Neue Medien-Überwacher, alter Wahrheitsanspruch Regierungs-Claqueure aller Länder, vereinigt Euch!

Ein Gastbeitrag von Claudio Casula
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Am Donnerstag war bei Horizont das hier zu lesen:

„Angesichts von Desinformation und Hass im Internet hat die UN-Kulturorganisation Unesco zur Regulierung digitaler Plattformen aufgerufen. Diese Bemühungen müssten weltweit einheitlich und nicht in Dutzenden Ländern isoliert erfolgen, und zwar auf einem auf den Menschenrechten basierenden Ansatz, sagte Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay am Donnerstag in Paris.“

War das Wahrheitsministerium in Orwells „1984“ nur für Ozeanien zuständig, will Frau Azoulay nicht weniger als „weltweit einheitlich“ bestimmen (lassen), was Information und was Desinformation, was wahr und was falsch ist.

Und wer bestimmt das? Die Politik und die medialen „Faktenchecker“, die ihr aus der Hand fressen und Kritiker als „Leugner“, „Lügner“ und „Schwurbler“ geißeln, die „Falschinformationen“ verbreiten. Sie nehmen für sich in Anspruch, die unanfechtbare Wahrheit zu kennen. Zwar haben sie in der Corona-Krise das Narrativ der Regierungen auf breiter Front hundertzehnprozentig verteidigt und waren damit auch eine gewisse Zeit erfolgreich, nur fallen ihnen jetzt eben die Trümmer der vor unser aller Augen kollabierenden Erzählung von der tödlichen Pandemie und den gerechtfertigten Maßnahmen auf die Füße. Nicht, dass sie ihre Fehler zugeben würden; die Aufgabe, ihnen ihre Unseriosität nachzuweisen, fällt unabhängigen Journalisten zu.

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Heroischer Kampf gegen unbelegte Gerüchte und Falschbehauptungen

Zu denen zählt Correctiv eben nicht, das soeben den „größten Zusammenschluss von Faktencheck-Teams und Forschenden im deutschsprachigen Raum“ bekanntgegeben hat – „unter dem Motto ,Fakten gegen Fakes‘.“ GADMO heißt die Plattform, Kürzel des bombastisch klingenden Namens „German-Austrian Digital Media Observatory“. Über die Hintergründe des Projekts und eines Milieus, das sich allen Ernstes das „Fördern von objektiver Wahrheit als Grundpfeiler von Regierungen für und von Menschen“ auf die Fahnen schreibt, hat „Achgut“ bereits berichtet. Auch Uschi Jonas, Teamleiterin von „CORRECTIV.Faktencheck“, weiß, wer nur Gerüchte verbreitet und wer die „objektive Wahrheit“ repräsentiert:

„Desinformation bedroht unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie – umso wichtiger finden wir es, die Kräfte von Faktencheckerinnen und Faktencheckern zu bündeln und die Forschung mit ins Boot zu holen, um gemeinsam noch effektiver und nachdrücklicher unbelegten Gerüchten und Falschbehauptungen im Netz entgegenzuwirken.“

In der AFP-Pressemitteilung heißt es dazu:

„Ziel ist die koordinierte Bekämpfung von Falschbehauptungen und Desinformations-Kampagnen im deutschsprachigen Internet. Dabei kommen deutsche und österreichische Faktencheck-Teams von Agence France-Presse (AFP), Deutsche Presse-Agentur (dpa), Austria Presse Agentur (APA) und des unabhängigen Recherchenetzwerks Correctiv in einer neuartigen Allianz zusammen.“

'Forschende' sind auch dabei

Das Projekt werde koordiniert von „Forschenden“ der Technischen Universität Dortmund. Man habe „2022 eine Förderung zur Bekämpfung regionaler Desinformationen von der Europäischen Kommission gewonnen“ – einmal mehr waschen also Politik und Medien einander die Hände, weshalb sich auch die Bundesregierung freut:

„Wirksamer gegen Falschbehauptungen und Desinformationen im Internet vorgehen: Das ist das Ziel des neuen Faktencheck-Teams GADMO – ein Zusammenschluss von unabhängigen Agenturen und Forschungseinrichtung.“

Das Treiben der „unabhängigen“ medialen Claqueure der Politik hat Kollege Felix Perrefort vor einiger Zeit an einem vielsagenden Beispiel bereits sehr anschaulich gezeigt. Die unseriöse Correctiv-Masche läuft so: Der „Faktencheck“ unterstellt Behauptungen, die gar nicht getätigt wurden, und „widerlegt“ sie – weil er außerstande ist, die Aussage zu widerlegen, die ihn eigentlich stört.

Schokolade 'Ganze Grille'? Eine Fälschung, ha!

Neuerdings entblöden sich die „Faktenchecker“ nicht einmal mehr, sich auf offensichtliche Spaß-Memes zu werfen: Das Bild einer Tafel Schokolade der Marke Ritter Sport in der Geschmacksrichtung „Ganze Grille“ („mit crunchy Heimchen-Beinchen“), das in sozialen Netzwerken kursierte, wird von Correctiv als Fälschung entlarvt: „Nein, Ritter Sport bietet keine Schokolade mit Insekten an“, die Sorte sei „nicht echt“. Zuvor hatte sich der dpa-Faktenchecker lächerlich gemacht:

„Die Proteste von Klima-Aktivisten, die sich mit Kleber an Straßenpflaster heften, werden kontrovers diskutiert. Angeblich hat Playmobil dazu ein Spielzeug-Set ins Angebot genommen – doch das stimmt nicht.“

Wer hätte das gedacht? Und womit kommen sie demnächst um die Ecke? Wird die Darstellung von Monty Python widerlegt, statt Jesus sei ein gewisser Brian gekreuzigt worden?

Denken Sie daran, wenn Ihnen demnächst Ihre „Faktenchecker“ erzählen, dass die als Corona-„Impfung“ verkaufte Gentherapie „wirksam und sicher sei“, dass man ein 84-Millionen-Industrieland mit Wind- und Sonnenenergie am Laufen halten könne und dass nichts darauf hindeute, dass die zunehmenden Messerattacken im Land etwas mit ungeregelter Migration aus gewaltaffinen Kulturen zu tun haben könnten. Das sind alles „objektive Wahrheiten“ der Regierung und der von ihr geförderten „unabhängigen“ Journalisten, die dürfen niemals hinterfragt werden.

Wir machen es trotzdem.

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Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Und ich bin der Ansicht, dass gerade Beiträge von streitbaren Autoren für die Diskussion und die Demokratie besonders wertvoll sind. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen, und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Der Beitrag erschien zuerst auf Achgut.com.

Claudio Casula arbeitet als Autor, Redakteur und Lektor bei der Achse des Guten.

Bild: Shutterstock

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