Mit DNA-Test: Rechtsstaat greift bei Hundekot durch Kaum zu glaubende Nachrichten – der "gläserne Vierbeiner" kommt

„Endlich geht der Staat entschieden gegen Kriminalität vor!“ – mit diesen Zeilen schickte mir ein Leser eine Nachricht, die einen wahren Durchbruch bedeutet. Im Kampf gegen Hundekot. Oder genau gesagt: Gegen die Halter von Hunden, die mit ihrem Kot öffentliche Plätze beschmutzen. Sagen Sie jetzt bitte nicht, das sei unbedeutend! Wer schon einmal – oder wie ich mehrmals – in besagte Exkremente getreten ist, der wird mir zustimmen, dass auch in diesem Bereich die Durchsetzung der staatlichen Ordnung durchaus ihre Richtigkeit und Wichtigkeit hat.

Entsprechend kommentierte auch mein Leser die Nachricht: „Da trifft es endlich mal die Richtigen! Und endlich zeigt der Staat mal Zähne und setzt Hochtechnologie gegen die Verbrecher ein! Vielleicht ist das jetzt die Wende und sie gehen auch endlich mal gegen diese Falschparker vor!“

Womit der gute Mann völlig Recht hat! Wieso auf abschreckende Strafen etwa gegen Sexualstraftäter setzen, wie das etwa die bösen Spanier tun, wenn man da doch mit Kuscheljustiz viel weniger Ärger hat – und sich dafür an Hundebesitzern schadlos halten kann.

Auslöser für den Galgenhumor ist eine bizarre Nachricht, die – allerdings nur auf den ersten Blick, aber dazu später mehr – ausnahmsweise mal nicht „made in Germany“ ist, sondern aus Frankreich stammt. Genauer gesagt aus dem südfranzösischen Béziers. Die Stadtverwaltung dort „hat die Nase voll von Hundehaltern, die den Kot ihrer Tiere nicht beseitigen und will die Übeltäter künftig per DNA-Analyse aufspüren“, wie die „Welt“ berichtet: „Eine neue Verordnung schreibt Hundehaltern im Stadtzentrum seit dieser Woche vor, einen genetischen Ausweis für ihre Vierbeiner erstellen zu lassen. Auf dem Bürgersteig liegende Haufen können dann analysiert und einem konkreten Hund zugeordnet werden. Wer ohne genetischen Ausweis mit seinem Hund unterwegs ist, muss nach einer Schonfrist von drei Monaten 38 Euro zahlen, für nicht beseitigten Hundekot sind 122 Euro Buße fällig. Zunächst soll das Verfahren während zwei Jahren getestet werden.“

Wer glaubte, Frankreich habe angesichts der tagelangen Bürgerkriegs-Zustände in zahlreichen Problemgebieten in den vergangenen Wochen andere Prioritäten, sieht sich also getäuscht. Béziers Bürgermeister Robert Ménard konzentriert sich auf das Wesentliche und hat ganz andere Sorgen, wie er „France Info“ verriet: „Ich kann die ganzen Häufchen nicht mehr sehen. Wir haben eine Zählung vorgenommen. Allein im Stadtzentrum sammeln wir jeden Monat über 1000 Stück ein. Man muss Sanktionen verhängen, damit die Leute sich anständig benehmen.“

Dabei möchte sich der Stadtvorsteher nicht lumpen lassen. Laut „Welt“ will die Verwaltung allen Hundehaltern anbieten, kostenlos einen Speicheltest ihres Hundes vornehmen zu lassen, der für den genetischen Ausweis nötig sei. Auch beim Tierarzt sei das möglich.

Ungewöhnlicher erster Gedanke

Meine erste Assoziation, als ich das las, war die mit den Corona-Tests in Deutschland, wo auch schleimiges Material aus Körperöffnungen entnommen wurde, von Wildfremden. An dieser Assoziation sieht man, wie tief sich das Thema Corona und übergriffiger Staat in meinen Kopf eingebrannt hat – ich bin buchstäblich auf den Hund gekommen.

Aus dem „Welt“-Artikel erfuhr ich, dass die Franzosen gar nicht die ersten waren mit ihrer Idee des „gläsernen Hunds“. Wundert mich das wirklich? „Auch in anderen Ländern haben von Hundekot geplagte Kommunen bereits vereinzelt eine DNA-Analyse zur Ermittlung von Frauchen und Herrchen in Erwägung gezogen, die sich nicht um die Hinterlassenschaften ihrer Tiere kümmern“, schreibt das Blatt: „In Deutschland kündigte Weilerswist im Westen von Bonn im Sommer vergangenen Jahres diesen Schritt an. Auf Straßen, Spielplätzen und in Grünanlagen sind die Köttel dort ein Problem. Allerdings müsste für so ein Vorgehen zunächst eine Rechtsgrundlage geschaffen werden. Wie eine Sprecherin der Stadt sagte, sei dazu eine Änderung des Landeshundegesetzes nötig. Getan habe sich bisher noch nichts.“

Da bin ich nun aber beruhigt! Dass die Franzosen bei so einem kuriosen Thema die Vorreiter sind, hätte mich doch sehr gewundert. Aber nun, da bekannt ist, dass eigentlich eine deutsche Gemeinde Vorreiter sein wollte und alles nur an Bürokratie scheiterte, ist mein Weltbild wieder eingerenkt.

Idee für Deutsch Mogadishu?

Und ich bin nun sehr gespannt, ob die Stadtregierung in Berlin hier (heimlich) mitliest. Einerseits könnte man dort große Lust auf eine neue Methode haben, die Bürger bzw. deren Vierbeiner zu überwachen. Andererseits sind Justiz und Verwaltung in Berlin ohnehin auf den Hund gekommen, auch ganz ohne Hund, und wäre mit so einer neuen Aufgabe sicher hoffnungslos überlastet. Obwohl die Zustände hundekottechnisch in gewissen Bereichen in Deutsch Mogadishu eher an die Dritte Welt erinnern (auch, wenn dort das Problem eher anderer Kot sein dürfte).

Kurzum – was sich hier bewahrheitet, ist die Aussage aus dem „Wallstreet Journal“, das in seinem Bericht über den Niedergang der europäischen Wirtschaft (siehe hier) einen Unternehmer zitierte mit den Worten, die Politik hierzulande konzentriere sich auf „Orchideenthemen“. Wobei Orchideen wenigstens nicht stinken, in der Regel ansehnlich sind und man auch keine große Gefahr läuft, in sie zu treten.

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Mein Dechiffrier-Video über die Methoden von Markus Lanz hat das ZDF dreimal auf Youtube sperren lassen. Der Schuss ging nach hinten los. Ich habe es im freien Internet auf Rumble hochgeladen. Da wurde es binnen weniger Tage 4 Millionen Mal aufgerufen. Offenbar, weil die Algorithmen „kritische“ Inhalte nicht ausbremsen wie bei Youtube. Ein Leser rechnete aus, dass damit mehr Zuschauer meine kritische Analyse der Sendung gesehen haben als die Sendung selbst. Auch mein Dechiffriert-Video zu dem Hetzstück des ZDF über Hans-Georg Maaßen wurde auf Rumble über 3,7 Millionen Mal geklickt. Das macht Mut! Aber es kostet auch sehr viel Zeit und Energie – im konkreten Fall eine Nachtschicht. Umso dankbarer bin ich für Ihre Unterstützung. Ohne die wäre meine Arbeit nicht möglich, weil ich weder Zwangsgebühren noch Steuermillionen bekomme, und auch keinen Milliardär als Sponsor habe. Dafür bin ich unabhängig!
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