Nena: „Ich mache da nicht mit“ Star sagt Tour ab und kritisiert Corona-Auflagen

Viele Künstler waren von Anfang an stramm auf Staatslinie in Sachen Corona bzw. schwenkten brav auf diese ein. Damit machten sie der ursprünglich von Joseph Goebbels geprägten und dann von der DDR übernommenen Wortschöpfung „Kulturschaffende“ alle Ehre – ein Begriff, der unter Angela Merkel ein gespenstisches Déjà-vu in Deutschland erlebte. Eine der Widerspenstigen ist die Sängerin Nena. Und sie bleibt sich treu: Sie wird im kommenden Jahr nicht auf Tournee gehen und sagte jetzt sämtliche Konzerte ab. Als Grund nannte die 61-Jährige die Corona-Maßnahmen. „Ich will nicht lange drum rumreden. Meine Tour 2022 wird nicht stattfinden. Und ich werde sie auch kein zweites Mal verschieben“, schrieb sie auf Instagram.

Sie stehe zu ihrer Aussage, so der in Hamburg lebende Star, der einst ein Aushängeschild der „Neuen Deutschen Welle“ war: „Auf einem Nena-Konzert sind ALLE MENSCHEN WILLKOMMEN. Hier in unserem Land geht es derzeit in eine ganz andere Richtung, und ich mache da nicht mit.“ Tickets könnten zurückgegeben werden.

Nena hatte mehrfach durch Kritik an der Corona-Politik für Schlagzeilen gesorgt, ebenso durch ein Nicht-Einhalten von Einschränkungen. Im März hatte sie bei Instagram ein Video mit der Überschrift „Danke Kassel“ gepostet – als gerade tausende Menschen in der hessischen Stadt gegen die Corona-Maßnahmen demonstrierten. In den Medien wird sie entsprechend „geframet“. So schreibt das teilweise zur SPD gehörende Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) über sie in der typischen Art und Weise, wie heute viele große Medien im Kontext Stimmungen und Diffamierungen verbreiten: „Im Oktober löste sie mit einem Post auf Instagram Diskussionen über mögliche Verschwörungstheorien aus, betonte aber, dass sie nicht als Corona-Leugnerin verstanden werden wolle.“ Sodann werden die passenden Artikel verlinkt:

Allein der Begriff „Corona-Leugnerin“ ist bereits eine Irreführung der Leser: Kaum jemand leugnet das Virus, aber viele kritisieren die Verhältnismäßigkeit der Corona-Maßnahmen. Die gezielte Vermischung von beidem ist manipulativ.

Ende Juli wurde in der Nähe von Berlin ein Konzert von Nena durch die Veranstalter vorzeitig beendet. Sie hatte dort im Hinblick auf die Hygienevorschriften geäußert: „Mir wird gedroht, (…) dass sie die Show abbrechen, weil ihr nicht in eure (…) Boxen geht.“ Weiter sagte sie: „Ich überlasse es in eurer Verantwortung, ob ihr das tut oder nicht.“

Dass Kritik an staatlichen Maßnahmen wie im Falle von Corona heutzutage bereits Mut erfordert, sagt mehr über den Zustand der Demokratie in Deutschland aus als lange Analysen. Darum will ich auf eine solche hier verzichten.  

 

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Bild: Michael-schilling/Wikicommons/CC BY-SA 3.0
Text: br

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