Ein Gastbeitrag von Thomas Rießinger
Es ist nur eine kleine Randbemerkung.
Wie zu hören war, wurde die angsteinflößend-alternativlose Altkanzlerin von Winfried Kretschmann, dem Ministerpräsidenten Baden-Württembergs, mit der Großen Staufermedaille in Gold ausgezeichnet – mehr Ehrung geht nicht, jedenfalls nicht in Baden-Württemberg. Begründet hat Kretschmann diese Würdigung mit den „außerordentlichen Leistungen von Bundeskanzlerin a. D. Dr. Angela Merkel in der Pandemie“, wobei er „ihre entschlossene, umsichtige und effektive Führung als Bundeskanzlerin in dieser Krise“ hervorhob.
Da schon diese Formulierung bei manchen Lesern zu nachvollziehbaren mittelschweren Anfällen von Übelkeit führen kann, verzichte ich darauf, all den unfassbaren Unfug zu referieren, den sowohl Kretschmann als auch Merkel bei diesem Anlass von sich gaben, mit Ausnahme des einen Merkelsatzes, es sei bis heute nicht ausreichend klar, welch ein Glück die schnelle Entwicklung eines Impfstoffes innerhalb von nur zehn Monaten gewesen sei, denn ohne Impfstoff hätte die Pandemie womöglich viel länger gedauert. Die weiteren Äußerungen kann jeder mit leicht selbstquälerischen Neigungen gerne beim SWR nachlesen. Ich will auch nur kurz darauf hinweisen, dass auch Merkels Geschwister im Geiste, Christian Drosten und Melanie Brinkmann, selbstverständlich während der Zeremonie anwesend waren; da traf wieder zusammen, was zusammen gehört.
Aber eine Frage hat der zutiefst gerührte Kretschmann nicht beantwortet: Was hat Merkel zur Zeit der sonderbaren PCR-Pandemie eigentlich beruflich gemacht? Denn auf offiziellen Seiten des Landes Baden-Württemberg kann man lesen: „Die Staufermedaille ist eine besondere, persönliche Auszeichnung des Ministerpräsidenten für Verdienste um das Land Baden-Württemberg und seine Bevölkerung. Sie wird in der Regel in Silber vergeben, in seltenen Fällen auch in Gold. Auch mit der Staufermedaille sollen Verdienste um das Gemeinwohl geehrt werden, die über die eigentlichen beruflichen Pflichten hinaus im Rahmen eines in der Regel ehrenamtlichen, gesellschaftlichen oder bürgerschaftlichen Engagements erworben wurden und über viele Jahre hinweg erbracht worden sind.“
Über die angeblichen Verdienste um die Bevölkerung muss ich nicht reden. Aber geehrt werden sollen nur Verdienste, die über die eigentlichen beruflichen Pflichten hinausgehen, im Rahmen eines ehrenamtlichen, gesellschaftlichen oder bürgerschaftlichen Engagements erworben wurden und darüber hinaus über viele Jahre hinweg erbracht worden sind. Und Merkel hat man seltsamerweise geehrt für „ihre entschlossene, umsichtige und effektive Führung als Bundeskanzlerin“, der Ministerpräsident selbst hat es gesagt. Daraus muss ich schließen, dass sie ihr Amt als Kanzlerin ehrenamtlich ausgeübt hat, denn gehörte es zu ihren „eigentlichen beruflichen Pflichten“, dürfte es für sie keine Staufermedaille geben, weder in Silber noch in Gold. Zudem scheint die sonderbare PCR-Pandemie noch länger gedauert zu haben als ich dachte, schließlich müssen die Verdienste „über viele Jahre hinweg erbracht worden“ sein. Kann man knappe dreieinhalb Jahre als „viele Jahre“ bezeichnen? Das wäre etwas ungewöhnlich.
Da nun aber der altgediente Winfried Kretschmann unter keinen Umständen die Unwahrheit verbreiten würde, muss ich schließen, dass erstens Merkel niemals beruflich mit irgendeiner Pandemie zu tun hatte, und dass zweitens diese Pandemie sich über viele Jahre hinzog, jedenfalls mehr als dreieinhalb. Die Geschichte von Merkels Kanzlerschaft muss neu geschrieben werden.
Sie sind nicht einmal in der Lage, ihre unverdienten Ehrungen schlüssig zu gestalten.
Es ist nur noch erbärmlich.
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Thomas Rießinger ist promovierter Mathematiker und war Professor für Mathematik und Informatik an der Fachhochschule Frankfurt am Main. Neben einigen Fachbüchern über Mathematik hat er auch Aufsätze zur Philosophie und Geschichte sowie ein Buch zur Unterhaltungsmathematik publiziert.
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