Von Kai Rebmann
Hamas-Propaganda zur besten Sendezeit im deutschen Fernsehen. Finanziert durch milliardenschwere Zwangsabgaben der unfreiwilligen ÖRR-Abonnenten. Das bekamen die Zuschauer am Sonntagabend in der Tagesschau geboten.
Etwa gegen Mitte der Sendung kündigte Constantin Schreiber einen Beitrag an, in dem es vordergründig um die aktuelle Nahost-Reise von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) gehen sollte.
Der Einspieler begann dann im für die hiesigen Medien inzwischen schon fast üblich gewordenen Tenor. Soll heißen: Mit Bildern von Zerstörungen infolge eines israelischen Raketenangriffs, in diesem Fall auf die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens. Ob bewusst oder unbewusst findet dadurch eine Täter-Opfer-Umkehr statt, Israel übernimmt – zumindest in den Köpfen der Menschen – immer mehr die Rolle des Aggressors.
Sodann kommt ein Mann zu Wort, der mit seiner Familie eigenen Angaben zufolge aus dem Norden in den Süden geflohen ist. Weil man ihnen gesagt habe, dass es hier sicher sei, so der Palästinenser. Doch dann habe es mitten in der Nacht einen Raketeneinschlag gegeben: „Hier waren 30 Leute – Frauen, Männer und Kinder. Die ganze Familie wurde getötet.“
Trauer und Heiterkeit in einem Bild
Nein, solche Berichte verstehen sich nicht per se als Propaganda, und ja, die Situation der Zivilbevölkerung im Gazastreifen ist kritisch. Was einerseits an der militärischen Reaktion Israels auf den Hamas-Überfall vom 7. Oktober liegt – in nicht minderem Maße aber auch der Tatsache geschuldet ist, dass die Hamas die eigene Bevölkerung ganz bewusst als zivile Schutzschilde nutzt.
In der Vergangenheit sind die durch Milliarden an Zwangsgebühren finanzierten ÖRR-Anstalten wiederholt auf die Propaganda der Palästinenser hereingefallen. Selbst „Tote“, die kurzzeitig zum Leben erwachen, lösen in den Redaktionen offenbar nicht einmal mehr ein Stirnrunzeln aus. Ob so etwas absichtlich geschieht oder mit Unfähigkeit zu erklären ist, müssen andere beurteilen.
Und jetzt ist es wieder passiert! Im Anschluss an die dramatischen Schilderungen des Familienoberhaupts aus dem Gazastreifen, zeigt die Tagesschau in diesem Video (ab ca. 06:40 Min) in der nächsten Sequenz Bilder, die mutmaßlich die Bestattung der Opfer zeigen sollen. Auf der rechten Seite steht eine Gruppe ältere Frauen, die sich mit Händen und Tüchern ihre Gesichter verdecken und scheinbar von Schmerz und Trauer erfüllt sind.
Doch was ist das? Auf der linken Seite stehen mehrere Frauen bzw. Mädchen verschiedenen Alters. Von Trauer ist in dieser Gruppe aber keine Spur, ganz im Gegenteil. Insbesondere das Mädchen (im lila Tommy-Hilfiger-Pullover) biegt sich vor Lachen, die dahinterstehenden Frauen tun es ihr schließlich gleich. Erst einige Sekunden später – infolge einer „Regieanweisung“? – hält sich dann auch diese Gruppe die Hand vor das Gesicht, um ihrer Trauer doch noch Ausdruck zu verleihen.
Sind das Bilder, die man von einer Familie erwarten würde, die nur wenige Stunden zuvor 30 ihrer Angehörigen verloren hat? So wie es in dem Beitrag der Tagesschau eben noch suggeriert worden war? Wohl kaum!
Um Annalena Baerboch und ihren Besuch in Nahost – was als Schwerpunkt des Beitrags angekündigt worden war – geht es dann doch auch noch, allerdings erst ganz zum Schluss. Und selbstverständlich unter besonderer Hervorhebung der Außenministerin, dass Israel die Zivilisten in Gaza bei seinen Einsätzen „deutlich besser schützen“ müsse. Abermals kein Wort darüber, dass eben diese völkerrechtlich verbriefte Pflicht ausdrücklich für alle beteiligten Parteien gilt, in diesem Fall also auch für die Hamas.
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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.
Bild: Screenshot ARD-MediathekMehr von Kai Rebmann auf reitschuster.de