„Wird der Bürger unbequem, dann ist er plötzlich rechtsextrem.“ Dieser Spruch bringt die Stimmung in unserem Land auf den Punkt. Seit Angela Merkel eine in der DDR und der Sowjetunion übliche Politik-Methode in die Bundesrepublik importiert hat: Unter dem Vorwand des „Kampfes gegen rechts“ Kritiker der Regierung zu diffamieren, einzuschüchtern und damit mundtot zu machen (siehe meinen Text „Der ‘Kampf gegen Rechts‘ von KGB und Stasi – Alte Methoden, die heute erschreckend aktuell wirken“).
Ein besonders drastisches Beispiel aus Bayern zeigt nun, wie sehr sich diese sozialistische Kampfmethode verselbständigt hat – und welch absolut absurdes Ausmaß sie inzwischen angenommen hat. „Fürstin Gloria radikalisiert? Heimatstadt reagiert: ‘Distanzieren uns deutlich` – so lautet die Überschrift eines Artikels von „Focus Online“ über einem Beitrag, den das Portal von der Münchner „Abendzeitung“ übernommen hat.
Der Text ist ein moderner Online-Pranger.
Raten Sie mal, was das Vergehen der Fürstin ist – für das nun „Ihre Heimatstadt“ sich „deutlich distanziert“ – auch das ist eine Formulierung wie frisch übernommen aus dem real existierenden Sozialismus.
Im Vorspann des Textes kommt des Rätsels Lösung: „Gloria von Thurn und Taxis hat einen Rechtsextremisten zu einem Spenden-Dinner eingeladen.“
Pfui-Teufel! Wie kann man nur!
Früher gab es den Sponti-Spruch: „Wer zweimal mit der gleichen pennt, gehört schon zum Establishment!“
In seiner neuen Form heißt er: „Wer einmal mit dem Falschen diniert, wird aus der woken Gesellschaft aussortiert“
Es wäre geradezu zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre, wie „Focus Online“ bzw. Abendzeitung versuchen, die Sache aufzublasen. In dem Text heißt es: „In Regensburg rumort es vielerorts. Die Auftritte und Handlungen der Fürstin werden kritisch beobachtet.“
Weiter steht da, in bester Rufmord-Manier der sozialistischen Propaganda: „‘Der vielleicht größte Vorteil des Ruhms besteht darin, dass man ungestraft die größten Dummheiten sagen darf.‘ Dieser Satz des Schriftstellers André Gide galt lange auch in Regensburg. Dort lebt Fürstin Gloria von Thurn und Taxis.“
Sodann kommt der Rundumschlag: „Gloria, lateinisch Ruhm und Ehre, hat in der Vergangenheit mit Marzipan-Penissen und Bemerkungen über schnackselnde Schwarze für Aufregung gesorgt.“
Weiter heißt es: „Lange galt sie als Paradiesvogel, aber eben auch als jemand, der das Familienimperium vor dem Bankrott rettete. Der Mäzenatin, von der Regensburg profitierte, ihr verzieh man viel. Doch diese Zeiten sind nun offenbar vorbei.“
Ihr Verbrechen: „Gloria hatte im vergangenen Jahr die Werteunion zu einem Spendendinner in St. Emmeran geladen. Unter den Gästen war laut Medienberichten neben dem ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen auch Gernot Mörig. Der Rechtsextremist gilt als Organisator jenes Potsdamer Treffens, das wegen besprochener Remigrationspläne bundesweite Aufmerksamkeit auslöste.“
Sodann erfährt man, dass die Antifa mobil machte, also die Truppe der Regierung fürs Grobe: „Grund genug für ein Bündnis gegen Rechts, zur Demo gegen die Fürstin aufzurufen. 400 Menschen nahmen laut Medienberichten teil.“
All das, auch dass Mörig geladen war, wolle Gloria nicht gewusst haben, heißt es weiter in dem Text: „Eine Abendzeitung-Anfrage dazu lässt die Fürstin allerdings unbeantwortet.“
Auch bei der Stadtverwaltung waren die Kollegen sofort am Denunzieren – und unzufrieden, dass die Denunzianten-Arbeit nicht so verfing, wie erhofft. In dem Text steht: „Die Abendzeitung hat bei der Stadt nachgefragt, man kann die Antwort als Eiertanz, auf Bairisch auch ‘a Gwürg‘, interpretieren. Eine Sprecherin teilt mit, dass die Familie als Vertreter des Hauses Thurn und Taxis beziehungsweise als Mitglieder der Stadtgesellschaft zu ausgewählten Veranstaltungen eingeladen werden, etwa zum Neujahrsempfang und zum Stadtfreiheitstag.“
Wie passt das zu der Schlagzeile „In Regensburg rumort es vielerorts“, werte Kollegen?
Um wenigstens etwas zusammenzukratzen, wird sodann Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) zitiert – wenigstens die sprang über den Stock, den ihr die Gesinungswärter-Journalisten hin hielten: „Regensburg ist eine weltoffene Stadt, die für Vielfalt steht. Von den umstrittenen Äußerungen der Fürstin distanzieren wir uns deutlich.“ Die Sozialdemokratin springt dann sogar noch eine Nuance höher: Auf der Demo am Wochenende sei sie nicht gewesen, weil sie nicht an jeder Veranstaltung teilnehmen könne – aber Initiativen gegen rechts unterstütze Maltz-Schwarzfischer.
Noch braver Männchen machen die Grünen. „Da ist schon zu viel Porzellan zerschlagen worden“, sagte Oliver Groth, Sprecher der Grünen in Regensburg der „Abendzeitung“. Und: Grüne Stadträte folgen nach seiner Einschätzung keinen Einladungen der Fürstin mehr.
Verpufft ist dagegen die Denunziation der Journalisten beim Erzbistum Regensburg. Im Text heißt es: „Obwohl die Abendzeitung mehrere konkrete Fragen an das Erzbistum Regensburg angesichts vieler problematischer Äußerungen stellt, erhält sie von dort nur einen Satz: ‘Die Fürstin hat keine Funktionen im Bistum.‘“ Weiter steht da: „Erst im Februar hatte die Deutsche Bischofskonferenz sich klar gegen die AfD und deren Thesen gestellt – die inhaltlich nicht weit von Glorias entfernt sind, sich in weiten Teilen sogar überschneiden.“
Journalisten wie die Autoren dieses Textes und die Redakteure, die ihn freigegeben haben, hätten in anderen Zeiten wohl noch eine größere Karriere machen können als heute.
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