Kritiker sprechen seit langem von einer Infantilisierung in der Bundesrepublik und führen diese unter anderem auf den Wohlstand hierzulande zurück. Jüngstes Beispiel ist die Wahl einer 28-jährigen Studienabbrecherin ohne Berufsausbildung und Berufserfahrung zur Vorsitzenden einer Regierungspartei. Doch nicht nur in den höheren Sphären der Politik greift die Infantilisierung in bedenklichem Maße um sich.
Ein Beispiel von der Straße sorgt gerade in den sozialen Medien für Aufregung: “Lass Dich endlich impfen! Piks, Piks, Piks“, singen im norddeutschen Buxtehude mit eng sitzender Maske – im Freien – Anhänger der Impfung auf die Melodie von „Bruder Jakob“. Es sind keine Kinder, die da singen, sondern Erwachsene im besten Alter.
Fremdschamlevel 3.000 🤡🤡🤡pic.twitter.com/E8va7mXM1Q
— Monique (@babymohouseman) January 29, 2022
„Und noch einmal alle, ich möchte Euch alle hören, auch durch die Maske“, ruft der Vorsänger, und singt dann: „Bruder Jakob, schläfst Du noch, denkst Du nicht? Lass Dich endlich impfen, piks, piks, piks.“ Brav singt die bemaskte Menge mit.
„Verblödung im Endstadium“, attestiert ein Twitter-Nutzer böse.
Ein anderer Nutzer geht noch weiter: „Stockholm-Syndrom führt zu Regression bzw. geht damit einher. Im Grunde können sie nichts dafür. Aber sie werden Hilfe brauchen, perspektivisch.“
Die große Frage, die mich umtreibt, ist: Wie konnte es zu dieser Infantilisierung in der Bundesrepublik kommen? Was sind die Ursachen? Und wie soll man damit umgehen? Erklärungsansätze sind etwa Fehlentwicklungen im Erziehungs- und Bildungswesen sowie in der Frühbetreuung, die zu Fehlentwicklungen führen. Aber das wäre dann eher ein Fall für Psychologen als für Journalisten.
Interview mit Bestseller-Autor Dr. Gunter Frank im zensurfreien Internet auf Rumble oder hier auf Odysee:
Bild: Screehshot/Twitter
Text: br
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