Hauptsache „halal“: Muslimische Fundamentalisten bestimmen, was gegessen wird Deutschland schafft sich auch bei der Ernährung ab

Von Daniel Weinmann

„Der Islam gehört auch zu Deutschland.“ Was der frühere Bundespräsident Christian Wulff bereits im 2010 verkündete, bestätigte sein Nach-Nachfolger zuletzt anlässlich des 50. Jubiläums des Verbandes der Islamischen Kulturzentren im September. „Die Vielfalt des Islam gehöre zu Deutschland“, tönte der SPD-Politiker. „Die muslimische Religion, das muslimische Leben und die muslimische Kultur haben Wurzeln geschlagen in unserem Land.“

Dass die muslimische Speisevorschrift „halal“ gerade hierzulande eine ganz besondere Rolle spielt, mag vor diesem Hintergrund kaum überraschen. Der Bevölkerungsanteil derjenigen, die sich gemäß diesen Regeln ernähren, wächst von Jahr zu Jahr. Das arabische Wort steht für „erlaubt“ und „rein“ und bezeichnet sämtliche Dinge und Handlungen, die nach islamischem Recht zulässig sind. Entsprechend dürfen Muslime nur essen, was halal ist.

Laut der Verbraucherzentrale ist der Begriff in der EU lebensmittelrechtlich nicht geschützt. Für „Halal“-Produkte gibt es somit auch keine einheitlichen Standards, die bei einer Zertifizierung überprüft werden. Folglich sind zahlreiche verschiedene „Halal“-Siegel von traditionellen oder herstellerorientierten Zertifizierern auf dem Markt. „Für Verbraucher ist selten klar, wie sich diese unterscheiden bzw. welche konkreten Kriterien zugrunde liegen, da jedes Siegel seine eigenen Richtlinien aufstellt“, geben die Verbraucherschützer zu bedenken.

(Noch) kleiner Markt – und große Wachstumsraten

„Halal“ ist indes nicht nur Richtschnur für das alltägliche Leben der Muslime. Es ist auch ein Geschäft, mit dem sich gute Gewinne erzielen lassen. Weil sich zunehmend mehr deutsche Firmen ein Stück vom – natürlich den Regeln Allahs entsprechenden – „Halal“-Kuchen abschneiden, zählt die Bundesrepublik laut einer Analyse der „Frankfurt University of Applied Sciences“ zu den weltgrößten Herstellern von Nahrungsmitteln, die die strengen Islam-Normen erfüllen.

Zwar ist der Markt derzeit noch überschaubar, doch die hohen Wachstumsraten zeigen, wohin die Reise geht. Die Anzahl der Neueinführungen von Fleisch-, Fisch- und Eierprodukten mit „Halal“-Anspruch ist zwischen 2018 und 2022 jährlich um durchschnittlich 21 Prozent gewachsen, heißt es in einer Studie des „Bundesverbands Ernährungsindustrie“. Bis zum Jahr 2025 wird „Statista“ zufolge ein Anstieg des weltweiten Marktvolumens auf knapp 1,67 Billionen Dollar prognostiziert.

In Deutschland beliefen sich die Ausgaben für „Halal“-Lebensmittel im Jahr 2021 auf knapp 260 Milliarden Euro. Das „Halal“-Business findet zu einem großen Teil hinter den Kulissen statt. Dazu passt, dass Anfragen der „Welt“ an Zertifizierer, die Unternehmen prüfen und Siegel vergeben, bislang unbeantwortet blieben.

Die Gesellschaft langfristig für islamistische Normvorstellungen empfänglich machen

Genau diese sind es jedoch, die darüber entscheiden, wer sich Islam-konform ernährt und wer nicht. Die Fundamentalisten drängen zu immer größerer Reinheit – und wollen Muslime von der Mehrheitsgesellschaft isolieren, um Macht über sie auszuüben, zitiert das Springer-Blatt die Expertin für islamisches Bankwesen Rebecca Schönenbach.

Auch deutsche Firmen rücken zunehmend ins Visier der Religionswächter. Gummibärchen-Gigant Haribo etwa lässt sich vom „Europäischen Halal Zertifizierungsinstitut“ zertifizieren, um seine Fruchtgummis auch an Muslime verkaufen zu dürfen. Das Kölner Institut gehört zur „Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs“, die mit der islamistischen Muslimbruderschaft zusammenarbeitet. Mit 33.000 Mitgliedern ist sie hierzulande eine der größten islamischen Organisationen – und hat sich auf die Fahnen geschrieben, die Gesellschaft langfristig für islamistische Normvorstellungen empfänglich zu machen.

Die Macht von „Milli Görüs“ ist nicht zu unterschätzen: Die Bewegung unterhält mehr als 500 Moscheegemeinden in Europa, davon 304 allein in der Bundesrepublik. Nimmt diese Entwicklung ihren vorhersagbaren Verlauf, erhält Thilo Sarrazins Bestseller „Deutschland schafft sich ab“ eine zusätzliche, überaus beängstigende Volte.

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Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.

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