Novemberpogrome 1938: Verlogenes Herumgedenken? Wie fühlt sich „Nie wieder“ im neuen Deutschland 2023 an?

Ein Gastbeitrag von Thilo Schneider

Am 9. November ist es wieder so weit: Mit gesenkten grauen Häuptern werden Regierungsmit- und OhnegliederInnen traurig auf den Boden gucken und an die „Reichskristallnacht“ erinnern. Irgendwoher wird man auch noch einen KZ-Überlebenden zerren, der mit seinen über 90 Jahren schildern wird, wie er den 9.11.1938 erlebt hat, alle werden betroffen gucken und im Hintergrund spielt ein Streichquartett Brahms. Es wird eine schöne Gedenkfeier sein, alle Anwesenden werden wieder ihre Floskeln in die wohlgefälligen Kameras des öffentlichen Rundfunks hauchen, sie werden „wehret den Anfängen“ und „nie wieder“ sagen und die „besondere Verantwortung für Israel, gerade im Hinblick auf unsere Geschichte“ betonen. Vielleicht gibt es auch noch den einen oder anderen Orden, Nancy Faeser und ihr knallharter Kampf gegen Rechts wären eigentlich jetzt einmal ausgezeichnet zu würdigen, oder gerne auch Herbert Grönemeyer, weil der hat bei „Das Boot“ einen Nicht-Nazi auf Großer Fahrt gespielt.

Draußen, auf den Straßen, wird ein staatlich vollalimentierter, dafür aber des Deutschen nur rudimentär mächtiger Mob „From the river tot he sea…“, „Hamas, Hamas, Juden ins Gas“ und „Allahu akbar“ brüllen und auf Häuser, in denen Juden wohnen, Davidsterne sprühen. Wie sagte Robert Habeck? „Hier. In Deutschland. 80 Jahre nach dem Holocaust.“ Ja. Irgendwie schade jetzt. Vielleicht können aber noch ein paar Millionen Euro mehr – natürlich für „humanitäre Hilfsgüter“ – den Schmerz der dummen Araber darüber lindern, dass die Mordmaschinerie der Nazis doch zu ineffektiv war, um die Negev „judenrein“ zu halten.

Reden wir offen darüber: Nur ein toter Jude ist ein guter Jude, denn er kann sich nicht mehr beschweren oder unseren Granden, wenn schon keinen latenten Antisemitismus (die öffentlich-redliche Tagesschau konnte er sich nicht verkneifen, gestern einen „Bericht“ über „Siedlergewalt im Schatten des Gaza-Krieges“ auszukübeln) vorwerfen, doch zumindest ihre interessierte Gleichgültigkeit gegenüber dem arabischen Mob auf den deutschen Straßen unter die Nase reiben. Lästig.

Es ginge auch anders: Die Damen und Herren Betroffenheitsvorzeiger könnten beispielsweise lebende israelische Aktivisten einladen oder Soldaten und Polizisten des IDF, die bei dem grausamen Gemetzel in Israel am 7. Oktober vor Ort waren, die vergewaltige Schwangere, verbrannte Kinder und ermordete Babys gesehen haben, und die mal reden lassen. Wäre das nicht eine hübsche Idee, die Inhaber jüdischer Läden oder Lokale einzuladen und sie ein wenig plaudern zu lassen, wie es ihnen mitten in Deutschland geht, seit dem 7. Oktober? Was sie erlebt haben, obwohl sie vielleicht nicht einmal mit der israelischen Politik einverstanden sind, sondern weil sie einfach nur Juden sind? Wie wäre es, Rabbiner von ihren Erlebnissen in Neukölln oder Düsburg berichten zu lassen? Ganz öffentlich! Und von denen einfach mal zu hören, wie sich das verlogen-ritualisierte, vor den jüdischen Gräbern hingewinselte „Nie wieder“ tatsächlich im neuen bunten Deutschland des Jahres 2023 anfühlt? Aber nein: Zur Lesung der Leviten wird es nicht kommen. Zu viele „Gaza-Versteher“ sitzen ja selbst in der Regierung, namentlich bei den beiden latent antisemitischen Parteien SPD und Grüne, die für ihre Lieblingsreligionisten nur vier Dinge fordern: Noch mehr Geld. Noch mehr „Familiennachzug“. Noch mehr Antisemitismus-Import. Noch mehr Verschwendung von Steuergeldern für das Prekariat des Nahen Ostens, nicht nur, aber auch alimentiert von Steuergeldern jüdischer Deutscher.

Aber wenn sich unsere Regierenden schon lieber nicht von lebenden Juden einnorden lassen werden: Wie wäre es alternativ damit, auf das verlogene Herumgedenken ganz zu verzichten? Einfach mal die Klappe zu halten, statt sich als größere Antifaschisten als Georg Elser zu präsentieren? Spart Euch die Kränze und wohlfeilen Reden und macht doch etwas Nettes? Humus und Döner essen, beispielsweise? Das ist doch so wunderbar bunt und mega multikulturell, da kann sich das israelische „Apartheitsregime“ mal eine Scheibe Lamm davon abschneiden, oder? Das wäre wenigstens mal eine offene und ehrliche Arschkriecherei, ohne dass alte und junge Juden damit belästigt würden.

Wir als Volk und Menschen brauchen keine verlogenen Vorturner des verlogenen Gedenkens.

Wer will und sich traut, möge zum Gedenken – nicht nur, aber auch aus Trauer, was wir als Deutschland mit der Ermordung der deutschen Juden insgesamt als Gesellschaft verloren haben – eine Menora, einen siebenarmigen Leuchter ins Fenster stellen. Mehr muss es nicht sein. Oder treffen Sie sich, wenn Sie jüdische Bekannte haben, mit ihnen. Laden Sie sie zum Essen ein. Juden feiern – im Gegensatz zu ihren verklemmten Feinden – gerne das Leben. Dazu braucht es keinen Steinmeier, Habeck, Scholz oder wie die ganzen Islamisten-Versteher und Minderheiten-Streichler heißen. Dazu braucht es nur einfach den Willen und etwas Herz.

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Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Thilo Schneider, Jahrgang 1966, freier Autor und Kabarettist im Nebenberuf, LKR-Mitglied seit 2021, FDP-Flüchtling und Gewinner diverser Poetry-Slams, lebt, liebt und leidet in der Nähe von Aschaffenburg. Weitere Artikel von Thilo Schneider finden Sie hier unter www.politticker.de. In der Achgut-Edition ist folgendes Buch erschienen: The Dark Side of the Mittelschicht, Achgut-Edition, 224 Seiten, 22 Euro.

Bild: Bundesarchiv, Bild 146-1972-033-39 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons

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