PETA will Verbot von Tieren in Karussells und Lego-Baukästen Regenbogen und Sternschnuppen statt Pferden

Von Kai Rebmann

Nein, die Überschrift ist leider kein Scherz und es ist auch noch nicht der 1. April, sondern erst Mitte Februar. Die Tierschutzorganisation PETA prescht jetzt einmal mehr mit einer reichlich sonderbaren Forderung vor. In den USA und den Niederlanden sollen Plastik-Tiere ab sofort aus Karussells verschwinden. Den Aktivisten aus unserem Nachbarland geht aber auch das noch nicht weit genug, sie fordern darüber hinaus auch ein Ende der „Tierquälerei“ in Lego-Baukästen.

Aber der Reihe nach: Zunächst war es PETA US, das sich am vergangenen Donnerstag an einen in den USA führenden Hersteller von Fahrgeschäften und der dazugehörigen Ausstattung wandte. Das Geschäftsmodell von „Chance Rides Manufacturing“ beruhe auf der „Ausbeutung von Lebewesen“, so der sinngemäße, aber im Kern durchaus ernstgemeinte Vorwurf.

Nur wenige Stunden später sprangen auch die Kollegen aus den Niederlanden auf das Pferd auf und schlossen sich der Forderung an. Diese wurde an die Betreiber der Erlebniswelt „Efteling“ bei Tilburg adressiert, den laut Eigenbeschreibung „märchenhaftesten Freizeitpark Europas“. Dort gibt es massenhaft Fahrgeschäfte mit Tiermotiven – von Delfinen und Elefanten über Kamele bis hin zu Zebras ist alles dabei, was Kinderherzen höher schlagen lässt.

Das wiederum ist PETA Nederland jetzt ein Dorn im Auge. Nicht unbedingt das mit den Kinderherzen, dafür aber umso mehr die Sache mit den Tieren. Sprecherin Janneke Hogervorst vertritt gegenüber dem „Allgemeen Dagblad“ die Meinung: „Es ist nicht länger zeitgemäß, Tiere zu unserer Unterhaltung auszubeuten.“ Die Parks würden das zwar nicht beabsichtigen, „aber diese Karussells geben Kindern das Gefühl, dass es normal sei, Tiere nur zu unserem Vergnügen zu benutzen“.

‚Kinder werden in die Irre geführt‘

Wohlgemerkt, wir – und ausdrücklich auch PETA US und PETA Nederland – reden hier über Plastiktiere. Hogervorst spricht dann auch leicht relativierend von einer Symbolwirkung, die zum Nachdenken anregen und signalisieren solle: „Die Zeiten ändern sich!“

Atze J. Lubach-Koers vom nationalen Kirmes-Verband erwischt die Forderung auf dem völlig falschen Fuß. Er habe zunächst die richtigen Worte finden und versuchen müssen, nicht zu lachen, als er das erste Mal davon gehört hat. Als er seine Sprache wiedergefunden hatte, bekannte der Funktionär: „Sehr traurig! Kein erwachsener Mensch, der bei klarem Verstand ist, hält so etwas für notwendig. Vielleicht wäre es eine gute Idee, PETA zu sagen, dass es sich nicht um lebendige Pferde handelt.“

Doch mit solchen Argumenten kommt man den hartgesottenen Aktivisten nicht bei. Sobald Kinder auf einem Karussell Elefanten oder Giraffen sehen, glaubten diese, dass „Tiere nur zu unserer Unterhaltung da seien, obwohl die Tiere genauso wie wir Angst, Schmerz, Freude und Liebe empfinden können“. Es gehe darum, Kindern „Respekt und Mitgefühl für alle Lebewesen“ beizubringen, um dadurch eine „gerechtere und barmherzigere Welt“ zu schaffen.

Wer das jetzt für eine Spur zu dick aufgetragen hält, der sollte sich noch mit den weiteren Forderungen der beiden PETA-Landesvertretungen auseinandersetzen. Niemand hat die Absicht, unseren Kindern das Karussellfahren grundsätzlich zu verbieten, ausdrücklich auch PETA nicht. Aber statt auf Pferden, Elefanten und Giraffen soll der Nachwuchs künftig gefälligst auf Autos, Raumschiffen, Sternschnuppen, Regenbogen oder Hexenbesen reiten.

Schluckt ‚Efteling‘ den Köder?

Es wird aber noch verrückter: Ein Sprecher des Parks bedankte sich bei PETA allen Ernstes für die „interessante und besondere Diskussion“. Nur ein pflichtschuldiger Bückling vor dem woken Zeitgeist oder steckt mehr dahinter? Jedenfalls fügt der Sprecher noch an, dass man es als wichtig erachte, „dass es Organisationen gibt, die sich für den Tierschutz einsetzen“.

Einmal den Ball so auf den Elfmeterpunkt hingelegt bekommen, nimmt PETA Nederland gleich einen weiteren Anlauf und weitet die Forderung nach mehr (Plastik-)Tierschutz aus. Jahrmärkte und Freizeitparks könnten beim künftigen „ethischen Umgang mit Tieren“ nur der Anfang sein: „Es gibt ein Lego-Bauernhof-Set, in dem Kühe und Schweine fröhlich und friedlich umherlaufen. Das entspricht nicht der Realität, in der Tiere in der Viehwirtschaft ein erbärmliches Leben führen und einem schrecklichen Ende zugeführt werden. Kinder werden auf diese Weise in die Irre geführt.“

Jawohl! Denn sehr viel realitätsnäher scheinen in den Augen der Tierschützer dafür Kinder zu sein, die auf Regenbogen und Sternschnuppen durch ihre kunterbunte Welt reiten!

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

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