Pfützen-Forschung: Deutschland schafft sich ab – Tropfen für Tropfen Wenn Wahnsinn zur Wissenschaft wird – und der Steuerzahler zahlt

Es gibt Momente, in denen man sich die Augen reibt. Momente, in denen man einen Artikel liest, innehält und sich fragt: Bin ich gerade auf der Seite des „Postillon“ gelandet?

So ging es mir, als ich über die neueste wissenschaftliche Errungenschaft aus Berlin stolperte. Eine „Pfützen-Forscherin“ – ja, Sie haben richtig gelesen – widmet sich voller Ernsthaftigkeit der wissenschaftlichen Erforschung von Wasserlachen.

Nicht der Verhinderung von Überschwemmungen.
Nicht der Verbesserung von Kanalisationen.
Nein, der sozialen Rolle von Pfützen.

Ich las den Artikel in der „Berliner Zeitung“ gleich mehrfach. Ich suchte fast schon verzweifelt nach einem Hinweis, dass es sich um Satire handelt. Ich scrollte hoch, scrollte runter. Kein Augenzwinkern. Kein ironischer Unterton. Kein „Haha, war nur ein Witz“.

Und genau hier wurde mir klar: Der Wahnsinn hat eine neue Eskalationsstufe erreicht.

Schildpfütze, Rillenpfütze, Geißelpfütze – willkommen in der neuen Realität!

Busch nimmt die Sache akribisch ernst. So ernst, dass sie eine ganze Taxonomie der Pfützen erstellt hat. Nein, das ist kein Scherz – hier die neuen wissenschaftlichen Kategorien der Lache:

  • Klassiker: Schildpfütze (clipeus planus), Wölkchenpfütze (nimbus), Rundpfütze (rotundus), Rillenpfütze (striatus) und Ovalpfütze (ovatus longus).
  • Seltene Ausformungen: Winkelpfütze (angulus), Kettenpfütze (series continuus), Fetzenpfütze (multi diffidi) und Geißelpfütze (flagella).
  • Wahre Exoten: Die Figurpfütze (forma figura) – womit bewiesen wäre, dass selbst eine Lache mehr Form hat als so manche akademische Disziplin.

Die ‚Anatomie der Pfütze‘ – es wird skurril

Aber damit nicht genug. Busch ist überzeugt: Eine Pfütze ist nicht einfach eine Pfütze. Sie hat eine komplexe Anatomie:

  • Sie besitzt einen begrenzten Ring, eine Aura (feuchter Rand) und einen Kern (Wasserspiegel).
  • Sie hat eine Sohle (Grund) und einen Bauch (Volumen).
  • Manche entwickeln sogar Geißeln beziehungsweise Arme (z. B. Fugennässe) oder eine Nase (Gravitationskuppe).
  • Und der Abfluss? Selbstverständlich sind das Schlieren oder Beine.

Man könnte nun einwenden, es sei eine harmlose Spinnerei. Aber das ist es nicht. Denn es bleibt nicht bei der privaten Beschäftigung einer exzentrischen Einzelperson. Busch ist bildende Künstlerin, aber ihre Pfützen-Forensik betreibt sie nicht allein: Laut „Berliner Zeitung“ gibt es eine Zusammenarbeit mit dem Institut für Ökohydrologie der TU Berlin. Und spätestens hier sind Sie, liebe Leser, als Steuerzahler im Spiel.

Und – Sie ahnen es schon – es bleibt nicht beim reinen Klassifizieren von Wasserlachen – nein, es geht um mehr. Pfützen werden politisiert.

Pfützen-Forensik: die neueste Klima-Disziplin?

Nach vier Monaten „Pfützenjagd“ in Kooperation mit der Uni Antwerpen wurde nun ein völlig neues Forschungsfeld begründet: die Pfützen-Forensik.

Die zentrale These? Pfützen verschwinden nicht – sie ändern nur ihren Aggregatzustand.

Und genau das soll nun untersucht werden – gemeinsam mit dem Institut für Ökohydrologie der TU Berlin.

Die Idee: In Zeiten der Klimakrise könnten Pfützen als Wasserreservoir dienen. Statt kritischer Nachfragen zu dieser Theorie wird in der „Berliner Zeitung“ jedoch die Vision weitergesponnen: Vielleicht müsse man das Verschwinden der Pfützen verhindern. Vielleicht sei es sogar ein gesellschaftliches Problem, dass Pfützen ignoriert oder – schlimmer noch – diskriminiert werden.

Ja, Sie haben sich nicht verlesen. Es ist von der Diskriminierung von Pfützen die Rede.

Ich wiederhole: Das ist kein Satire-Text.

Nun frage ich mich: Wann kommt das erste Pfützenrettungsgesetz? Wann gibt es „Pfützenschutzgebiete“? Und wann müssen SUV-Fahrer mit einer Sondersteuer rechnen, weil sie durch die falschen Pfützen fahren?

Man könnte nun einwenden, das Ganze sei eine harmlose Spinnerei. Aber das ist es nicht.

Zumindest nicht mehr – wenn es die „Berliner Zeitung“ als seriöse Forschung darstellt, ohne jedes Augenzwinkern. Und genau darin liegt das Problem:

Der Wahnsinn wird nicht mehr hinterfragt – er wird hofiert.

Und ausgerechnet von den sogenannten „Qualitätsmedien“.

Professor für saure Schtschi?

In meiner Wahlheimat Russland gibt es ein wunderbares Sprichwort für Leute, die von nichts eine Ahnung haben, sich aber als große Experten aufspielen: „Professor für saure Schtschi“.

Schtschi – das ist eine traditionelle russische Kohlsuppe. Und wenn jemand als „Professor für saure Schtschi“ bezeichnet wird, dann heißt das: ein Titel ohne Substanz.

Ich fürchte, dieser Titel passt auf so manchen akademischen Karrierepfad in Deutschland.

Und was kommt als Nächstes? Eine Forschungsreihe über die Rolle von Gullys im Stadtbild? Eine Bundestagsdebatte über die Diskriminierung von Pfützen? Die Einführung eines neuen Feiertags zur Würdigung der Verdienste von Wasserlachen?

Meine letzte Hoffnung: Ein Leser findet die Satire-Kennzeichnung

Liebe Leser, vielleicht habe ich ja einfach etwas übersehen. Vielleicht findet einer von Ihnen den erlösenden Hinweis darauf, dass das alles doch nur ein Scherz ist. Dass ich mich irre. Dass alles gar nicht so verrückt ist, wie es mir scheint.

Ich wäre bereit, meinen Irrtum öffentlich einzugestehen – mit Freudentränen in den Augen.

Aber bis dahin stehe ich fassungslos vor der Realität und frage mich: Kann man solche „Qualitätsmedien“ und so eine Wissenschaft noch ernst nehmen, wenn sie sich selbst zur Satire machen – und auch noch unsere Steuergelder in diesen Irrsinn fließen?

ES GEHT NUR MIT IHRER UNTERSTÜTZUNG

Im Dezember 2019 ging meine Seite an den Start. Heute erreicht sie bis zu 53,7 Millionen Aufrufe im Monat. Sie setzt Themen, die selbst große Medien nicht mehr ignorieren können.

Mein Ziel: 

Kritisch, unabhängig und furchtlos der Regierung und ihren Hofberichterstattern auf die Finger schauen – ohne Steuergelder, ohne Großspender, nur mit Herzblut, Idealismus – und vor allem: mit Ihrer Hilfe.

Ihre Unterstützung macht meinen Einsatz überhaupt erst möglich. Jede Geste, ob klein oder groß, zeigt mir: Mein Engagement – mit all den Herausforderungen und schlaflosen Nächten – wird geschätzt.

Das ist für mich nicht nur ein unermesslich wertvolles Geschenk, sondern auch eine große Motivation, weiterzumachen.

Von Herzen: Danke!

Der einfachste und billigste Weg, ohne jede Abzüge, ist eine Banküberweisung:
IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71.

Alternativ sind (wieder) Zuwendungen via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – allerdings werden dabei Gebühren fällig.

Über diesen Link

Mit noch höheren Gebühren ist über Umwege auch (wieder) Paypal-Bezahlung möglich:

Über diesen Link

BITCOIN-Empfängerschlüssel auf Anfrage

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut.

Meine neuesten Videos und Livestreams

Merz & SPD hebeln Wählerwillen aus – der dreiste Coup gegen die Demokratie!

Mannheim: Amokfahrt mit Ansage? Was verschweigt man uns diesmal– und warum hören wir immer dasselbe?

Warum gewinnt Rot-Grün in Hamburg, obwohl es krachend gescheitert ist? Die unbequeme Wahrheit

Bild: Shutterstock

Bitte beachten Sie die aktualisierten Kommentar-Regeln – nachzulesen hier. Insbesondere bitte ich darum, sachlich und zum jeweiligen Thema zu schreiben, und die Kommentarfunktion nicht für Pöbeleien gegen die Kommentar-Regeln zu missbrauchen. Solche Kommentare müssen wir leider löschen – um die Kommentarfunktion für die 99,9 Prozent konstruktiven Kommentatoren offen zu halten.

Mehr zum Thema auf reitschuster.de