Ein Gastbeitrag von Sönke Paulsen
Er will noch mal! Wer hat noch nicht die Schnauze voll von diesem Bundespräsidenten mit dem schiefen Mund, dessen linke Hälfte Selbstgefälligkeit signalisiert, während rechts Aggressivität droht?
Steinmeier wirkt auf Bellevue nicht wie seine Vorgänger. Er ist eher ein Gutsherr westfälischer Provenienz, der gern die Peitsche schwingt, während er das Zepter fest in der Hand hält.
Der ideale Kandidat unserer politischen Eliten, und wer ihn nicht mag, hat Künstlerpech.
Dieses Pech hatten Künstler ja in den letzten zwölf Monaten ganz besonders und wenig Einfühlung von unserem Staatsoberhaupt erfahren, der vor allem an deren Solidarität mit dem Rest der Gesellschaft appellierte, als sie, im Lockdown, vor dem „existentiellen Aus“ standen. Hätte es nicht eigentlich umgekehrt sein müssen, dass er die Solidarität der Gesellschaft den Künstlern gegenüber einfordert?
Egal.
Unter Steinmeiers Tiraden gegen Teile der Gesellschaft ist diese noch weiter auseinandergedriftet als zuvor. Das mag der Persönlichkeit dieses Politikers geschuldet sein, die enge Moralvorstellungen eines Staatsbeamten mit einem selbstherrlichen „Wer nicht für mich ist, ist gegen mich“ verbindet. Ganz nach dem Geschmack der Inhaber linker Meinungshegemonie und wohl auch ziemlich deutsch.
Der will nun nochmal für eine zweite Amtszeit kandidieren. Der das Volk längst hinter sich gelassen hat und mit zweihundert geladenen Gästen verwechselt, die kontrovers über das Grundgesetz diskutieren. Der vor der EU Verteidigungsreden für George Soros hält und die jungen, europäischen Eliten beschwört.
Ein „Wiedergänger“ aus der Ära Schröder, der als Staatsminister an der Agenda 2010 und den Hartz-Gesetzen gearbeitet hat, um dem „faulen Volk“ mal so richtig einzuheizen.
Wunderbar!
Das Volk bedankt sich, wird aber nicht gefragt. Denn in Deutschland werden die Bundespräsidenten von bestellten Wahlmännern und -frauen gewählt und nicht vom Volk.
Wollen die Bürger diesen Präsidenten ein zweites Mal? Wir wissen es nicht. Alle Umfragen über die Beliebtheit von Steinmeier gehen auf die Zeit der letzten Bundespräsidentenwahl zurück. Ein Schelm, der glaubt, dass Steinmeier hochgeschrieben wurde.
Ich kenne jedenfalls niemanden, der ihn schätzt.
Steinmeier ist kein Präsident des Volkes. Er wird weder bewundert noch gemocht. Er gleicht nicht aus, sondern spaltet. Er hat immer eine moralische Keule dabei und ist zutiefst autoritär strukturiert. Linksautoritär natürlich, durch seine SPD-Sozialisation.
Der soll also nochmal?
Fortschritt sieht anders aus.
Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.
Sönke Paulsen ist freier Blogger und Publizist. Er schreibt auch in seiner eigenen Zeitschrift „Heralt“
Hier finden Sie seine Fortsetzungsgeschichte „Angriff auf die Welt“ – der „wahre“ Bond.
Bild: Golden Brown/ShutterstockText: Gast
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