Nicht mehr rentabel: Molkerei Müller schließt sämtliche Landliebe-Standorte „Die Politik ist leider eine Katastrophe geworden“

Von Daniel Weinmann

Zu hohe Steuersätze, eine morbide Infrastruktur, überteuerte Energiepreise, lange Genehmigungsverfahren und die ausufernde Regelungswut. Die deutsche Wirtschaft schmiert ab. Das jüngste Beispiel liefert der Molkereikonzern Müller: Im April vergangenen Jahres hatte der Milch-Gigant vom niederländischen Konkurrenten Royal Friesland Campina drei Standorte sowie die Markenrechte an Landliebe und Tuffi übernommen. Ende Oktober wurde bereits der Kölner Standort mit damals 220 Beschäftigten geschlossen.

Jetzt kündigte die durch die Marken „Müllermilch“ und “Weihenstephan“ bekannte Unternehmensgruppe die schrittweise Schließung der verbliebenen zwei Produktionsstandorte in Heilbronn und Schefflenz im Neckar-Odenwald-Kreis bis Sommer 2026 an – rund 400 Mitarbeiter verlieren ihren Job. Die Kostenstrukturen an den beiden Standorten ließen keine wettbewerbsfähigen Produktkalkulationen zu, heißt es in einer Pressemitteilung. Zusätzlich bestehe am Standort Heilbronn ein enormer Investitionsbedarf, der die Situation weiter verschärfe.

„Eine umfassende wirtschaftliche Analyse hat ergeben, dass die beiden Produktionsstandorte unter diesen Voraussetzungen keine Perspektive haben, aus den tiefroten Zahlen zurück in ein langfristig profitables Geschäft zu kommen“, ergänzte Cornelia Heiser, die für das Landliebe-Geschäft verantwortlich ist. „Uns ist bewusst, dass diese Entscheidung bei den Mitarbeitenden Bestürzung auslöst. Wir werden zeitnah Gespräche mit dem Betriebsrat aufnehmen, mit dem Ziel, sozialverträgliche Lösungen zu finden.“ Immerhin: Die Zukunft der Marke Landliebe will man durch eine Integration des Produktportfolio in andere bereits bestehende Standorte der Unternehmensgruppe sichern.

Selbst Habeck hält das deutsche Wirtschaftswachstum für »dramatisch schlecht«

Das Müller-Imperium, das im Jahr 2022 mit 32.300 Angestellten einen Jahresumsatz von 8,8 Milliarden Euro erwirtschaftete (neuere Zahlen liegen nicht vor), reiht sich damit in die Riege deutscher Vorzeigeunternehmen wie Miele, Liebherr, ZF Friedrichshafen, MAN, Bayer, VW, Continental, Deutsche Telekom oder SAP ein, die tausende Arbeitsplätze strichen.

Die Rahmenbedingungen für Deutschlands Konjunktur haben sich massiv verschlechtert. Selbst der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck bezeichnete das Wachstum kürzlich als „dramatisch schlecht“, für Finanzminister Christian Lindner ist es sogar „peinlich“.

Nicht ohne Grund lebt Molkerei-Gründer Theo Müller seit mehr als zehn Jahren in der Schweiz. „Ich lebe nicht schlecht hier“, sagte er der „Handelszeitung“ – an eine Rückkehr nach Deutschland sei nicht mehr zu denken. Im links-grün dominierten Deutschland würden ihm als Milliardär vermutlich nicht nur Steine, sondern Felsbrocken in den Weg gelegt, zumal der neunfache Vater Anfang dieses Monats gegenüber der „NZZ“ Alice Weidel als Freundin bezeichnete. Schon als die „Bild“-Zeitung im vergangenen Jahr ein Foto von ihm und der AfD-Fraktionsvorsitzenden in einem Restaurant in Cannes veröffentlichte, prasselte ein gewaltiger medialer und politischer Shitstorm auf ihn nieder.

»Sogar die Produktion in der Schweiz ist mittlerweile billiger als in Deutschland«

„Die Politik ist leider eine Katastrophe geworden“, lautet Müllers ernüchterndes Fazit mit Blick auf Deutschland. „Der Sozialismus und nun auch der Ökologismus haben das Land in Beschlag genommen.“ Die Folge sei, dass immer mehr Wohlstand auf der Strecke bleibe – nicht bei den Vermögenden, sondern auch bei den mittleren Einkommensschichten. „Der Staat nimmt den Bürgern die Hälfte dessen, was sie erwirtschaften“, so Müller, „dazu kommt eine Politik des Schuldenmachens, die die Inflation anheizt und das Geld der Sparer entwertet.“

Müller steht mit dieser Einschätzung nicht allein. „Sogar die Produktion in der Schweiz ist mittlerweile billiger als in Deutschland“, antwortete kürzlich Nikolas Sihl, der Aufsichtsratsvorsitzende des gleichnamigen Sägeherstellers auf die Frage, wo ein neues Werk entstehen wird.

Derweil geht die Pleitewelle unvermindert weiter, nach dem Rekordwert im Dezember ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen auch im Januar auf unverändert hohem Niveau geblieben. 1077 Firmen meldeten laut Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle Insolvenz an, im Dezember waren es 1078 gewesen. Die Ökonomen rechnen für die kommenden Monate mit weiter steigenden Zahlen.

Gleichzeitig sind die höchsten Nettoabflüsse von Unternehmenskapital zu beobachten, die es hierzulande jemals gab. Und das Schlimmste ist: Grün-Rot sendet nicht das geringste Signal, dass sich die Lage bessern könnte.

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Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.

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