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Die Überschrift in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ klingt geradezu verharmlosend: „Randalierer greifen Polizisten mit Stangen und Flaschen an“. Was ist geschehen? Die Polizei beschreibt es in ihrer Meldung wie folgt: „Rund 40 zum Teil äußerst gewalttätige Personen haben am frühen Freitagmorgen, 17. Februar, Polizeieinsatzkräfte in Trier-West zum Teil mit Eisenstangen, Besen, Schaufeln und Glasflaschen angegriffen.“ Es handelte sich also um einen regelrechten Mob. Der sich bei einem Polizeieinsatz in einer Diskothek zusammengerottet hatte.
Die Lage war dramatisch, wie dem Polizeibericht zu entnehmen ist: „Für die Einsatzkräfte, die zahlenmäßig unterlegen waren, entstand so eine lebensgefährliche Situation, woraufhin ein Beamter zwei Warnschüsse in die Luft abgab.“ Erst nach den Schüssen beruhigte sich die Lage. Mindestens fünf Beamte wurden verletzt. Wie groß die Übermacht der Angreifer war, zeigt, dass die Polizei nur zwei Tatverdächtige festhalten können. Alle anderen sind flüchtig.
Die Polizei hat noch in der Nacht umfangreiche Ermittlungen wegen des Verdachts auf Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, schweren Landfriedensbruchs und versuchter Gefangenenbefreiung aufgenommen. „Einen solchen Gewaltausbruch gegen Einsatzkräfte habe ich in meiner Zeit als Leiter der Polizeiinspektion Trier noch nicht erlebt“, sagt Polizeidirektor Christian Hamm: „Es hat sich eine Gruppe von Gewalttätern regelrecht zusammengerottet, um die Polizei lediglich aufgrund ihrer Anwesenheit anzugreifen und zu verletzen. Im Ergebnis musste ich eine Beamtin und vier Beamte aus dem Krankenhaus in Empfang nehmen, die ihren Dienst aufgrund von Verletzungen nicht mehr fortsetzen konnten.“
„Wir haben heute Nacht ohne konkreten Anlass eine Solidarisierung gegen Einsatzkräfte der Polizei erlebt, die wir so bislang nicht kannten. Die Brutalität und Enthemmtheit der Attacken in Trier macht fassungslos und wütend“, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD). Und kündigte an: „Die Täter sollen die ganze Härte des Gesetzes spüren“. Ob das ernst zu nehmen ist, darf man aufgrund der Erfahrungen mit unserer Justiz bezweifeln.
Nur glücklichen Umständen und dem schnellen Nachführen von Unterstützungskräften sei es zu verdanken, dass die eingesetzten Beamtinnen und Beamten nicht noch schwerwiegender verletzt worden seien, so der Minister.
Die Polizei war nach einem Notruf wegen einer Körperverletzung in der Diskothek ausgerückt. Als die Beamten dort den Sachverhalt erkundeten, begannen einige der anwesenden Personen, sie anzugreifen. Sie konnten den Angriff „mit massiver Kraftanstrengung“ unter dem Einsatz von Pfefferspray abwehren, so die Polizei.
Leser großer Medien wie der „FAZ“ erfahren von den Warnschüssen erst im Kleingedruckten weit unten in den Berichten – obwohl sie die Dramatik der Situation wiedergeben.
Zur Herkunft der Täter machte die Polizei zunächst keine Angaben. Ich schickte ihr folgende Presseanfrage: „Ist etwas zur Herkunft der Festgenommenen und der Tatverdächtigen bekannt? Insbesondere Staatsbürgerschaft bzw. Migrationshintergrund?“ Die Antwort: „Wir können Ihnen mitteilen, dass es sich bei den beiden Hauptaggressoren um deutsche Staatsbürger aus Trier handelt.“
Der Vorfall in Trier mit einem Ausmaß an Aggression und Gewalt gegen Polizisten, wie es diese bislang nicht erlebt hatten, zeigt, wie massiv die Verrohung und die Gewalt in unserer Gesellschaft zunehmen. Eine erschreckende und beunruhigende Entwicklung. Die schon seit Jahren zu verfolgen ist. Aber immer noch tabuisiert wird.
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