Von Daniel Weinmann
In der jüngsten Auflage des Sonntagstrends, den das Meinungsforschungsinstitut INSA für die Bild am Sonntag erhebt, erreicht die AfD 21 Prozent – und liegt damit deutlich vor der Kanzlerpartei SPD, die nur auf 16 Prozent kommt. Die Grünen liegen mit 13 Prozent noch darunter.
Grund genug für die linkstotalitäre Gesellschaft in diesem Land, die Partei und ihre Anhänger auszugrenzen. Jüngstes Beispiel: Der Allgemeine Studentenausschuss der Universität Bremen wirft Professorin Vera Hagemann vor, auf der Online-Plattform X (ehemals Twitter) Beiträge von AfD-Politikern geteilt zu haben, die angeblich gegen Migranten und die Coronapolitik hetzen. Hagemann ist seit 2018 Hochschullehrerin für Wirtschaftspsychologie und Personalwesen in der Weserstadt, wurde dort im Juli zur Dekanin gewählt. Ihr neues Amt sollte sie im November antreten.
Doch daraus wird nichts, der Studentenausschuss hat ganze Arbeit geleistet. „Wir erwarten vom Rektorat, dass es sich von den geteilten Positionen distanziert, gerade wenn es in Richtung von AfD-Inhalten geht“, forderte Asta-Vertreter Jona Dirks vor gut zehn Tagen. Uni-Sprecherin Kristina Logemann blies ins gleiche Horn und bediente sich dabei der üblichen Tiraden gegen die AfD: „Wir distanzieren uns in jeglicher Hinsicht von extremistischen, rassistischen und demokratiefeindlichen Äußerungen.“
Nur nicht zu viel Kritisches über Corona
Angestoßen hatte die Anfeindungen die „taz“, der eigenen Angaben zufolge Screenshots von einem mittlerweile gelöschten X-Account mit dem Namen Vera Hagemann vorliegen. Darauf habe Hagemann einen Beitrag von Markus Krall geteilt, in welchem er die Corona-Impfungen als „Giftspritzen“ bezeichnet.
Mit dem Post über Giftspritzen habe die Professorin den Rahmen, in dem man Kritisches über Corona sagen könne, weit verlassen, wetterte Asta-Vertreter Dirks, der „Fridays for Future“ zu seinen persönlichen Projekten zählt. Für wissenschaftliche Arbeit sei dies problematisch, befand der Student mit Blick auf das von Hagemann maßgeblich vorangetriebene Forschungsprojekt „CovStress“.
Wes einfachen Geistes Kind er ist, zeigt exemplarisch diese krude Binsenweisheit: Stünden verschwörungstheoretische Ansichten hinter dem Projekt, unterstütze dies leicht – so wörtlich – „die Narrative von Verschwörungstheoretiker*innen“.
»Wir begrüßen, dass Frau Hagemann als Dekanin zurückgetreten ist«
Die „taz“, die bei der Demontage von Hagemann die erste Geige spielen will, fand einen weiteren X-Account, der ebenfalls Vera Hagemann zugeordnet werden könne. Er folge ebenfalls dem Forschungsprojekt der Professorin und poste einen Beitrag des Berliner AfD-Politikers Georg Pazderski. Nicht zuletzt teile der Zweit-Account einen Beitrag, in dem ein Video der Freien Sachsen eingebettet sei.
Schnell trug die Diffamierungskampagne des Asta und der „taz“ Früchte. Vor wenigen Tagen meldete die Uni Bremen, dass Vera Hagemann ihr Amt als Dekanin nicht antreten wird. „Wir begrüßen, dass Frau Hagemann als Dekanin zurückgetreten ist und auch, dass sich die Uni distanziert hat“, feixte Asta-Repräsentant Dirks.
Immerhin ein Teilsieg von Hagemann: Sie bleibt auch künftig Professorin in Bremen. Ihre Entscheidung sei das Ergebnis der Gespräche mit dem Rektorat und dem Fachbereich. Zum Inhalt dieser Gespräche wollte sie indes nicht Stellung nehmen. Auch die Uni hält sich bedeckt, da es sich um „personalrechtliche Angelegenheiten“ handle.
Auf Sie kommt es an!
Auf meiner Seite konnten Sie schon 2021 lesen, was damals noch als „Corona-Ketzerei“ galt – und heute selbst von den großen Medien eingestanden werden muss. Kritischer Journalismus ist wie ein Eisbrecher – er schlägt Schneisen in die Einheitsmeinung.
Dafür muss man einiges aushalten. Aber nur so bricht man das Eis. Langsam, aber sicher.
Diese Arbeit ist nur mit Ihrer Unterstützung möglich!
Helfen Sie mit, sichern Sie kritischen, unabhängigen Journalismus, der keine GEZ-Gebühren oder Steuergelder bekommt, und keinen Milliardär als Sponsor hat. Und deswegen nur Ihnen gegenüber verpflichtet ist – den Lesern!
1000 Dank!
Per Kreditkarte, Apple Pay etc.
Alternativ via Banküberweisung:
IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71 oder BE43 9672 1582 8501
Empfänger: Boris Reitschuster
Verwendungszweck: Zuwendung
BITCOIN Empfängerschlüssel auf Anfrage
Mein aktuelles Video
Zwischen Leben und Tod:
Zwei Geschichten aus einer anderen Welt, die mir das Herz zerreißen.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.
Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.
Bild: Shutterstock