Jan Böhmermann dechiffriert: Ein Rufmörder mit Zwangsgebühren finanziert Zwischen Polemik, Zahlenakrobatik und Verwirrung: Warum zahlen wir für so etwas?

Von reitschuster.de

Es gibt viele nervige Figuren im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, aber Jan Böhmermann setzt regelmäßig noch eins drauf. Als ZDF-Mann wird er über Zwangsgebühren finanziert – ein Umstand, der ihm offenbar genug Luft gibt, um in seinem neuen Video mit Schnappatmung über Grenzkontrollen und die angeblich „dumme deutsche Idee“ herzuziehen. Was folgt, ist eine dekonstruktive Reise durch diesen wahnwitzigen Monolog, in dem eines klar wird: Die Zwangsgebühren treiben nicht nur die Finanzierung voran, sondern auch den Wahnsinn. Wer starke Nerven hat, kann sich das Original hier ansehen.

Starten wir mit dem Feindbild

Gleich zu Beginn sagt Böhmermann: Die SPD, Grüne und FDP „sperren uns ein“. Der angebliche Komiker will uns weismachen, dass Grenzkontrollen nichts weiter als eine perfide Falle der Ampelregierung seien, um uns von „Europa und der Welt“ auszuschließen. Die Bildsprache? Bombastisch. Die Realität? Schlichter Pragmatismus. Grenzkontrollen gibt es in vielen Ländern, auch innerhalb der EU, und das ist nicht erst seit gestern so. Warum die Kontrolle von Einreisenden bedeuten soll, dass die Regierung „uns einsperrt“, erläutert der ZDF-Mann nicht. Mit der Logik hat er es nicht so sehr wie mit Agitation und Propaganda. Aber für Böhmermann natürlich: Apokalypse now.

Nazis, überall Nazis

Ah, der Klassiker. Wenn’s mal eng wird in der Argumentation, kommen die Nazis ins Spiel. Laut Böhmermann kichern die vor Freude über die neuen Grenzkontrollen. Natürlich, denn für ihn sitzen offenbar hinter jeder Hecke die Blau-Braunen und reiben sich die Hände. Was er dabei elegant übersieht: Die meisten Menschen in Deutschland, die sich für Grenzkontrollen aussprechen, haben weder Nazi-Symbole im Schrank noch hetzen sie gegen Ausländer. Aber warum differenzieren, wenn man pauschalisieren kann?

Populismus – aber nur, wenn’s gegen die eigene Meinung geht

Böhmermann kritisiert Populismus. Natürlich. Aber nur den von anderen. Dass er selbst im selben Atemzug auf dem Narrativzug der heiligen Empörung fährt, scheint ihm entgangen zu sein. „Grenzkontrollen bringen nichts, Bundespolizisten haben Besseres zu tun.“ Schon mal versucht, einem Bürger in Bayern oder Sachsen zu erklären, dass die Polizei besser nichts gegen illegale Einwanderung tun soll? Das nennt man Elfenbeinturmrhetorik. Und ja, sie bringt nichts.

Faktencheck à la Böhmermann

Dann kommt sie: die berühmte Faktenkeule. Böhmermann stellt uns eine Zahl hin, die beeindrucken soll: „1993 gab es in Deutschland 1.300 Morde, 2023 nur noch 214.“ Klingt beeindruckend, oder? Bis man realisiert, dass Böhmermann hier einfach so tut, als sei Mord die einzige Form von Gewaltkriminalität. Raub, Vergewaltigung, Körperverletzung, Einbruch – alles Details, die er lieber unter den Teppich kehrt. Er spricht von einer sichereren Gesellschaft, während das Gefühl der Unsicherheit in weiten Teilen Deutschlands wächst. Fakten? Sicher. Aber bitte nur die, die ins eigene Bild passen.

Populismus in Reinform

„Grenzkontrollen verhindern keine Terroranschläge“, tönt der ZDF-Rufmörder weiter. Echt? So mancher Terroranschlag wäre vermieden worden, hätte man die Terroristen beizeiten an der Grenze zurückgewiesen. Aber so viel Logik ist für Böhmermann tabu. Aber es drängt sich die Frage auf, wenn man in Böhmernanns „Logik“ bleiben will: Was hat Grenzschutz noch alles nicht zu tun? Wahrscheinlich auch keine Sonnencreme verteilen. Aber das ist natürlich nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass Grenzkontrollen nicht ausschließlich für Terrorbekämpfung da sind, sondern auch, um illegale Einreisen zu verhindern, Schleusern das Leben schwer zu machen und den Druck auf Sicherheitsbehörden zu verringern. Dass diese Maßnahmen vielleicht in anderen Bereichen sehr wohl sinnvoll sind, fällt in der Böhmermann’schen Realität unter den Tisch.

Zahlenjongleur ohne Netz

Aber keine Sorge, die nächste Zahl lässt nicht lange auf sich warten: „1993 lebten nur sieben Millionen Nichtkartoffeln in Deutschland, 2023 sind es 14 Millionen.“ Und was soll uns das sagen – außer dass Böhmermann antideutschen Rassismus beweist, weil er die Bezeichnung „Kartoffel“ für Deutsche verwendet? Dass mehr Einwanderung automatisch zu weniger Kriminalität führt? Wohl kaum. Dass man mit aus dem Zusammenhang gerissenen Statistiken wunderbar Stimmung machen kann? Ganz sicher. Wenn das deine Fakten sind, Jan, dann lieber keine mehr.

Sündenbock Bildzeitung

Natürlich darf in seiner Tirade die „Bild“ nicht fehlen. Das ZDF hat schließlich sein eigenes Feindbild zu pflegen. Die Bild treibt die Regierung zu Grenzkontrollen? Was für eine Vorstellung! Offenbar hat Böhmermann eine gänzlich eigene Vorstellung von Journalismus, in der die Medien die Fäden der Politik ziehen, während die Bürger marionettenhaft zusehen.

Das wahre Ziel: den Bürger kleinreden

Böhmermann zieht eine Schlussfolgerung, die man nicht nachvollziehen muss: Grenzkontrollen dienen nur dazu, rechte Politik zu machen. Ganz einfach. Die Welt in Schwarz-Weiß. Wer für Grenzen ist, der baut Brücken ab und will den Rechten gefallen. Differenzierung? Fehlanzeige. Dass es viele Menschen gibt, die schlichtweg den Schutz des Staates fordern – unabhängig von ideologischen Schlachten – interessiert ihn nicht. Man könnte fast meinen, er habe das Mantra „Wer nicht für mich ist, ist gegen mich“ verinnerlicht.

Und was ist mit unseren Zwangsgebühren?

Und dann, am Ende dieser wilden Tirade, kommt der unausweichliche Gedanke: Warum muss ich das finanzieren? Jeder kann seine Meinung haben, das ist völlig in Ordnung. Aber warum müssen wir mit unseren Rundfunkgebühren jemanden wie Jan Böhmermann unterstützen, der nichts anderes tut, als zu diffamieren, zu pauschalisieren und mit billigen Polemiken die Realität zu verzerren? Dass dieser Mann mit Zwangsgebühren seinen Lebensunterhalt verdient, und noch dazu einen überaus üppigen (siehe den Artikel „Propaganda-Sold für Böhmermann: 651.000 Euro plus Mehrwertsteuer‘“), ist eine Beleidigung für jeden Bürger, der Monat für Monat seine Gebühren abdrücken muss. Meinungsfreiheit ist wertvoll, aber Zwangsfinanzierung für solche Tiraden? Das ist der eigentliche Skandal.

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