militär und Waffen alles zusammenhalten? Benötigen wir alle tatsächlich keinen Plan B für die Erhaltung der Grundlagen unserer Lebensfähigkeit im Falle des Nichtgelingens grüner Weltbeherrschungsträume?

Nehmen wir das Beispiel der Bundesrepublik Deutschland. Der Energiebedarf für die Stromerzeugung lag 2020 bei 488 TWh. Der Bedarf für die Mobilität der Menschen und der Wirtschaft lag bei 51,9 Millionen Tonnen Kraftstoff. Zum Strom-Mix trugen 2020 Windkraft, Sonne, Biomasse, Wasserkraft mit 50,4 Prozent/246 TWh bei, darunter Wind mit 27 Prozent/132 TWh und Sonne mit 10,4 Prozent/51 TWh. Der Anteil fossiler und atomarer Energieträger lag bei 48,7 Prozent/242 TWH (Braunkohle 16,8 Prozent/82 TWh; Kernenergie 12,5 Prozent/61 TWh; Erdgas 12,1 Prozent/59 TWh; Steinkohle 7,3 Prozent/36 TWh (Quelle Fraunhofer ISE 2021). Wille der grünen Weltenlenker ist es, 2022 aus der Kernenergie auszusteigen und ab 2030 auf die Braunkohle als Energieträger zu verzichten. Was die Substitution von 29,3 Prozent/143 TWh fossiler und kernenergetischer Energieträger durch Sonne und Wind bedeuten würde.

Hinzu kommt der grüne Wunsch, Mobilität, wenn überhaupt (!), nur noch auf Elektrobasis zuzulassen. Das wiederum ließe den Elektroenergiebedarf bspw. des Jahres 2020 in Höhe von 488 TWh – bei einem weiteren erheblichen Bedarf von rund 90 Terawattstunden (TWh) bei angenommen 45 Millionen Fahrzeugen (Quelle: „Kurzinformation Elektromobilität bzgl. Strom- und Ressourcenbedarf/Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit) – auf mindestens 578 TWh steigen. Die zusätzlichen 90 TWh für die E-Mobilität übersteigen die gegenwärtige Strombereitstellung mittels Braunkohle um 8 TWh – eine gewaltige Größenordnung, zu der man enorme Glaubenskräfte benötigt. Mir fehlt dieser sehr spezielle Glaube, Logik und Mathematik sind weltlicher. Das ist zwar altmodisch und eher rechts, besser durchs Leben fahren ist damit. Nicht eingerechnet hierbei ist der Energie- und Materialaufwand für das nötige Ladestellennetz und für die notwendigen Autobatterien, zu deren Produktion Rohstoffe wie Lithium, Nickel, Kobalt, Grafit und Mangan nötig sind, deren Abbau in Ländern wie Chile oder dem Kongo teilweise erhebliche Umweltschäden und schlimmste Kinderarbeit bedingt. Aber das ist den grünen Erste-Welt-Herrschern egal, was die Dritte Welt daran zu leiden hat. Nichts Neues vom inzwischen multikulturell gegenderten Herrenmenschen.

Mit der E-Mobilität werden die Deutschen wieder eingesperrt

An Deutschlands Grenzen ist noch lange Schluss mit lustig. Ein europa- oder weltweites Ladestellennetz liegt in der Zukunft von 1001 Nacht. Das ist für die grünen Weltretter nicht nur kein Problem, das ist sogar gewünscht! Individual- und Wirtschaftsverkehr samt Erzielung eines großen Bruttosozialprodukts sind des Teufels. Im Mittelalter waren die meisten Menschen an ihre Scholle, an den Grundherrn gebunden. Wem die Flucht in eine Stadt gelang, der konnte erst „nach einem Jahr und einem Tag“ vom Herrn nicht mehr belangt werden. So entstand der populäre Satz „Stadtluft macht frei!“, was nicht mehr oder weniger bedeutete als „Mobilität macht frei!“ Die grünen Weltenretter wollen die Menschen immobil und damit unfrei machen.

Standen im Mittelalter Adelssitze und Städte für den Konflikt mobil – immobil, so sind es im Grünwahn heute die Großstädte gegen die mit Solarpanelen überdachten und von Windrädern zerstörten Kulturlandschaften: (grüne) Städter versus Landbevölkerung. Die Überheblichkeit ist dieselbe.

Die grüne Behauptung lautet, Sonne und Wind sichern den gesamten Energiebedarf. Sonne und Wind? Die doch nur zur Verfügung stehen, wenn sie scheinen oder wehen, oder? Damit bedarf es riesiger Speicherkapazitäten weltweit, deren Herstellung ohne großen Materialeinsatz und mit noch mehr Energie nicht denkbar ist. Pot

 

emkin lässt grüßen.

Die Weltenretter jonglieren mit ungedeckten Schecks. Weder sind Geduld und Duldsamkeit der Menschen noch die Versorgungssicherheit unter einer Alleinversorgung durch Sonne und Wind für Staat und Wirtschaft unbegrenzt gegeben. Für die Millionen Pendler, die täglich zu ihrer Arbeit fahren müssen, stellt die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 23.10.2021 fest, dass „Pendeln zum Luxusgut“ wird. Eine explosiv werdende Situation.

Um Kohle und Kernenergie abzulösen, müsste Deutschland mit Solarplatten völlig überdacht und mit Windrädern zugebaut werden – eine apokalyptische Vorstellung. Auf die Preisbildung in sämtlichen Bereichen von Gesellschaft und Wirtschaft hat das alles bereits jetzt sozialgefährliche Auswirkungen.

Turbulente Geschichte

Ich lenke deshalb den Blick auf plötzliche Verwerfungen mit unabsehbaren Langzeitfolgen in der Geschichte. Wobei die Vergleiche dergestalt hinken, dass die angeführten Regimes ihren Staat und ihre Gesellschaft nicht zielstrebig in den Untergang trieben. Bei denen waren es Habgier, ökonomische und gesellschaftliche Inkompetenz, gepaart mit Rücksichtslosigkeit, die den Untergang herbeiführten. Die grünen Weltretter von heute würgen Staaten und Gesellschaften zielstrebig ab. Die Ergebnisse könnten sich im Falle des Scheiterns dennoch ähneln.

Die Französische Revolution hatte eine Vorgeschichte, die aus heutiger Sicht in die Blutorgie der Jakobiner münden musste. Weil die französische Monarchie keinen Plan B hatte. Es kam, wie es kommen musste. Die französische Ständegesellschaft war weder willens noch in der Lage, dem dritten Stand und zahlenmäßig größten Bevölkerungsteil Rechte und wirtschaftlich-soziale Teilhabemöglichkeiten einzuräumen. Die Leidensfähigkeit der einfachen Bevölkerung wurde dramatisch überdehnt, Signale übersehen, die Rebellion nahm ihren provozierten Lauf. Das alte absolute Frankreich ging unter großem Blutvergießen unter. Die Geburtswehen des modernen Frankreichs dauerten sehr lange und waren von viel hohem Auf und viel tiefem Ab begleitet.

Der erste Weltkrieg gilt für viele Historiker wie Rainer Schmidt als die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. „Damals wurde gewissermaßen die Büchse der Pandora geöffnet, und daraus kroch ein Unheil, das Gift für die ganze Geschichte des 20. Jahrhunderts sein sollte.“ 

Schmidt führt unter anderem die Vernichtungswaffen, die Massenagitation und den Versailler Vertrag mit dem daraus entstehenden grassierenden Bazillus des Faschismus und des Totalitarismus als Sprengsatz für den zweiten Weltkrieg an. Sein Geheimnis bleibt dabei, weshalb er die Totalitarismen Kommunismus und Nationalsozialismus nicht mit dem korrekten Namen bezeichnete. Ungeachtet dieser aus meiner Sicht keineswegs als Petitesse zu behandelnde Ungenauigkeit ist ihm völlig recht zu geben. Erster Weltkrieg, zigmillionenfaches Sterben, Gas- und Stellungskrieg, De-Zivilisierung in den Schützengräben, De-Moralisierung der Bevölkerungen, das Verschwinden der alten Ordnung mit dem Entstehen fragiler neuer Republiken und Staaten, Hyperinflation, Weltwirtschaftskrisen, Rachegelüste, Vernichtungskampf von Links- und Rechtsaußen gegen die Demokratie gerade in der Weimarer Republik, Schwäche und Versagen neuer demokratischer Institutionen, ungelöste Konflikte führten direkt in die noch größere Katastrophe des Zweiten Weltkriegs und die nationalsozialistische Vernichtung von über sechs Millionen Menschen jüdischen Glaubens.

Christopher Clark spricht hinsichtlich der Auslösung des Ersten Weltkriegs von Schlafwandlern, die sozusagen sehenden Auges die Katastrophe auslösten. Der Krieg wäre zu vermeiden gewesen, hätten sie auf die Signale geachtet. Stattdessen verhielten sich alle vermeintlich Unerschrockenen blind gegenüber den Gefahren. Die Blindheit der ersten beiden französischen Stände ist kein Alleinstellungsmerkmal. Europas blaublütige Herrscher und ihre Ratgeber waren mehr als einhundert Jahre später ebenso blind.

Ich gebe zu, ich skizziere diese überaus komplexen Zusammenhänge im Parforceritt. Katastrophen vermag man (im Nachhinein) gut zu erklären, mit Parforce, Unübersichtlichkeit, Nichtregelbarkeit, Gesetzlosigkeit, Gewalttätigkeit, Hysterie, Terror, Machtergreifungen, Unrechtstaatlichkeit gehen sie in jedem Fall einher. Katastrophen sind immer auch Gelegenheiten für Jakobiner jeglicher politischen Färbung.

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Fragen an die Holozän-Skeptiker

  • Was ist, wenn es im Zuge der heutigen grünen Transformation zu großflächigen Blackouts kommt?
  • Was ist, wenn unsere Nachbarn an sich selbst denken und ihre Elektroenergie nicht mehr an die bekloppten Deutschen liefern, weil sie es nicht mehr können?
  • Was ist, wenn wir nicht einmal mehr genügend Notstromaggregate produzieren oder importieren, und falls das doch noch klappt, diese nicht mehr mit Diesel füttern können? Was wird dann aus den Krankenhäusern, den Behörden wie Polizei, der Feuerwehr, der Bundeswehr und vielen sozialen Einrichtungen, der Wirtschaft und privaten Haushalten?
  • Was ist, wenn wir es mit Preisexplosionen zu tun bekommen, deren Urgewalt wir noch nie erlebt haben?
  • Was ist, wenn tatsächlich, wie politisch dumm gewünscht, ganze Industrien verschwinden?
  • Was ist, wenn es zu einer deutschland- und europaweiten Armuts- und Gelbwestenbewegung kommt? Derzeit geht man von 30 Millionen Menschen in der EU aus, die im Winter ihre Wohnungen nicht ausreichend beheizen können.
  • Was ist, wenn die Zahl der Verlierer der grünen Transformation die Zahl der Gewinner deutlich übersteigt?
  • Was ist, wenn es zu einem noch nie dagewesenen Börsencrash infolge des in unvorstellbaren Mengen faktisch erfundenen Geldes kommt?
  • Was ist, wenn es zu Revolten infolge unlösbarer sozialer und Versorgungsproblemen kommt?
  • Was ist, wenn nur eine dieser Fragen verheerend beantwortet werden muss, oder noch schlimmer, wenn viele bzw. alle dieser Fragen vernichtend ausfallen? Wir werden es definitiv nicht sein, die da noch was regeln können.

Mit 50 Milliarden EUR jährlich beziffern die deutschen Grünen die notwendigen Kosten ihrer Transformation. Dabei sind weder die 50 Milliarden seriös, es wird viel teurer, noch spielen die Überschuldung Deutschlands, die aufkommende Inflation und die Verarmungsrisiken für die zur Immobilität verurteilten Bevölkerung eine Rolle.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie beziffert die in dem Zusammenhang erforderlichen Mehrinvestitionen auf der Basis der bisher beschlossenen Klima-Maßnahmen bis 2030 mit mindestens 860 Milliarden Euro – knapp 100 Milliarden pro Jahr.

Viktor Orban spricht diesbezüglich von der drohenden Auslöschung der Mittelschicht. Eine abwegige Sicht? Vorsicht! Wir sind längst auf diesem in eine mögliche Explosion mündenden Wege.

Vom Staat ist dabei keine Hilfe zu erwarten. Die kommenden Berliner Koalitionäre sind Treibtäter und haben sich festgelegt, gehen so forsch wie blind ins Risiko. Uns ziehen sie dabei mit hinein. Und das alles unter den Rahmenbedingungen des seit 2015 schrumpfenden Vertrauens der Bevölkerung in den demokratischen Staat und seine wankenden Institutionen? Es kann gefährlich werden.

Ich behaupte nicht, dass es in jedem Fall zu einem exzessiven Ereignis kommen wird, doch auszuschließen sind Unruhesituationen und unüberschaubare Situationen ganz gewiss nicht. Die Wut wächst ständig und nicht nur linear. Katalytisch wirkende Ingredienzen sind dabei die spürbare Gleichgültigkeit der modernen Obrigkeit (siehe die Gleichgültigkeit der ersten beiden französischen Generalstände vor 1789) sowie deren Heuchelei in Bezug auf die von ihr gezeugte monströse Energiepreisspirale. Die Analogien zu den französischen Generalständen 1789 und den Schlafwandlern von 1914 fallen ins Auge. An den politisch gewollten Energiepreisen, die auf alles einwirken, was unsere materielle Existenz ausmacht, wird sich das Schicksal der grünen Transformation entscheiden. Das kann sogar sehr schnell auf uns einstürzen.

Die grünkostümierten Zauberlehrlinge wollen das Leben der Menschheit steuern, es wäre nicht der erste Großversuch, dessen Folgechaos durch einen strengen Zaubermeister beendet werden müsste. Welcher Volkstribun oder Diktator wird im Fall des Transformationsscheiterns das mögliche unvorstellbare Chaos im zusammenfallenden Kartenhaus mit welchen Mitteln wie beenden? Die menschlichen Opfer würden ebenso astronomisch wie die Kosten zu beziffern sein. Historisch einmalig ist in jedem Fall der Wille von Regierungen, die eigenen Staaten abzuwürgen. Bisher ging es immer, wenn überhaupt, darum, andere Staaten kleinzukriegen oder zu vernichten. Wir haben es mit grünen Kamikazekriegern zu tun.

An einen Plan B denken unsere Erzieher in Berlin nicht. Sie fahren Richtung Wand und kennen nicht einmal deren Stärke und Widerstandsfähigkeit. Sie sollten neben grüner Science-Fiction-Literatur auch ungegrünte/ungegenderte Geschichtsbücher lesen! Auch sollten sie sich der Erdgeschichte nähern und sich beispielsweise mit den Vulkanausbrüchen der letzten 4000 Jahre befassen. Das macht Sinn. Gerade jetzt im Moment des Vulkanausbruchs auf La Palma mit den enormen Auswürfen an Asche, Gasen, Lava auf La Palma, dessen Aktivitätsende noch nicht absehbar ist.

Gesteuerte Gesell- und Wirtschaften fahren Staaten und Staatengemeinschaften vor den Baum und unterliegen im weltweiten Wettbewerb. Deutschland, ohne Grund- und Schwerindustrie, ohne Spitzenprodukte im Bereich der umfassenden Mobilität zu Lande, zu Wasser und in der Luft, ohne einen Mix aus allen (!) verfügbaren Energiequellen, bringt sich um seine freie Zukunft.

Die augenscheinliche Blindheit der grünen Oligarchie fast aller Parteien erzwingt die Befürchtung, dass wir ein weiteres Mal in eine Katastrophe hinein schlafwandeln könnten. Das kommende deutsche Regierungskoalitionsraumschiff von SPD, Grünen und FDP mit ihrer engen Verbindung zur ökokommunistischen Weltbewegung „Fridays For Future“ wird das eher befördern als verhindern. An der Lebenswirklichkeit vorbeiregieren gelingt längere Zeit nur Diktaturen. Dies wissend, wollen die Ökokommunisten den „grün angestrichenen Kapitalismus“ jetzt abschaffen, um einen Ökosozialismus einzuführen. Mit aller Macht Weichen stellen, die unser Leben sofort grundlegend anders konditionieren. Demokratietheoretisch ist das krank und eine gesunde Zukunft bietet das ebenso wenig.

Ob öko- oder realer Sozialismus, Sozialismus bedeutet immer die politische Einengung eines Gemeinwesens auf eine Ideologie und damit die Abschaffung von pluraler Demokratie, Gewaltenteilung, Rechtsstaat, Markwirtschaft. War zu Ostblockzeiten die verfassungsmäßige Festlegung auf den Sozialismus Ausdruck der Diktatur, soll dasselbe heute (in grün) mit einem Veto-Klimaministerium als Vorstufe zur ökosozialistischen Diktatur sein.

Die Ostdeutschen haben vor drei Jahrzehnten einen waffenstarrenden Staat untergehen sehen, viele wollten das sogar. Sie erkämpften sich Freiheit, Demokratie und die soziale Markwirtschaft. Tief beeindruckend war der schnelle Untergang dennoch in jedem Fall. Warum sollen die freien westlichen Demokratien nicht Gefahr laufen, unterzugehen? Wenn Diktaturen untergehen können (und sollen), sind Demokratien weitaus mehr gefährdet, wenn sie zielstrebig und unausgewogen überspannt werden.

Der bei Grünen unbekannte Plan B – die soziale Markwirtschaft

Eigentlich gibt es den Plan B mit der Rückbesinnung auf die Tugenden der sozialen Markwirtschaft: De-Reglementierung, offene Märkte, ungehinderter Wettbewerb um beste Ideen und Produkte, Privateigentum, Vertragsfreiheit, freie Preisbildung und sozialer Ausgleich. Unter diesen Bedingungen werden sich auch auf dem Gebiet des Umweltschutzes die besten Ideen und Produkte durchsetzen – und Deutschland besitzt die Chance, Innovationstreiber zu sein. Ohne Tabus wie Kernkraft- und Kohle-, Benzin- und Diesel- und sonstige technologische Verbote. In einer funktionierenden sozialen Markwirtschaft wird sich am Ende immer das beste Produkt durchsetzen.

Grünes Untergangsszenario versus Untergangsgefahr

Dem möglichen Vorwurf, schwarz zu malen und Ängste zu schüren, komme ich gern mit den Weltuntergangsängsten der Wetter- und Luft-Retter von FFF entgegen: „Von der blauen Erde kommen wir (klatschen), unser Klima stirbt genauso schnell wie wir (klatschen), und wir reiten den Planeten immer schneller in den Keller, von der blauen Erde kommen wir! (klatschen)“ – wenn das mal kein Weltuntergangsszenario ist!

Dem grünen Sankt Nimmerleinstag entgegne ich mit einer Greta-Thunberg-Abwandlung „Ihr vernichtet unsere Gegenwart und stehlt damit allen die Zukunft!“

Wissenswertes zum Vulkanismus

Allein im Zeitraum 2100 v.u.Z. bis 2020 listet Wikipedia in noch nicht gegenderter Form rund achthundert große Vulkanausbrüche auf. Nie wieder Vulkanismus. Vulkane stehlen Greta Thunberg die Jugend.

Ein Aspekt, der im Zusammenhang dieses Aufsatzes nicht erörtert wird: COVID-19

Oben skizziere ich die wachsende Wut wider die Anmaßung, unser Leben in eine grüne Lagerordnung zu pressen. Die sozialen Folgen, resultierend aus den wirtschaftlichen Zerstörungen von oben, haben bereits jetzt viel emotionales TNT für gefährliche Situationen entstehen lassen. Zu allem Überfluss kam in den letzten zwei Jahren der höchstwahrscheinlich aus China stammende COVID-19-Virus hinzu, zu dessen Eindämmung gravierende staatliche Restriktionen mit erheblichen Eingriffen in die Grundrechte der meisten Bevölkerungen in Kraft traten. Die Befürworter der Maßnahmen sind zahlenmäßig stärker als deren Kritiker. Ein Umstand, der Regierungen nicht in größere Bedrängnis zu bringen vermag. Ob der ansteigende Frust der Corona-Regel-Kritiker, die meisten akzeptieren die Existenz des Virus und lehnen nur die Regeln ab, einfach auf die Wut wider die Ökologen zu „addieren“ ist, ist nicht sicher. Die Trennlinie zwischen Befürwortern und Kritikern der Maßnahmen verläuft quer durch die politischen Lager. Dessen ungeachtet trägt der Virus oder genauer tragen die Regierungsmaßnahmen im ohnehin wütenden Bevölkerungsteil höchstwahrscheinlich nicht zu einer Linderung des Ärgers bei. Das Gemisch wurde durch die COVID-19-Maßnahmen auf jeden Fall unberechenbar explosiver.

Beruhigend für die Regierungen weltweit dürfte allenfalls der Umstand sein, dass in fast allen Staaten ähnliche Restriktionen durchgesetzt wurden und der Ärger darüber so gut wie keine staatlichen Vorbilder weltweit findet, die das alles anders gemacht haben und auch nicht schlechter damit fuhren. Die Verschweige-Informationspolitik jedenfalls in der Bundesrepublik hatte maximalen Erfolg. Für die meisten Bundesbürger ist Stockholm die schwedische Hauptstadt. Dass die Schweden mit ihrer COVID-19-Politik im Moment sogar besser als Deutschland dastehen, wissen dagegen nicht sehr viele Bundesbürger: n-tv am 22.Oktober 2021: „In Schweden bleibt die Herbst-Welle aus

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Gunter Weißgerber war Montagsdemonstrant in Leipzig, Mit-Gründer der Ost-SPD und saß dann 19 Jahre für die SPD als Abgeordneter im Deutschen Bundestag. 2019 trat er aus der Partei aus. Der gelernte Bergbauingenieur ist heute Publizist und Herausgeber von GlobKult. Im Internet zu finden ist er unter www.weissgerber-freiheit.de. Dieser Beitrag ist zunächst auf www.weissgerber.-freiheit.de erschienen. Demnächst erscheint der Magyar Nemzet.

Bild: Shutterstock
Text: Gast

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