Es ist tragikomisch, wie ausgerechnet diejenigen, die anderen am lautesten vorwerfen, „Nazis“ zu sein, selbst Denkweisen an den Tag legen, die ganz entscheidend dazu beitrugen, dass die Exzesse der Nationalsozialisten in Deutschland möglich wurden. Das jüngste Beispiel: Der katholische Kirchenrechtler Thomas Schüller von der Universität Münster. Dem Leitmedium „Deutsche Presseagentur“ (dpa) sagte er: „Wer der AfD angehört, verachtet die Demokratie, spricht Menschen mit Behinderung oder anderer Hautfarbe das Existenzrecht ab, kurz: verhöhnt die Grundaussagen des christlichen Glaubens.“ So eine Aussage entspringt genau dem totalitären Denken, das Schüller zu bekämpfen vorgibt. Mir graut weitaus mehr vor jemandem, der AfD-Mitgliedern quer Beet solche Ungeheuerlichkeiten unterstellt, als vor den so Diffamierten.
Schüllers Ausfall ist übrigens die Reaktion auf eine sehr vernünftige Aussage des Augsburger Bischofs Bertram Meier. Der hat sich gut einen Monat vor der Landtagswahl in Bayern abgesetzt vom Großteil seiner Hirtenkollegen, die wie Polit-Kommissare von Rot-Grün agieren, und sich für einen differenzierten Umgang mit Mitgliedern der AfD in der Kirche ausgesprochen. „Eine Parteimitgliedschaft allein ist kein Kriterium, Menschen auszuschließen“, sagte Meier der „Augsburger Allgemeinen“. In solchen Fällen gehe es darum, das Gespräch zu suchen. „Wenn wir anfangen würden, Menschen auszugrenzen, drängen wir sie doch erst recht in eine vielleicht extreme Ecke.“
Obwohl Meier damit eigentlich im Rahmen des üblichen „Framings“ bleibt, aber auf die übliche Hetze und den Hass gegen die AfD verzichtet, macht er sich genau damit bereits verdächtigt bei den Hetzern wie dem Kirchenrechtler Schüller. Der inzwischen rot-grün dominierte „Bayerische Rundfunk“ meldet: Meier „erntet laute Kritik. Kirchenexperten ziehen Parallelen zu den Bischöfen in der NS-Zeit und werfen ihm Naivität vor.“ Auch dieser Vorwurf kommt vom Kirchenrechtler Schüller: Mit seiner Haltung zur AfD stelle sich der Augsburger Bischof Bertram Meier damit in die Tradition der deutschen Bischöfe in der NS-Zeit, die das menschenverachtende System nicht aktiv bekämpft haben, findet er: „Er wird zum Steigbügelhalter für eine breiter werdende gesellschaftliche Akzeptanz von Rechtsradikalen.“
Das ist an Absurdität kaum noch zu überbieten und wohl auch eine Projektion. Denn an die NS-Zeit erinnert eher, dass große Teile der großen Kirche stramm auf Linie der Regierung sind und gegen Andersdenkende hetzen – obwohl der christliche Glauben genau das Gegenteil vorschreibt. Wenn sie ihn denn auch nur noch halbwegs ernst nehmen würden und sich nicht wie eine Propaganda-Abteilung der rot-grünen Kultur-Revolutionäre verhalten würden. Womit ich explizit viele große Kirchenfürsten, vor allem protestantische, meine, aber nicht die „Basis-Kirche“, in der christlicher Glaube noch gelebt wird.
Neben Schüller bietet der „Bayerische Rundfunk“, vor der Wahl offenbar ganz auf seine Rolle als Wahlhelfer gegen die AfD eingeschworen, auch noch weitere Kronzeugen für seine absurden Thesen auf. Auch jenseits der Landesgrenzen. Etwa den Theologen Daniel Bogner von der Universität Fribourg in der Schweiz. „Mich erinnert diese bischöfliche Haltung an die Positionierung der katholischen Kirche gegenüber der NS-Regierung Hitlers im Jahr 1933“, sagte er der dpa. „Man hat damals auch hervorgehoben, dass die Reichsregierung einzelne Positionen vertrat, die der Kirche wichtig waren, zum Beispiel das Recht auf Selbstorganisation der Kirche oder die Schulfreiheit.“
Die Sicht des Augsburger Bischofs ist in den Augen Bogner „deutlich zu naiv“. „Man kann nicht die Augen davor verschließen, dass die AfD mittlerweile mit einer Massivität Positionen vertritt und dafür auch Anhängerschaft gewinnt, die die Axt an die Wurzel der Demokratie anlegen. Dann zu sagen, die Partei tritt ja auch für den Schutz des ungeborenen Lebens ein, ist wirklich eine ganz gefährliche Verengung des Blickfeldes.“
Auch hier wieder Projektion. Verengt ist das Blickfeld von Hetzern wie Bogner und Schüller, die in der AfD lediglich die Inkarnation des Bösen sehen wollen. Das erinnert an infantiles Schwarz-Weiß-Sehen – wenn es wirklich aufrichtig ist und nicht nur eine Anbiederung an den Zeitgeist. Einpeitscher wie Bogner und Schüller hätten in anderen Zeiten in anderen Regimen wohl noch größere Karrierechancen als heute gehabt – wobei sie auch jetzt ganz offensichtlich gut fahren mit ihrem Surfen auf den Wellen des Zeitgeists.
Als weiteren Kronzeugen fahren die Wahlkampf-Helfer aus dem „Bayerischen Rundfunk“ für ihre „Teufelsaustreiberei“ dann auch noch ein „Kompetenzzentrum Demokratie und Menschenwürde“ auf, das mit Blick auf Wahl einen Aufruf „zu einer klaren Haltung gegenüber der Partei in Kirche und Gesellschaft“. „Wir sind davon überzeugt: Es gibt keine Brücke vom Christentum zur AfD!“, steht da. Solange es um Hetze gegen die AfD geht, ist kein „Kompetenzzentrum“ zu unwichtig, um im Bayerischen Rundfunk eine große Bühne zu erhalten. Unter anderem mit Aussagen wie dieser: „Die im Kern menschenfeindliche Ideologie der AfD steht im fundamentalen Widerspruch zur christlichen Ethik, die sich an der Idee einer universellen Menschenwürde und dem Gebot der Nächstenliebe orientiert.“
Was für eine Dreistigkeit!
Man kann die AfD mögen oder nicht mögen. Aber ihr pauschal eine „menschenfeindliche Ideologie“ zu unterstellen – genau das ist menschenfeindlich. Und auch Resultat einer Ideologie.
Auch die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, wird dann noch zitiert – mit ihrer Forderung, AfD-Mitglieder dürften keine Laien-Ämter in der Kirche bekommen: „Wer in der AfD ist, darf in der Kirche keine Macht bekommen.“ Dem Portal „Kirche und Leben“ sagte sie, die AfD sei im Verlauf der Jahre immer weiter nach rechts gerückt. Ein aktives Eintreten für die Partei widerspreche den Grundwerten des Christentums.“
Man kann den Eindruck nicht loswerden, es ist nicht mehr weit bis zu einer neuen Jagd auf Ketzer. Zumindest die katholische Kirche hat darin ja bereits reichlich Erfahrung gesammelt.
Audienzen-Versteigerer als Hetzer
Und ebenso wie die Kirche drehen auch vermeintlich bürgerliche Politiker frei – wie Hendrik Wüst, Merkel-Mann durch und durch und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, der einst Audienzen bei seinem Vorgänger meistbietend verhökerte, und jetzt gerne Kanzlerkandidat der CDU würde.
Wüst sagte jetzt in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen“ zur AfD: „Sie ist demokratiefeindlich und menschenverachtend. Herr Höcke, die entscheidende Person in dieser Partei, ist ein Nazi und deshalb sage ich: Die AfD ist eine Nazi-Partei“.
Wäre die Staatsanwaltschaft hierzulande nicht gegen alle rechtsstaatlichen Prinzipien der Politik gegenüber offiziell weisungsgebunden, und würde sie genauso penetrant und übereifrig wegen jeder Absurdität ermitteln wie gegen AfD-Politiker, dann müsste sie sich dafür eigentlich Wüst vornehmen: Denn eine schlimmere Verharmlosung der Verbrechen der Nationalsozialisten, die unter anderem systematisch sechs Millionen Juden feig ermordeten, als sie mit der AfD gleichzusetzen, ist eigentlich kaum vorstellbar.
Keine charakterliche Eignung
Dass Wüst hier den Nationalsozialismus und damit auch seine Opfer instrumentalisiert und missbraucht, um seinen politischen Gegner zu diffamieren, zeigt, dass ihm schon die charakterliche Eignung für sein Amt als Regierungschef fehlt.
Genauer gesagt müsste man sagen: Ihm in einer normalen, funktionierenden Gesellschaft und Demokratie fehlen würde.
Denn im Deutschland im Jahre 2023 ist solche Charakterlosigkeit eher eine Qualifikation für höchste Ämter. Wie ein Blick nach ganz oben zeigt.
Dass die Hetze gegen die AfD immer lauter und absurder wird, zeigt tatsächlich nur eines: Die Hilflosigkeit der anderen Parteien und ihre massive Angst vor Kritik an ihrem Einheitskurs, der sich allenfalls noch in Nuancen unterscheidet. Je weiter sie sich von der Lebensrealität der Menschen im Land entfernen und je sichtbarer der zerstörerische Effekt ihre ideologische Politik wird, umso panischer und absurder wird die Ketzerverfolgung. Die große Frage ist: Wie weit werden sie in ihrer Panik noch gehen?
Unter Beschuss – aber umso wichtiger ist Ihre Unterstützung!
„Verschwörungsideologe“, „Nazi“ oder „rechter Hetzer“: Als kritischer Journalist muss man sich heute ständig mit Schmutz bewerfen lassen. Besonders aktive dabei: die öffentlich-rechtlichen Sender. Der ARD-Chef-Faktenfinder Gensing verklagte mich schon 2019, der Böhmermann-Sender ZDF verleumdete mich erst kürzlich als „Verbreiter von Verschwörungserzählungen“ – ohne einen einzigen Beleg zu benennen, und in einem Beitrag voller Lügen. Springer-Journalist Gabor Steingardt verleumdete mich im „Focus“, für den ich 16 Jahre lang arbeitete, als „Mitglied einer Armee von Zinnsoldaten“ und einer „medialen Kampfmaschine“ der AfD. Auf Initiative des „Westdeutschen Rundfunks“ wurde ich sogar zur Fahndung ausgeschrieben. Wehrt man sich juristisch, bleibt man auf den Kosten in der Regel selbst sitzen. Umso wichtiger ist Ihre Unterstützung. Auch moralisch. Sie spornt an, weiter zu machen, und nicht aufzugeben. Ich danke Ihnen ganz herzlich dafür, dass Sie mir mit Ihrem Beitrag meine Arbeit ermöglichen – ohne Zwangsgebühren und Steuergelder.
Aktuell sind (wieder) Zuwendungen via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – trotz der Paypal-Sperre: über diesen Link. Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71. Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut.
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