Schon wieder: Biden wirkt bei Auftritt von der Rolle Präsident verspricht sich ständig, versteht Fragen nicht – und kündigt Bettgang an

„Wie fit ist er noch? Biden spricht mit Toter … obwohl er erst im August selbst kondoliert hatte“ – so lautete die Überschrift eines Artikels von mir vom vergangenen September. Im Juni verwechselte er die indische Nationalhymne mit der amerikanischen – in den USA, wo nationale Symbole eine ganz andere Bedeutung haben als in Deutschland, ein besonderer Affront. Der greise US-Präsident Joe Biden ist immer für einen Ausfall gut. Die Zweifel an der Amtsfähigkeit des mit 80 Jahren ältesten Präsidenten der US-Geschichte werden selbst bei seinen Demokraten immer größer.

Jetzt hat „Sleepy Joe“ – der „schläfrige Joe“, wie ihn seine Gegner spöttisch nennen, wieder „geliefert“. Bei einer Pressekonferenz versprach er sich ständig und verstand die Fragen teilweise nicht. Dabei war schon der Anfang merkwürdig, wie die „Berliner Zeitung“ schreibt: „Biden kam 90 Minuten zu spät zum Termin im vietnamesischen Hanoi. Sein kurzer Auftritt war dann mehr als unglücklich.“

Noch peinlicher war der Schluss. Nachdem er auf die letzte der geplanten Fragen geantwortet hatte, sagte Biden: „Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich werde jetzt ins Bett gehen.“ Die Journalisten riefen weitere Fragen in den Raum, Biden sprach einfach weiter und geriet ins Stottern. Notgedrungen unterbrach ihn seine eigene Pressesprecherin und beendete den Termin. Auch der Abgang Bidens von der Bühne wirkte sehr ungelenk, wie in Zeitlupe.

Dafür, dass er sich häufig versprach, langsam redete und mehrere Fragen nicht verstand, machte Biden einen Ventilator verantwortlich. Irgendjemand oder irgendetwas muss ja immer Schuld haben.

Biden liefert Fehltritte im Akkord. 2022 hielt er bei einem Treffen mit Vertretern der Windkraftindustrie einen „Spickzettel“ – eine Art „Handlungsanweisung“ – offenbar aus Versehen umgedreht in den Händen, sodass alle Anwesenden und auch die Fernsehzuschauer gar nicht umhin konnten, einen Blick auf die nur für ihn bestimmten Hinweise zu werfen. Details finden Sie hier.

Mein Lesetipp

Kurz darauf sagte Biden bei einer Pressekonferenz über ein Dekret zum Schutz von Daten von Frauen und das Abtreibungsrecht: „Repeat the line“, auf Deutsch „Wiederholen Sie die Zeile“. Später sagte er mehrmals „Ende des Zitats“. Der Mann rechts hinter ihm konnte sich ein Lachen nur mit Mühe verkneifen.

Ein Autor der Washington Times spottete: „Biden ist so weit weg, dass er buchstäblich alles lesen wird, was auf dem Teleprompter vor ihm liegt.“ Auch Tesla-Chef Elon Musk wiederholte ein altes Bonmot, das er schon vor einiger Zeit in die Welt gesetzt hat. Unter einem Tweet von Greg Price schrieb er: „Wer auch immer den Teleprompter kontrolliert, ist der wahre Präsident.“

Die Liste der Aussetzer ließe sich lange fortsetzen. 2021 saß Biden an einem kleinen Tisch und bekam vor laufenden Kameras einen Zettel zugesteckt, als Vize-Präsidentin Kamala Harris das Wort hatte. Biden studierte die Nachricht, wischte sich dann über sein Kinn und starrte danach eine ganze Weile auf seine Hand. Die er dann zu seinen Lippen führte. Peinlicherweise hielt Biden den Zettel später so, dass ihn die Zuschauer lesen konnten. Darauf stand: „Sir, Sie haben da etwas an Ihrem Kinn.“

Bei einer Trauerfeier für den Senator Bob Dole las der Präsident vom Blatt ab: „Und dann hieß es in der Nachricht: Ende der Nachricht“ („And then the message said, end of message.“). Statt den Fehler zu korrigieren, wiederholte Biden den Text sogar noch einmal (nachzulesen und anzuhören hier).

Biden vergaß auch den Namen des australischen Premierministers, als er diesen traf. Im Wahlkampf 2020 hatte er den amtierenden Präsidenten Trump mit einem seiner Vorgänger verwechselt (offenbar mit George Bush oder seinem Sohn George W. Bush). Er begann einen Satz mit „Was für ein Land werden wir sein? Vier weitere Jahre mit George […]“, woraufhin er sich verhaspelte, erneut den Namen „George“ sagte, den Satz dann abbrach und einen komplett neuen Satz startete – dann allerdings mit dem korrekten Namen des amtierenden Präsidenten. Bei der UN-Klimakonferenz 2021 in Glasgow nickte Biden ein.

Der Autor und Psychiater Wolfgang Meins hat sich wiederholt mit Bidens Gesundheitszustand befasst und geht davon aus, dass der Präsident an Demenz leidet. Die großen Medien berichten gar nicht oder nur auf Sparflamme über die Aussetzer. Kritiker argwöhnen seit langem, dass der greise Biden nicht mehr allein das Sagen habe und in Wirklichkeit seine Umgebung bestimme, wo es langgeht. Als besonders einflussreich gilt dabei sein früherer Chef Barack Obama, dem er als Vizepräsident diente.

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