Herdenimmunität? Darf es in Deutschland nicht geben! Antikörperstudie aus Großbritannien beweist Ende der Pandemie

Von reitschuster.de

Gefühlt ist die Corona-Pandemie in Deutschland und Europa schon lange vorbei. Testen oder gar impfen lässt sich in Deutschland praktisch niemand mehr, in den vergangenen drei Monaten stieg die Quote der „vollständig Geimpften“ in Deutschland gerade einmal um bemitleidenswerte 0,6 Prozent auf aktuell 77,5 Prozent. Kein Wunder also, dass Karl Lauterbach (SPD) bei seinen Mahnungen und Drohungen vor neuen Wellen immer verzweifelter wirkt, wie zuletzt bei seinem verstörenden Auftritt auf der Jahrestagung der PKV. Weshalb er vor wenigen Wochen aber trotzdem Impfstoff im Wert von insgesamt 830 Millionen Euro bestellt hat, wird das Geheimnis des Bundesgesundheitsministers bleiben, zumal neueste Daten aus Großbritannien nahelegen, dass praktisch die gesamte Bevölkerung bereits Antikörper gegen Corona in sich trägt, entweder durch Impfung oder natürliche Infektion oder beides. Im Rahmen einer von der Regierung in London in Auftrag gegebenen repräsentativen Studie konnte belegt werden, dass 99 Prozent der britischen Bevölkerung entsprechende Antikörper im Blut haben.

David
Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Um die für Deutschland geltende Vermutung zur Gewissheit werden zu lassen, müsste nur eine eben solche Studie durchgeführt werden. Aus objektiv kaum nachvollziehbaren Gründen wehrt sich das Gesundheitsministerium aber mit Händen und Füßen gegen die Durchführung einer Antikörperstudie in Deutschland. Dass unsere Spitzenpolitiker nicht von selbst auf diese eigentlich naheliegende Idee kommen, kann eigentlich schon gar nicht mehr überraschen. Deshalb war es einmal mehr FDP-Vize Wolfgang Kubicki zu verdanken, der als Mitglied der Ampelkoalition wertvolle Oppositionsarbeit leistet und in einer Anfrage wissen wollte: „Plant die Bundesregierung vor dem Herbst eine eigene, repräsentative Untersuchung zur SARS-CoV-2-Seroprävalenz in der Gesamtbevölkerung, ohne auf bestehende regionale oder ältere Untersuchungen zurückzugreifen, und wenn nein, warum nicht?“

Bemerkenswert ist, dass Kubicki die Antwort aus dem Bundesgesundheitsministerium offenbar schon vorher kannte oder zumindest ahnte, wie der letzte Teil seiner Frage vermuten lässt. Und tatsächlich scheint in Berlin niemand Interesse an einer Antikörperstudie zu haben, am allerwenigsten Karl Lauterbach. Dessen Ministerium teilte zu der Anfrage mit, dass das Vorhandensein von Antikörpern nichts über einen möglichen Schutz aussagen könne, was von dem Virologen Prof. Klaus Stöhr als „Humbug“ bezeichnet wurde. Daher, so heißt es in der Antwort, sei eine solche Untersuchung „nicht aussagekräftig“ und deren Notwendigkeit „nicht eindeutig“ gegeben. Es bleibt also die Frage, worin der Unterschied zwischen Großbritannien und Deutschland liegen soll und welche subjektiven Gründe Karl Lauterbach haben mag, die Durchführung einer solch aufschlussreichen repräsentativen Studie zu blockieren.

Antikörperstudie wurde in Großbritannien zur Grundlage für Öffnungen

Der Gesundheitsminister und seine Mitstreiter verweisen gerne auf die vermeintlich zu niedrige Impfquote in Deutschland, weshalb man sich stets eine Hintertür für das Wiedereinführen von Maßnahmen offenhalten müsse. In Großbritannien liegt die Quote der „vollständig Geimpften“ jedoch bei ziemlich genau 75,0 Prozent und damit unterhalb des in Deutschland erreichten Werts. Zum selben Zeitpunkt, als in Deutschland mehrere Bundesländer noch versucht haben, sich mit Taschenspielertricks zum flächendeckenden Hotspot zu erklären und damit die Einschränkungen für ihre Bürger noch möglichst lange aufrechterhalten zu können, wurden in Großbritannien praktisch alle Maßnahmen beendet. Grundlage für diesen Schritt war nicht zuletzt die im April veröffentlichte Antikörperstudie, über die durch die Anfrage von Wolfgang Kubicki jetzt auch in Deutschland immer mehr diskutiert wird.

Im europäischen Vergleich ist die Impfbereitschaft in der Bevölkerung nur in Frankreich noch geringer als in Deutschland, wie aus einer Untersuchung der Universität Hamburg hervorgeht. Wo es um die Freiwilligkeit schlecht bestellt ist, da hilft nur der Zwang. Deshalb haben die Corona-Jünger um Karl Lauterbach ihren feuchten Traum von einer allgemeinen Impfpflicht auch noch nicht aufgegeben, um die millionenfach bestellten (und von Steuergeld bezahlten) Stoffe doch noch irgendwie an den Mann zu bringen. Ob es der Volksgesundheit dient oder vielleicht sogar schadet, scheint bei diesen Überlegungen drittrangig zu sein.

Experten kritisieren sture Haltung des Bundesgesundheitsministeriums

Der oben bereits zitierte Prof. Klaus Stöhr ist seit wenigen Tagen als Berater der Bundesregierung tätig und legte im Podcast „Corona-Strategie“ nach. Man nehme als Staat viel Geld in die Hand, um das Allgemeinwohl zu schützen, biete den Impfstoff aber denjenigen an, die eigentlich nicht vulnerabel sind, bemängelte Stöhr, wobei er sich auf die Altersgruppe der 18- bis 40-Jährigen bezog. Nach Ansicht des Virologen ist eine repräsentative Seroprävalenz-Studie nach britischem Vorbild unerlässlich, wenn die Bundesregierung genaue Daten darüber haben will, ob insbesondere in den Risikogruppen eine Immunlücke besteht und wie groß diese gegebenenfalls ist. Stöhr deutete an, dass das Bundesbildungsministerium bereits signalisiert habe, eine solche Studie mit Mitteln aus seinem Budget zu unterstützen. Darüber hinaus erhalte er regelmäßig Anfragen von Firmen und Privatpersonen, die ebenfalls Geld dafür spenden wollen, so Stöhr.

Die von Wolfgang Kubicki gestellte Anfrage und die Bereitschaft des Bildungsministeriums, eine solche Studie eventuell doch unterstützen zu wollen, zeigt deutlich, wer bei dieser Frage auf der Bremse steht und welche Gründe es dafür gibt. Der Immunologe Dr. Andreas Radbruch von der Charité Berlin wird in der Welt wie folgt zitiert: „Warum ist das Bundesgesundheitsministerium gegen eine Feststellung der Immunität in Deutschland? Weil das womöglich das Ende des Narrativs der Impflücke ist.“ Zu einer Überlastung des Gesundheitssystems werde es im Herbst nicht kommen, weshalb er eine vierte Impfung „zu diesem frühen Zeitpunkt für fragwürdig“ halte, wie Radbruch erklärt. Die Kritik an Karl Lauterbachs Corona-Strategie und dessen völlig verfehlter Einkaufspolitik nimmt also nicht nur in den eigenen Reihen der Ampelkoalition weiter zu, sondern gerade auch unter renommierten Experten aus Wissenschaft und Forschung.

Bild: Shutterstock
Text: reitschuster.de

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