„Wir zwingen Deutschland in die Knie – wir sind die Guten!“ "Der Rest ist schlecht, wir bringen euch um euer Recht"

Ein Gastbeitrag von Thomas Rießinger

Vielleicht hätte ich es nicht schreiben sollen.

Im Oktober des Jahres 2022 hatte ich einen Song veröffentlicht, der die Methoden und Kompetenzen unserer Politiker beschreibt, den Text kann man gerne nachlesen. Konnte ich ahnen, dass man in der Partei des infantilen Totalitarismus, von manchen auch als Grüne bezeichnet, meine Texte liest und einen satirischen Song als Blaupause für die eigenen Handlungen betrachtet?

Gemünzt auf unseren Minister für Wirtschaftsdestruktion und Klimaunfug hatte ich geschrieben:

Du kannst vor Kameras posieren
und viele Menschen ruinieren,
Parteifreunde mit Jobs versorgen,
als gäbe es kein Übermorgen.

Musste er das wirklich in jeder Hinsicht in die Tat umsetzen? Zugegeben: Dass jemand wie Robert Habeck sein wahres und vielleicht einziges Talent darin findet, tatsächlich vor Kameras zu posieren, war nicht überraschend. Aber die nächsten Zeilen haben ihn offenbar nachhaltig – wie auch sonst? – inspiriert, denn seine mit großer Freude und geringer Sachkenntnis vorangetriebene Wärmewende erfüllt ganz genau den vorgezeichneten Plan, viele Menschen zu ruinieren, weil sie sich in nicht allzu ferner Zukunft ihr längst bezahltes Eigenheim nicht mehr leisten können, da ihnen der Staat die klimapolitische Pistole auf die Brust setzt. Und „Parteifreunde mit Jobs versorgen“, das kann unser Vorzeigeminister wie kein Zweiter, auch wenn für seinen Mitstreiter Patrick Graichen inzwischen das Übermorgen wohl angebrochen ist – ein recht komfortables Übermorgen allerdings, das von einer ansehnlichen Pension geprägt sein wird, von der die schon erwähnten ruinierten Menschen nur träumen können. Doch selbst das war absehbar:

Sie ist erfüllt, die Mission,
und du gehst glücklich in Pension,

konnte man in dem Song über Politiker hören. Seine Mission hat Graichen erfüllt, seine Pension wird er bekommen. Soll man da noch an Zufall glauben? Wohl kaum, denn das ist ja nicht alles.

Du kannst die Bürger kontrolliern,
die Wirtschaft in den Abgrund führn,

so heißt es im Text. Und schon wieder hat man sich an die Vorlage gehalten, denn in seinen neuesten Plänen möchte der Minister für ökonomischen Unsinn und Klimamärchen „eine Art Wärme-Stasi“ aufbauen, mit deren Hilfe man herausfinden will, „wie die Bürger heizen, wie viel sie dabei verbrauchen und wie hoch der Stromverbrauch der vergangenen drei Jahre war.“ Die Bürger kontrollieren – so macht man das. Dass inzwischen auch die Wirtschaft in den Abgrund der Rezession geführt wird, muss man kaum noch erwähnen.

Wenn nun aber schon mein alter Songtext Grundlage des wirtschaftspolitischen Handelns unseres Ministers und seiner Partei war, dann sollte ich auch konsequent sein und einen Schritt weitergehen. Hat man nicht im linken politischen Spektrum stets seine Freude an passenden Hymnen gehabt? In der SPD pflegt man seit langer Zeit das alte Lied „Wann wir schreiten Seit an Seit“ zum Schluss eines Parteitages zu singen, und im stark sozialistischen Bereich schätzt man bis heute die berühmte „Internationale“, auch wenn die Verse

Die Internationale
erkämpft das Menschenrecht

in sozialistischen Kreisen eher theoretisch zu verstehen sind: Will man Menschenrechte erkämpfen, so dürfte das eher zur Absetzung als zur Umsetzung des Sozialismus führen.

Ich habe mich daher entschlossen, der grünen Partei eine eigene kleine Hymne zur Verfügung zu stellen, eine musikalische Möglichkeit, die eigenen Befindlichkeiten auszudrücken. Was die Melodie angeht, habe ich mich an die Melodie des erwähnten Politiker-Songs gehalten, denn den kennt man ja offenbar schon in den grünen Kreisen, und ich will die kognitiven Möglichkeiten der progressiven Elite nicht überfordern. Der Text beschreibt die Überzeugungen eines echten Grünen.

Bekenntnis

Ich habe keine Heizung mehr.
Sie abzuschalten war nicht schwer.
Und seither gehts mir richtig prima.
Ich weiß ja, es ist gut fürs Klima.

Wärmepumpen sind bald Pflicht,
bezahlen kann ichs leider nicht.
Doch die Regierung wirds schon richten.
Wir haben nun mal Klimapflichten.

Wir müssen weg vom CO₂,
die Kosten sind ganz einerlei.
Wir sind Vorbild für die Welt,
und alle nehmen unser Geld.

Das Auto ist der Untergang,
ich fahr nur Fahrrad, schon sehr lang.
Und rette so in größter Not
die Erde vor dem Hitzetod.

Man kann mich gerne ruinieren
und dabei auch mein Haus kassieren:
Nur wenn wir handeln, folgt uns China,
und damit retten wir das Klima.

Wir zwingen Deutschland in die Knie,
und stoppen werdet ihr uns nie.
Die Presse ist auf unsrer Seite,
und schließlich gehen alle pleite!

Denn ums Klima ging es uns noch nie,
es geht um Ideologie.
Wir wolln die Macht, und zwar total.
Die Folgen sind für euch fatal.

Ja, wir wollen die totale Macht.
Ihr werdet von uns ausgelacht.
Wir werden groß und ihr bleibt klein,
ihr habt Durst, wir trinken Wein.

Ihr habt uns an die Macht gewählt,
und wir bestimmen jetzt, was zählt!
Euer Geld, das ist bald weg.
Es ist ja für den guten Zweck.

Nur wir sind gut, der Rest ist schlecht,
wir bringen euch um euer Recht.
Ihr leistet keinen Widerstand,
wer wehrt sich schon in diesem Land.
Wer wehrt sich schon in diesem Land!

Wir sind die Guten.

Die Delegierten grüner Parteitage müssen sich nicht allzu sehr quälen, indem sie versuchen, Text und Melodie zusammenzubringen, das wurde schon für sie erledigt: Das musikalische Bekenntnis zum Grünentum kann man sich in einem Video gerne ansehen. Und vielleicht wäre es gut, den Text am Ende eines Parteitages entweder auf einem Teleprompter zu zeigen oder jedem in Papierform auszuhändigen, denn man kann nicht erwarten, dass Führungskräfte wie Claudia Roth oder Annalena Baerbock in der Lage sind, sich derart viele Worte zu merken. Alternativ darf auch jederzeit das Video als Schlusspunkt eines Parteitages abgespielt und auf das Selbstsingen verzichtet werden, schließlich sind Grüne nicht dafür bekannt, die Arbeit selbst zu erledigen.

Und wenn sie es laut genug singen und laut genug spielen, versteht vielleicht auch noch der Letzte in diesem Land, in wessen Hände man die Regierungsgewalt besser nicht legt.

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Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Thomas Rießinger ist promovierter Mathematiker und war Professor für Mathematik und Informatik an der Fachhochschule Frankfurt am Main. Neben einigen Fachbüchern über Mathematik hat er auch Aufsätze zur Philosophie und Geschichte sowie ein Buch zur Unterhaltungsmathematik publiziert.

 

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