Tod nach Impfung: „Ein bisschen Schwund ist immer“? Leidet Bundesregierung am Vogel-Strauß-Syndrom?

Ein Gastbeitrag von Alexander Peitz

Was die Impfstoffe bewirken, das konnte Lothar Wieler im Oktober noch nicht beantworten. Während viele Fragen weiterhin offen sind, wird die mRNA-Vakzine von Biontech/Pfizer allerdings schon fleißig injiziert. Rund 1,2 Millionen Menschen hätten in Deutschland bisher die erste der beiden Impfdosen erhalten, berichtet das Robert Koch Institut.

Während über den Nutzen der Impfung, ob sie auch eine Ansteckung mit dem Coronavirus verhindert, oder dadurch nur die Krankheitssymptome gemildert werden, Unklarheit herrscht, es zudem keine Langzeitstudien zur Sicherheit des Produkts gibt, die Hersteller von der Haftungspflicht bei Impfschäden befreit wurden, wurden nun anderweitig Fakten geschaffen. Denn sicher sein kann man sich jetzt schon, dass der im Eilverfahren zugelassene Impfstoff, dessen Wirksamkeit bei älteren Menschen gar nicht erst untersucht wurde, vereinzelt eines definitiv zur Folge hat: Den Tod.

23 Menschen nach Impfung gestorben

Kurz nach Verabreichung der Impfdosis sind in Norwegen 23 betagte Menschen mit bestehenden Vorerkrankungen gestorben. Als 13 von ihnen daraufhin obduziert wurden, stellte sich tatsächlich heraus, dass diese an den Nebenwirkungen der Impfung verstorben sind. Daraufhin teilte die norwegische Gesundheitsbehörde mit, dass „Covid 19-Impfstoffe für sehr alte und todkranke Menschen möglicherweise zu riskant sein könnten“ und änderte dahingehend ihre Impfempfehlung für Risikogruppen. Insgesamt wurden in Norwegen bisher rund 33.000 Menschen geimpft.

Während die norwegischen Behörden also einen direkten Zusammenhang zwischen den Todesfällen und der Impfung sieht, scheint man davon bei der Bundesregierung nichts wissen zu wollen. Leidet das Bundesgesundheitsministerium am Vogel-Strauß-Syndrom? Darauf deuten jedenfalls die Aussagen des Sprechers Sebastian Gülde bei der Bundespressekonferenz hin. Einen kausalen Zusammenhang sehe man nicht, antwortet dieser auf die Frage von Boris Reitschuster, ob die deutsche Regierung nun ebenfalls Änderungen an den Impfempfehlungen plant.

Bundesregierung sieht keinen Zusammenhang, aber doch einen Zusammenhang

Dass es im „zeitlichen Zusammenhang“ von Impfungen bei älteren Menschen und Personen mit schweren Vorerkrankungen zu Todesfällen kommen kann, darauf sei von Seiten des Paul-Ehrlich-Instituts und des Robert-Koch-Instituts – die im übrigen beide der Bundesregierung unterstellt sind – ohnehin schon mehrmals hingewiesen worden. Doch nicht nur das, es sei sogar „sehr wahrscheinlich“, ergänzt der Sprecher. Für jeden denkenden Menschen ergibt sich hier ein Widerspruch. Wie kann es keinen kausalen Zusammenhang geben, wenn es doch zugleich sehr wahrscheinlich sei, dass es „im zeitlichen Zusammenhang“ mit der Impfung bei hochbetagten Menschen zu Todesfällen kommen kann?

Es ist makaber, doch übersetzt man die Aussagen des Sprechers, könnte man fast folgendes heraushören: Ein bisschen Schwund ist immer. Wie war das gleich noch mit der Solidarität?

PS (Boris Reitschuster): Spahn-Sprecher Sebastian Gülde sagte mir am Donnerstag auf meinen Hinweis zu Norwegen: „Da darf ich Ihnen kurz widersprechen: Die norwegische Regierung hat sich gerade das war vor wenigen Stunden, glaube ich dazu erklärt. Die haben ihre Impfstrategie nicht geändert. Die norwegische Regierung hat erklärt, dass sie zurzeit keinen kausalen Zusammenhang zwischen der Impfung und den einzelnen aufgetretenen Todesfällen sieht. Anders, als einige Berichte haben verlauten lassen, gibt es dort diesbezüglich keine Änderung der Impfstrategie.“ Tagesschau.de dagegen berichtet von einer Änderung der Impfempfehlung und verlinkt als Quelle auch auf die norwegische Behörden: „Das norwegische Institut für Gesundheit (Folkehelseinstituttet) hat daher seine Impfempfehlungen für medizinisches Personal am 18. Januar ergänzt und darauf hingewiesen, dass für extrem gebrechliche Menschen und Schwerstkranke schon kleine Nebenwirkungen wie eine allergische Reaktion ernsthafte Konsequenzen haben könnten. Für diejenigen, die nur noch eine Aussicht auf eine kurze Lebenszeit haben, könne der positive Effekt der Impfung damit marginal oder sogar irrelevant sein.“ Ist die Aufklärung des Widerspruchs möglicherweise, dass Gülde von fehlten Änderungen bei der „Impfstrategie“ spricht, während Norwegen die „Impfempfehlungen“ geändert hat? Das wäre dann doch sehr spitzfindig. Bemerkenswert ist auch, dass der „Faktenfinder“ der Tagesschau, wenn man ihn genau liest, genau das bestätigt, was er zu widerlegen vorgibt.

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Alexander Peitz (ehemals Millauer) begann seine journalistische Karriere als freier Mitarbeiter für ein Lokalblatt der Augsburger Allgemeinen. Dort begann er schließlich auch ein redaktionelles Volontariat. Heute lebt und arbeitet er als freier Journalist in Berlin.

Bild: Shutterstock
Text: ap

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