Die nachfolgenden Überlegungen können bei der Impfentscheidung behilflich sein. Sie sind auch für medizinische Laien zu verstehen.
Der berühmte Pathologe Rudolf Virchow (1821–1902) hat bereits 1856 allgemeingültig erklärt, warum Blutgerinnsel (Thromben, Einzahl Thrombus) entstehen. Als Ursache für eine Thrombose (Blutgerinnsel-Entstehung) käme immer – so Virchow – eines der drei folgenden Prinzipien in Frage:
- eine Strömungsveränderung des Blutes oder
- eine veränderte Blutzusammensetzung oder
- ein Endothelschaden.
Das ist die Virchow-Trias. Sie sollte jeder Krankenschwester und jedem Arzt geläufig sein, denn sie gilt bis zum heutigen Tag ohne Einschränkungen selbst bei Sachverhalten, die Virchow vor über 150 Jahren noch nicht ahnen konnte.
Uns braucht hier lediglich der Endothelschaden zu interessieren, also die Beschädigung der hauchdünnen Innenschicht unserer Blutgefäße. Sie ist gesunderweise so glatt, dass die Blutzellen nahezu reibungsfrei an ihr vorbeigleiten können. Man kann sie mit der Teflonbeschichtung in der Bratpfanne vergleichen. Wenn diese Schicht zerkratzt wird, backen die Pfannkuchen dort an. Gleiches würde vermutlich passieren, zöge man eine Schweißnaht in die Pfanne. Eine Beschädigung unserer Blutgefäß-Innenschicht kann ebenso unterschiedlich in Erscheinung treten.
Egal, ob durch Arteriosklerose, durch chirurgische Gefäßnähte oder sogenannte Stents – immer, wenn der Blutstrom nicht am unversehrten Endothel entlangführt, können sich an solchen Stellen Blutgerinnsel bilden. So auch im Rahmen der Impfung gegen SARS-CoV-2. Gespritzt wird nämlich in die gut durchblutete Muskulatur der Schulter. Ein Teil der Dosis gelangt so in die Blutbahn und wird verteilt, erreicht folglich überall im Körper die Blutgefäß-Innenschicht und wird von deren Zellen aufgenommen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die mRNA in Nanopartikel oder in ein als Vektor bezeichnetes Adenovirus verpackt ist. Entscheidend ist, dass eine mRNA immer der Bauplan für ein bestimmtes Eiweiß ist – in diesem Fall der Bauplan für das Corona-Spike-Protein. Die Endothel-Zellen werden also die Corona-typischen Spikes in ihren Eiweißfabriken (Ribosomen) herstellen und sie anschließend in Richtung Blutbahn an der Zelloberfläche präsentieren.
Das allgemeine Prinzip des Endothelschadens wird nun gleich in doppelter Hinsicht konkretisiert. Schon die Spike-präsentierenden Endothelzellen sind abnormal. Vollends tragisch wird jedoch deren Attackierung durch Lymphozyten (Abwehrzellen), die diese Gelegenheit nutzen, um Antikörper gegen das Spike-Protein zu bilden, denn das „immunologische Gedächtnis“ soll uns ja fortan vor dem „Feind“ mit diesem Spike, also vor SARS-CoV-2 beschützen. Dieser Angriff allerdings macht das Endothel zum Ort einer Entzündung. Mehr Endothelschaden geht fast nicht. Vielleicht werden die Endothelien sogar vorübergehend zerstört.
Deshalb findet nun die wiederholt beobachtete Thrombose statt. Prinzipiell in allen Regionen des Körpers können sich auf attackierten Endothelien Blutgerinnsel bilden. Denn warum sollte die Virchow-Trias ausgerechnet diesmal eine Ausnahme machen?
Mit dieser Überlegung erklärt sich also einerseits das Auftreten von Thrombosen selbst, z.B. die Sinusthrombose im Gehirn mit stärksten Kopfschmerzen, Wesensveränderung oder Lähmungen.
Andererseits aber auch deren Folge: Denn wenn Thromben sich vom Ort ihres Entstehens ablösen, werden sie mit der Blutströmung mitgerissen (= Thrombo-Embolie) und bleiben zwangsläufig in den immer schmaler werdenden Verzweigungen von Arterien stecken. Das zieht – sehr plötzlich oder mit gewisser Latenzzeit – die Infarzierung (Gewebstod durch Blutleere) des nachfolgenden Gewebes nach sich: Im Herzkranzgefäß den Untergang eines Herzmuskel-Areals (= Herzinfarkt), im Bereich des Gehirns einen Schlaganfall mit den bekannten Lähmungserscheinungen, an anderen Stellen Darm- oder Niereninfarkte, akute Arm- und Beinarterienverschlüsse usw.
Im schlimmsten Falle ist die Embolie sofort tödlich.
Und scheint nicht drittens auch die u.a. im Rote-Hand-Brief von Astrazeneca als häufige Impfnebenwirkung bezeichnete Thrombozytopenie (Mangel an Thrombozyten, Blutplättchen) plausibel, wenn nach ausgedehnten Thrombosen schlicht die meisten Thrombozyten verbraucht sind?
Sollte Virchow Recht behalten, ist eine Impfung mit mRNA-Impfstoffen also immer riskant. Eventuell sogar lebensgefährlich.
PS: Zur Beruhigung – es kann auch alles gutgehen, denn Thromben können vom körpereigenen Bluteiweiß Plasmin wieder aufgelöst und unschädlich gemacht werden. Oder sie sind nach zwölf Wochen so fest mit der Blutgefäßwand verwachsen, dass sie nicht mehr abreißen können. Diese Information darf all jenen Trost und Hoffnung sein, die sich bereits einer Impfung unterzogen haben oder liebe Menschen kennen, die diesen Schritt gegangen sind.
Und hier die Einschätzung des Textes durch den Chefarzt einer deutschen Klinik, der ebenfalls anonym bleiben will. Aus Respekt gegenüber dem Gastautor habe ich die Änderungsvorschläge des Chefarztes nicht direkt umgesetzt, sondern bringe sie hier als Anmerkungen:
Ich habe mir den Artikel vielfach durchgelesen und auch parallel recherchiert.
Für den Laien, und das ist ja gut, kann dieser Beitrag etwas beitragen zur Frage, warum treten Thrombosen bei der Impfung auf. Er erhellt aber nicht die gesamte Problematik des Themas „Thrombosen“ in diesem Kontext. Wir wissen ja inzwischen, dass fast ein Drittel der Patienten mit manifestem COVID-19 auch Thrombosen entwickeln. Ein Hinweis dazu, ggf. am Anfang des Beitrags, wäre vielleicht sinnvoll mit der Ergänzung, dass man sich nicht der Gesamtproblematik Thrombosen und COVID-19 widmen möchte, sondern „nur“ der Thrombose-Problematik bei mRNA-Impfungen.
Um den Hintergrund des Artikels deutlich zu machen, würde ich im Prolog des Autors einige Zahlen zu den Thrombosen als Komplikationen der Impfungen einfügen. Schon deshalb, um die Bedeutung einordnen zu können. In der internationalen Literatur gibt es ja schon gute Zahlen hierzu, auch der PEI-Bericht vom 15.7.2021 geht detailliert darauf ein (Link hier). Auch, dass sie selten sind.
Es ist zu überlegen, ob eine solche seltene Nebenwirkung der Impfung als generelles Argument gegen eine Impfung gelten kann. Vielmehr sollte klar sein, dass wir zu wenig über die Nebenwirkungen wissen (die Thrombosen sind nur eine), die mit der Impfung einhergehen. Die Impfstoffe haben eine bedingte Zulassung, die Erfahrungen sollen jetzt mit der von der Bundesregierung geförderten Impfkampagne erst gesammelt werden. Es ist eine politische Entscheidung, keine wissenschaftliche. Aber vielleicht sprengt dies den Rahmen des Beitrags. Aber es ist ja immer das Gleiche, das experimentelle an dieser Impfkampagne kann man auch nicht in jedem Beitrag bringen.
Sachlich finde ich den Beitrag korrekt.
Der Autor ist in einer großen Klinik in Deutschland tätig. Er schreibt hier unter Pseudonym. Die Identität des Arztes ist der Redaktion bekannt.