Peinliche Flaggen-Posse in Budapest Deutsche Botschafterin blamiert sich bis auf die Knochen

Von Kai Rebmann

Den Auslandsvertretungen der Bundesrepublik Deutschland in anderen EU-Mitgliedsstaaten kommt in den meisten Fällen nur noch symbolische Bedeutung zu. Und das ist wohl auch ganz gut so, zumindest im Fall der Deutschen Botschaft in Ungarn. Im August 2022 hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock angekündigt, die Hürden für den Eintritt in den Diplomaten-Dienst zu senken und sich vom seit jeher geltenden Prinzip der Bestenauslese verabschieden zu wollen. Wozu das führen kann, zeigt jetzt ein haarsträubendes Beispiel aus Budapest.

Julia Gross postete auf ihrem Twitter-Account ein Bild, auf dem sie mit Tibor Navracsics zu sehen ist. Dazu teilte die deutsche Botschafterin ihren Followern mit: „Die Zusammenarbeit bei Kultur und Bildung ist eine der Säulen der deutsch-ungarischen Beziehungen, die Zusammenarbeit innerhalb der EU eine weitere. (Es war) großartig, mit dem Minister für regionale Entwicklung, Tibor Navracsics, über beides zu sprechen.“

So weit, so belanglos, könnte man nun denken. Anstatt der wörtlichen Nennung der „deutsch-ungarischen Beziehungen“ – was rückblickend wohl besser gewesen wäre – verwendete die Diplomatin allerdings die Flaggen-Emojis der beiden Länder. Zumindest scheint das der Plan gewesen zu sein. Denn anstatt Ungarns Flagge taucht in dem Tweet die der Niederlande auf.

Ungarns EU-Botschafter gibt Nachhilfe bei der Flaggenkunde

Na gut, auch das kann schon mal passieren. Fehler sind menschlich und wo gehobelt wird, da fallen eben auch Späne. Dennoch blieb der böse Flaggen-Patzer von der Twitter-Community natürlich nicht unbemerkt. Und so meldete sich Gross erneut zu Wort und präsentierte gestern diesen Erklärungsversuch: „Vielen Dank für die Hinweise in den Kommentaren. Falsche Flagge, ich meinte die deutsch-ungarischen Beziehungen. Werde nicht noch einmal versuchen, in einem dunklen Auto zu posten.“

Aha, die lichtarme Umgebung war also schuld. Dumm nur: Wieder ersetzte die Botschafterin die Worte „deutsch-ungarisch“ durch Emojis – und wieder lag sie bei Ungarn daneben, wenn dieses Mal auch nur knapp. Gross hatte die Flagge Tadschikistans gewählt, die – wie die ungarische – rot-weiß-grün quergestreift ist. Der weiße Streifen in der Mitte der Flagge der ehemaligen Sowjetrepublik ist allerdings etwas breiter als die äußeren und wird zudem von einer Krone und sieben Sternen geziert.

Wo Gross diesen Tweet abgesetzt hat, konnte bis jetzt nicht geklärt werden. Jedenfalls nahm sich Tamás István Kovács, der Ungarns Interessen bei der EU in Brüssel vertritt, der zunehmend hilflos wirkenden Botschafterin aus Deutschland gerne an. Der ranghohe Diplomat gab seiner Kollegin, ebenfalls via Twitter, einen wertvollen Tipp: „Das ist immer ein guter Rat (nicht im dunklen Auto zu posten) – und verwenden Sie bitte stattdessen Ungarn, denn die obige Korrektur ist wieder falsch (oben ist die Flagge von Tadschikistan zu sehen). Wenn Sie sie häufig verwenden, wird unsere ungarische Flagge für Sie unter ‚häufig verwendet‘ angezeigt.“

Diplomatisch ausgedrückt

Übersetzt in Klartext, den Diplomaten tunlichst vermeiden, ist dieser augenzwinkernde Hinweis des Ungarn ein unübersehbarer Seitenhieb auf die Besetzung der Deutschen Botschaft in Budapest. Man mag sich kaum vorstellen, wenn eine solche Fachkraft zu Zeiten des Ostblocks an die Donau entsandt worden wäre.

Da passt es aber wunderbar ins Bild, wenn Annalena Baerbock in den vergangenen Tagen gleich mehrfach betont hat, dass sie sich eine Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin nur dann vorstellen könne, wenn dieser sich bzw. seinen Kurs „um 360 Grad“ drehe. Ihre Steuergelder und unsere Polit-Elite im Einsatz!

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

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