Nach „falschen“ Worten im Chat: Microsoft sperrt mich Seien Sie auf der Hut, wenn Sie Windows & Co. nutzen

Eigentlich hätte ich es wissen müssen. Kai Rebmann, Autor meiner Seite und mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen, hat im September vergangenen Jahres auf reitschuster.de einen Warnruf veröffentlicht: „Microsoft droht mit Sperrung bei ‘Hassrede‘ und ‘anstößigen Inhalten‘“.

Im Text stand: „Wer Microsoft-Produkte nutzt – und das dürfte gefühlt jeder sein, der einen PC oder Laptop besitzt –, sollte in diesen Tagen noch einen Blick in die ab Oktober 2023 gültigen Richtlinien und Nutzungsbedingungen werfen. Dann nämlich beginnt auch bei dem Software-Giganten eine Zeitrechnung, die wir bisher vor allem aus den sozialen Medien kennen.

Jedem unliebsamen Blogger, Journalisten oder – Gott bewahre! – Regierungskritiker droht ab nächster Woche der Rotstift, im schlimmsten Fall gar die vollständige und dauerhafte Sperre seines Kontos. Microsoft stellt in seinem sogenannten ‘Servicevertrag‘ unmissverständlich klar: ‘Bei einer dauerhaften Sperrung verliert der Besitzer des gesperrten Profils alle Lizenzen, Abonnements, Mitgliedszeiten und Kontoguthaben.‘

Der ‘Servicevertrag‘ verrät nur, dass die Kontrolle der Inhalte einerseits durch KI erfolgt und andererseits durch ‘geschulte menschliche Prüfer‘. Darüber hinaus verwende man ‘auch Technologie und Klassifikatoren, um schädliche Inhalte zu finden‘, die über die eigenen Dienste verbreitet würden.

Schon damals war klar: So wie die Internet-Giganten ticken, droht auch bei jeder Abweichung vom rot-grün-woken Zeitgeist Ungemach – denn Regierungskritik gilt ja heute bei Facebook, Youtube, Microsoft & Co als „Hassrede“.

Ich muss zu meiner Schande gestehen: Als ich den Text damals las, dachte ich – so schlimm das ist, wenigstens bin ich selbst nicht betroffen, da ich kein Windows nutze.

Pustekuchen!

Ich hatte nicht auf dem Schirm, dass auch Skype zu Microsoft gehört.

Das Programm nutze ich eigentlich nur für Anrufe ins deutsche Netz, wenn ich im Ausland bin, und für den intensiven Kontakt mit einem Freund, der technisch bisher nur Skype bezwungen hat und mit den anderen Plattformen, die ich sonst nutze, wie Signal, nicht zurechtkommt. Mit anderen Worten: Ich nutze Skype nur sporadisch und ausschließlich privat.

Gestern tauschte ich mich mit dem Freund über das Sylt-Video und die Reaktionen aus. Natürlich fielen da dann auch im Chat die Worte „Ausländer raus“.

Und siehe da – kurz darauf wurde mein gesamtes Microsoft-Konto mitsamt Skype gesperrt. Angeblich, weil ich gegen den oben zitierten „Servicevertrag“ verstoßen habe. Die Pressestelle von Microsoft antwortete auf meine Anfrage zu der Sperrung anonym, ohne Namensnennung:  „Leider können wir Ihnen in diesem Fall nicht weiterhelfen, da wir nur journalistische Anfragen bearbeiten.“

Nachtigall, ick hör dir trapsen!

Notgedrungen hat der Freund jetzt einen anderen Messenger installiert. Da schrieb er mir: „Das ist irgendeine Nicht-Regierungsorganisation, die da zensiert, wie bei Facebook, Nicht-Regierungsorganisationen, die mit Regierungs-Geld finanziert werden.“ Er spielte damit auf „Correctiv“ an, das bei Facebook für die Zensur zuständig ist und dafür gut entlohnt wird.

Ich schrieb zurück: „Absolut! Nur, dass ich bei Facebook für die Öffentlichkeit poste, und Facebook bei den Sperren meine privaten Nachrichten nicht gesperrt hat. Ganz anders als jetzt Skype – das ist ja rein privat. Das hat nochmal eine ganz andere Qualität…“

Und die ist in der Tat beängstigend.

Wenn Sie Windows nutzen, sollten Sie sich bewusst machen – ein falsches Wort, und es kann vorbei sein.

Die düsteren Prognosen von Orwell sind Realität geworden.

Im vorliegenden Fall gibt es nur einen Vorteil: Vielleicht bringe ich den Freund dazu, dauerhaft auf Skype zu verzichten. Dann kann ich das auch  – wenn ein findiger Leser noch einen Tipp hat für eine andere App, mit der ich vom Handy ohne hohe Mobilfunk-Gebühren via Internet aus dem Ausland ins deutsche Fest- und Mobilfunknetz anrufen kann. Und natürlich bin ich für jede Unterstützung besonders dankbar – um für mögliche, teure juristische Auseinandersetzungen gewappnet zu sein. Wie es geht, steht gleich hier unten:

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