Mit*Glied in der Frauensauna Darf man das?

Früher gingen Männer und Frauen in Deutschland gemeinsam in die Sauna. Ausgestorben ist dieser Brauch, der viele Ausländer befremdet, zwar bis heute noch nicht, aber er ist auf dem Rückzug: Der Vormarsch der Damensaunas etwa in Fitnessclubs ist unaufhaltsam. Viele solcher Clubs sind inzwischen nur noch für Frauen geöffnet. Dass diese Entwicklung etwas mit Multikulti zu tun hat, also auch mit der Einwanderung aus Kulturkreisen, in denen so eine nackte Gemeinschaftssauna völlig undenkbar wäre, ist ebenso offensichtlich wie tabuisiert in Deutschland. Dabei ist ein gemischtes nacktes Beisammensein von wildfremden Männern und Frauen nicht nur in islamischen Regionen unvorstellbar – sondern in den meisten Ländern, von Russland und der Ukraine über Frankreich und Spanien bis hin zu den USA und Australien. In vielen dieser Länder tappen Deutsche immer wieder in die „Nacktfalle“ beim Saunieren und lösen so Kopfschütteln aus.

Die Menschen dort haben nun noch einen weiteren Grund, sich über Deutschland zu wundern. Tessa Ganserer, Bundestagsabgeordnete der Grünen, die biologisch und juristisch ein Mann ist, aber im Bundestag auf eigenen Wunsch als Frau geführt wird (siehe Artikel „Ein Mann erschleicht sich ein Mandat – über die Frauenliste), schreibt in einem Post auf Twitter, in dem sie in einer Sauna posiert: „Seit meinem Coming Out war ich erst 2x saunieren, weil mir schon allein der Gedanke, dort Ausgrenzung und Schlimmeres zu erfahren, Schweißperlen auf die Stirn treibt. Ich geh aber für mein Leben gern in die Sauna. Deswegen bin ich ein echter Fan vom Podcast ‚Splitterfasernackt‘. Ich war superhappy darüber, bei ihnen zu Gast sein zu dürfen.“ 

Weiter schreibt die Abgeordnete: „Die US-Soziologin Amy L. Stone untersuchte Kampagnen der religiösen Rechten von 1974 bis 2013. In den 1970er-90ern konzentrierten sich die Kampagnen hauptsächlich darauf, schwule Männer als vermeintlich potentielle Sexualstraftäter zu diskreditieren. Seit den 2000ern gab es eine deutliche Verlagerung dieser Schmutzkampagnen weg vom Gespenst der „schwulen Lehrer“ und hin zu trans Frauen, die eine ‚Gefahr für Frauen und Mädchen im Bad und in der Umkleidekabine‘ darstellen sollen. Damals wie heute wird unter dem vermeintlichen Vorwand, Kinder bzw. Mädchen schützen zu wollen, bewusst gegen eine ganze Personengruppe gehetzt. Auf infame Weise werden mit schrecklichen Narrativen trans* Frauen verunglimpft und unter Generalverdacht gestellt. Diese Kampagnen haben verheerende Folgen.“

Dazu twittert Bild-Redakteurin Judith Sevinc Basad: „Unfassbar: Die Transfrau und Grünen-Abgeordnete Tessa Ganserer wertet Frauen, die sich dagegen wehren, dass biologische Männer in Schutzbereiche für Frauen eindringen, als „religiöse Rechte“ und „Transmisogyn“ ab. Nochmal: Eine Transfrau soll diskriminierungsfrei als Frau leben können, sie bleibt aber ein biologischer Mann (häufig) mit Penis, der nichts in Frauensaunen zu suchen hat. Nicht Frauen, die das feststellen, sind das Problem, sondern rücksichtslose Ideologen wie Tessa Ganserer. Weibliche Schutzräume abschaffen: das ist zutiefst frauenfeindlich.“
Eine Position, die ich voll und ganz teile. Ebenso wie die Sorgen von Sportlerinnen, die plötzlich um ihre Siegeschancen gebracht werden, weil sie Konkurrentinnen ausgesetzt sind, die als Mann geboren wurden und damit oft ganz andere körperliche Voraussetzungen mitbringen – womit sie teilweise von eher durchschnittlichen Männersportlern zu herausragenden Sportlerinnen werden. Wie etwa die US-Schwimmerin Lia Thomas. Als Mann zuvor chancenlos, gewann sie bei den Frauen als erste Transgender-Athletin ein College-Rennen in den USA. „Trotz einer Hormontherapie hat sie offenbar physische Vorteile“, wie die Welt schreibt.

Auch Transgender-Insassen in Frauengefängnissen sind ein Streitthema. Wenn das Geschlecht nur noch eine Formalie ist und man es jederzeit ändern kann, ist hier Missbrauch Tür und Tor geöffnet. In einem Frauengefängnis im US-Bundesstaat New Jersey sind zwei Insassinnen von einer Transfrau schwanger geworden, wie T-Online berichtet: In dem Staat entscheidet nicht das biologische Geschlecht, wo ein Häftling unterkommt.

Wer solche offensichtlichen Probleme anspricht, gilt aber bei den Transgender-Ideologen als böser Mensch: „Recht hat sie damit!“, nimmt Twitter-Nutzer Erik Jödicke in einem Kommentar Ganserer gegen die Kritik der Bild-Redakteurin in Schutz: „Das Argument, dass sich Männer so Zutritt zu Schutzräumen verschaffen, kann mit einem einfachen Blick auf Länder die eine moderne Selbstbestimmungsgesetzgebung haben als das widerlegt werden was es ist: billige Polemik von LGBTIQ*Hassern.“

Schwangere im Frauenknast? Wettbewerbsverzerrung im Sport? Ängste von Frauen, die plötzlich jemanden mit männlichem Geschlechtsteil im geschützten Frauenbereich sehen? Was nicht ins Weltbild passt, ist für die Ideologien, die heute den Ton angeben in Politik und Medien, „billige Polemik“. Frei nach Pippi Langstrumpf: „Ich mach mir die Welt, widiwidi wie sie mir gefällt…  

Und wehe, man muckt dagegen auf. Dann wird der Druck so stark, dass früher einmal gestandene Verlagschefs wie Springer-Boss Matthias Döpfner zur Selbstkastration greifen und sich auf die Knie werfen vor der lautstarken Translobby (siehe hier).

Verrückte Zeiten. In denen diejenigen als Verrückte stigmatisiert werden, die auf die Verrücktheit hinweisen.

David
Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!


Bild: Screenshot/Twitter
Text: br

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