Warum schweigt die Bundeskanzlerin zum Judenhass in Deutschland? Erstaunliche Wortkargheit

„Und Angela Merkel: Schweigt“ – unter diesem Titel hat Chaim Noll dieser Tage einen Artikel auf der „Achse des Guten“ veröffentlicht. Darin befasst er sich mit „importiertem“ Judenhass – einem weitgehend tabuisierten Thema. Der in Israel lebende Noll schreibt: „Mitte vergangener Woche haben vor der Synagoge in Bonn drei ‚Männer‘ eine Israel-Fahne verbrannt (und wenn deutsche Medien zu dem Wort ‚Männer‘ Zuflucht nehmen und nähere Zuschreibung vermeiden, handelt es sich mit Sicherheit um Muslime). Vor der Synagoge in Gelsenkirchen brüllte eine türkische Fahnen schwenkende Meute im Takt ‚Scheiß Juden‘. So dass Kanzlerin Angela Merkel sich dann doch eine Erklärung abgerungen hat. Allerdings ließ sie sich nicht zu einem persönlichen Wort herbei. Sie, die sonst so gern redet, über Bücher, die sie nicht gelesen hat, oder dieser Tage auf dem Kirchentag über ‚Klimaleugner‘, ließ von einem Pressesprecher erklären, dass ‚unsere Demokratie antisemitische Demonstrationen nicht toleriert‘. Das war flau. Und wenig glaubhaft. Seit Jahren kommen die neuen Judenhasser, ob auf deutschen Schulhöfen oder Straßen, straflos davon.“

Noll erhebt schwere Vorwürfe: „Angela Merkel wird in die Geschichte eingehen als die Kanzlerin, die den offenen Judenhass in Deutschland wieder möglich gemacht hat. Jahrzehnte von ‚Aufarbeitung‘ und ‚Vergangenheitsbewältigung‘, von Volksbildung und versuchter Überwindung einer traumatischen deutschen Niederlage wurden von ihr einfach beiseite gewischt. Man darf unter ihrer Regierung in Deutschland wieder offen zum Mord an Juden aufrufen und sich zugleich vom Staat subventionieren lassen. Im Kleinen wie im Großen.“
Schwerer Tobak.

Doch warum meldet sich Merkel, die sonst in der Tat bei weitaus geringeren Anlässen selbst das Wort ergreift, nicht zu den erschreckenden Szenen der vergangenen Woche?

Die Frage, die Noll mit seinem Artikel aufwirft, stellte ich heute direkt Merkels Sprecherin, meiner früheren Focus-Kollegin Martina Fietz. Hier der kurze Wortwechsel heute auf der Bundespressekonferenz:

FRAGE REITSCHUSTER: Frau Fietz, warum schweigt die Bundeskanzlerin zu den Exzessen von Judenhass in Deutschland?

FIETZ: Herr Reitschuster, Sie werden sich vielleicht an die Pressekonferenzen der vergangenen Tage erinnern. Darin hat sich Herr Seibert an dieser Stelle schon vielfach dazu geäußert, und die Regierungssprecher sprechen im Namen der Bundeskanzlerin.

ZUSATZFRAGE REITSCHUSTER: Es hat aber doch eine andere Wertigkeit, wenn sich die Bundeskanzlerin selbst äußert. Sie äußert sich sonst zu Angelegenheiten, die manche als weniger relevant einschätzen. Daher stelle ich noch einmal die Frage: Warum äußert sich die Bundeskanzlerin nicht persönlich zu diesen doch ausgesprochen wichtigen und besorgniserregenden Ereignissen?

FIETZ: Die Bundeskanzlerin hat diesen Weg gewählt, über ihre Sprecherinnen und Sprecher die Position der Bundesregierung darzulegen.

Manchmal sagt Schweigen mehr als viele Worte. Und wirft Fragen auf. Hat Noll Recht mit seinem Grundverdacht, Merkels Wortlosigkeit habe damit zu tun, dass sie nicht nur für die massive Zuwanderung aus traditionell judenfeindlichen Gesellschaften steht, sondern noch viel mehr für die Tabuisierung des Themas „Import von Judenhass“?

Fragen über Fragen. Und keine wirklichen Antworten.

Sehen Sie sich hier den obigen Wortwechsel als Ausschnitt an und hier mein Video über die gestrigen Bundespressekonferenzen mit den Regierungssprechern und mit Bundesminister Heiko Maas.

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Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

 

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Bild: Mario Martin/Boris Reitschuster
Text: red

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