Von reitschuster.de
Die Diskussionen um die Maskenpflicht in Schulen reißen nicht ab, die Wirksamkeit der Mund-Nasen-Bedeckungen ist heftig umstritten. Bislang gibt es keine randomisierten, kontrollierten Studien zur Maskenpflicht für Kinder. Stattdessen stützen sich alle Analysen zur Wirksamkeit der Maskenpflicht in Schulen auf Beobachtungsstudien.
Die dem deutschen RKI entsprechenden Centers for Disease Control in den USA haben zwar mehrere Beobachtungsstudien veröffentlicht, die darauf hindeuten, dass die Maskenpflicht an Schulen die Fallzahlen deutlich reduziert. Es gibt indes zugleich eine ganze Reihe weiterer US-amerikanische und internationale Beobachtungsstudien, die keine signifikante Auswirkung der Schulmaskenpflicht Fälle feststellen.
Die Autoren einer neuen Studie gingen einen neuen Weg, indem sie eine viel zitierte CDC-Studie mit zusätzlichem Datenmaterial erweiterten, die einen negativen Zusammenhang zwischen Schulmaskenpflicht und der Häufigkeit von Sars-CoV-2-Fällen bei Kindern zeigt.
Die von der University of Toronto finanzierte Arbeit untersucht signifikant mehr Bezirke und erweiterten den Zeitraum. Insgesamt stützten sie sich auf rund sechsmal mehr Daten als die oberste US-Gesundheitsbehörde. Dabei untersuchten die Autoren die Beziehung zwischen Maskenpflicht und Anzahl der Fallzahlen mittels einer multiplen Regression, um Unterschiede zwischen den Schulbezirken zu berücksichtigen.
Auch ganze Bundesstaaten mit Maskenpflicht schnitten deutlich schlechter ab
Das Ergebnis: Ließ sich anhand der kleineren Stichprobe der CDC ein zumindest geringer Nutzen der Masken nachweisen, zeigt die umfangreiche Datenbasis, dass Distrikte ohne Maskenpflicht nicht mehr Infektionen hatten. Die Einbeziehung einer größeren Stichprobe und eines längeren Zeitraums ergab keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Maskenpflicht und Fallzahlen. Diese Ergebnisse blieben auch dann bestehen, wenn Regressionsmethoden zur Kontrolle der Unterschiede zwischen den Bezirken eingesetzt wurden.
Die Analyse bestätigt eine im März veröffentlichte Untersuchung, die offenbart, dass Masken an Schulen keinen gesundheitlichen Nutzen haben. Die Arbeit basiert auf den 500 größten US-Schulbezirken mit insgesamt 19 Millionen Schülern und zeigt: Abgesehen von einem leichten Anstieg im Oktober schnitten die Bezirke mit Maskenpflicht zwischen zwei- und viermal Mal schlechter ab als die Bezirke ohne Maskenpflicht.
Die nördlichen Bundesstaaten, in denen zumeist die Maskenpflicht galt, schnitten deutlich schlechter ab, schreiben die Autoren. Aber nicht, weil die Mund-Nasen-Bedeckungen die Situation besser oder schlechter machten, sondern einfach, weil sie keinen Unterschied bewirkten. Ihr Resümee: „Die Saisonalität scheint einen viel, viel größeren Einfluss auf die Fallzahlen zu haben als alle nicht-pharmazeutischen Maßnahmen, die implementiert wurden – und sicherlich mehr als die Maskenpflicht.“
Bild: ShutterstockText: reitschuster.de