„Wunder“ im Öffentlich-Rechtlichen: „Tote“ wird vor Kamera lebendig Verstörende Bilder aus dem Gazastreifen beim ORF

Von Kai Rebmann

Keine Frage, militärische Konflikte sind immer auch ein Krieg der Nachrichten. So ist es in Russland und der Ukraine, nicht anders ist es im Nahostkonflikt. In diesem Informationskrieg werden regelmäßig auch alle Register gezogen, was ausdrücklich für alle beteiligten Kriegsparteien gilt – mal mehr, mal weniger.

In den vergangenen Tagen sorgten Meldungen für Empörung, wonach Israel drei Geiseln getötet hat – „aus Versehen“, wie das Militär seither gebetsmühlenartig versichert. Um eben dieses tragische Missverständnis ging es am Sonntag auch in einem Beitrag der ORF-Nachrichten „ZiB2“.

Die Moderatorin kündigt einen knapp dreiminütigen Beitrag über getötete Zivilisten an – Titel: „Gaza: Druck auf Netanjahu wächst“. Was dann folgt, ist ein Musterbeispiel dafür, wie bereitwillig selbst billigste Hamas-Propaganda von den Mainstream-Medien übernommen wird. So geschehen unter anderem schon bei einem angeblichen Angriff der israelischen Armee auf ein Krankenhaus, der sich kurz darauf als Irrläufer aus den Reihen der Dschihadisten entpuppt hatte.

Lazarus-Moment in Dschabaliya

Der ORF sendet Bilder, die den Angaben zufolge vom arabischen Sender „Al Jazeera“ stammen und verschiedene Örtlichkeiten in Dschabaliya zeigen, einer Stadt im nördlichen Gazastreifen. Aus dem Off wird die israelische Armee angeklagt, die „mit einem Bulldozer die Zelte von Vertriebenen zerstört und Menschen getötet“ habe.

Kurz darauf werden Bilder von getöteten Zivilisten gezeigt. Wie tot diese vermeintlichen Opfer aber tatsächlich sind, lässt sich aus der Ferne nur schwer feststellen. In mindestens einem Fall ist der ORF der Hamas-Propaganda aber sehr offensichtlich auf den Leim gegangen.

Ein scheinbar verzweifelter Familienvater kniet vor zwei weiblichen „Leichen“ und wird aus dem Off wie folgt übersetzt: „Das sind die Opfer dieser kriminellen Aggression.“ Gemeint ist hier Israel und dessen Reaktion auf den Terror vom 7. Oktober.

Und dann kommt der „Lazarus-Moment“! Eine der „Leichen“ dreht sich um, bekommt sodann den Hinweis, dass die Kamera läuft – und stellt sich sofort wieder tot. Der verzweifelte Familienvater spielt seine Rolle ebenfalls weiter: „Ich schwöre bei Gott: Sie trifft keine Schuld. Wir gehören keiner Verbindung an.“

Und der ORF? Die Stimme aus dem Off tut so, als sei ihr das für jedermann Offensichtliche nicht ebenfalls aufgefallen – und vertraut allem Anschein nach darauf, die Zwangsgebührenzahler in der Alpenrepublik für dumm verkaufen zu können.

Unabhängiger Journalismus wichtig wie selten zuvor

Klar, Fehler passieren und wo gehobelt wird, da fallen auch Späne. Dass aber mit Milliarden alimentierte Redaktionen des ÖRR, ob in Österreich, Deutschland oder sonst wo, auf derart billige Propaganda hereinfallen – oder diese womöglich sogar bereitwillig übernehmen – verstört dann doch etwas.

Der vorliegende Fall unterstreicht gerade in Zeiten wie diesen einmal mehr die Bedeutung des unabhängigen und vor allem kritischen Journalismus. Noch wichtiger aber: Bleiben Sie als Leser gerne immer skeptisch und hinterfragen Meldungen insbesondere zu so komplexen Themen wie dem Ukraine-Krieg oder dem Nahostkonflikt lieber einmal zu viel als zu wenig.

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

Bild: Screenshot Video ORF-Mediathek

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