Wenn Standards sinken: Die Gefahr durch falsche Fachkräfte Von falschen Ärzten bis Pseudo-Ingenieuren: Wie der Fachkräftemangel Deutschland verändert

Von Ekaterina Quehl"

Nach dem Magdeburger Attentat haben uns zahlreiche Leserbriefe über falsche Ärzte erreicht, darunter auch einige von Medizinern selbst. Wie gravierend die Gefahr für die Gesundheit ist und wie Kliniken sowie Justiz mit solchen Fällen umgehen, hat Boris Reitschuster in seinem Beitrag „Lebensgefahr durch falsche Ärzte? Magdeburg bringt Klinik-Skandal ans Licht“ eindrucksvoll beschrieben. Doch wie sieht es in anderen Bereichen aus?

Lehrer und Erzieher ohne pädagogische Ausbildung, die unsere Kinder unterrichten. Fahrer öffentlicher Verkehrsmittel, die ohne Führerschein Personen befördern. Handwerker, die ihr Handwerk nicht verstehen. Hotelpersonal, das weder Deutsch spricht noch grundlegenden Service bietet. Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes, die Bürgern keine kompetente Auskunft geben können – all das sind keine Einzelfälle, sondern längst Realität in Deutschland.

Als Migrantin, deren russischer Diplom-Abschluss in Deutschland nicht anerkannt wurde – obwohl in Russland hohe Anforderungen an Bildung herrschen – und die einen zusätzlichen deutschen Abschluss machen musste, um als Fachkraft überhaupt eine Chance zu haben, weiß ich aus eigener Erfahrung, wie bürokratisch und übertrieben das Anerkennungsverfahren hierzulande oft ist. Dass diese strengen Anforderungen angesichts des herrschenden Fachkräftemangels teilweise kontraproduktiv sind, liegt auf der Hand. Noch fataler ist jedoch, dass die Anforderungen in bestimmten Berufen so weit heruntergeschraubt werden, dass Schutz und Qualität in Schlüsselbereichen unserer Gesellschaft gefährdet sind. Gelten diese strengen Vorgaben nur für Fachkräfte aus bestimmten Herkunftsländern? Diese Frage drängt sich auf, wenn man beobachtet, wie falsche Ärzte, Lehrer oder Ingenieure hier unbehelligt arbeiten dürfen, während qualifiziertes Fachpersonal aus Russland, der Ukraine oder Weißrussland mit massiven Hürden beim Zugang zum Arbeitsmarkt konfrontiert wird.

Können wir noch sicher sein, bei einer Krankheit die richtige Behandlung zu bekommen? Können wir sicher sein, dass unsere Kinder eine gute Bildung erhalten? Dass sie mit dem Schulbus sicher nach Hause kommen? Oder dass neu gebaute Häuser den geltenden Baustandards entsprechen? Diese Fragen stellen sich zwangsläufig, wenn man beobachtet, wie manche Branchen versuchen, den beinahe allumfassenden Fachkräftemangel durch die Senkung der Qualitätsstandards zu kompensieren.

Ein aktuelles Beispiel aus der Industrie zeigt erneut, wie tiefgreifend die Problematik des Fachkräftemangels in Deutschland ist und wie verfehlt die Lösungsansätze dafür oft sind.

Sollten auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, Erfahrungen mit sogenannten Fachkräften gemacht haben, schreiben Sie uns gerne Ihre Eindrücke. Ihre Stimme hilft dabei, dieses wichtige Thema weiter aufzuarbeiten.

‘Er kann nicht mal Stahl von Aluminium unterscheiden‘

Werter Herr Reitschuster,

bringen Sie denn auch mal Berichte über andere Branchen? Ich arbeite in einem Berliner Industriebetrieb und es ist haarsträubend, was da so abläuft.

Manche Mitarbeiter aus dem Ausland können in etwa das, was sie vorgeben. Darüber kann man nicht viel sagen. Manche allerdings können nicht mal 10 Prozent von dem, was sie vorgeben. Ich arbeite zum Beispiel mit einem „Ingenieur“ und der kann nicht mal Stahl von Aluminium unterscheiden. Das ist kein Witz! Weiterhin wirft er selbst Maßeinheiten wie Millimeter und Zentimeter durcheinander (auch kein Witz!). Er hat angeblich an einer englischen Privat-Uni mit Abschluss studiert.

Komischerweise ist es genau dieser „Ingenieur“, der bei Bonusleistungen von der Firma und Steuernachlässen als Erster nachfragt. Allgemein macht er den Eindruck, als hätte er nur Youtube-Videos gesehen.

Allerdings will den auch niemand versetzen oder rauswerfen. „Der macht sich schon“, heißt es dann original von der Abteilungsleitung und der Personalabteilung. Viele Teile, die wir bauen, sind sicherheitsrelevant und können bei Versagen schwere Schäden verursachen. Wie kann man da nur so vorgehen?

Manch andere Leute aus dem Ausland machen durchaus ihre Arbeit. Warum stellt man angesichts von Millionen Arbeitslosen nicht zuerst Leute aus der EU ein? Viele indische/afrikanische „Ingenieure“ machen faktisch Begutachtungs- und Schrauber-Arbeiten, das ist nichts, was man nicht einem mittelmäßigen Schüler in einem halben Jahr beibringen könnte. Für Inder ist aber selbst nach einem Studium 2000€ netto sehr viel Geld.

Der Arbeitsmarkt betrifft übrigens auch migrantische Arbeitnehmer. Warum nimmt man nicht die, die zumindestens seit 1-2 Generationen hier leben?

Einen der größten Punkte sehe ich – unabhängig vom tatsächlichen Nutzen für Firma und Gesellschaft – bei der Kommunikation. In der Sprache geht so viel verloren. Was bedeutet „leicht“ oder „ein bisschen“ oder „ein bisschen mehr“? Übersetzen Sie das mal in 4 verschiedene Sprachen. Amerikaner fühlen sich auf Nachfrage grundsätzlich immer „fine“. Für andere Nationalitäten ist das unverständlich. Was bedeutet es, wenn ein Projekt „beschleunigt“ werden muss? Ist das neutral? Oder der Mitarbeiter schon halb gefeuert?

‘Eine Gesellschaft zieht die an, deren Wertesystem es widerspiegelt‘

Um dem Thema mal einen Horizont zu geben: Deutschland ist ein Hochsteuerland. Es gibt wirklich Einwanderer, die zur Personalabteilung gehen und fragen, wo denn „der Rest von der Überweisung ist“. Deutsch ist schwer zu erlernen und der Aufenthalt in Städten wie Berlin macht es nicht besser. Wer eine Firma gründen will, bekommt es mit viel Bürokratie zu tun. Wer im Bereich Forschung aktiv werden will, trifft auf verhältnismäßig wenig Kapital, aber auch viel Bürokratie.

Wer also kommt tendenziell nach Deutschland? Es sind die, für die es woanders zu anstrengend oder zu risikoreich ist. Oder die, die es leistungsmäßig nicht schaffen. In Deutschland ist man aber IMMER sozialversichert. Und bekommt Kindergeld. Und kann alles einklagen.

Was bedeutet das unterm Strich? Wir bekommen die Durchschnittlichen. Wir bekommen die, denen „das Vorhandene eigentlich auch reicht“. Wir bekommen die, die nicht am Samstag arbeiten wollen. Steht ja gar nicht im Vertrag! Also wirklich jetzt!

Da in Deutschland Moral und Anspruchshaltung über allem stehen, zieht diese Geisteshaltung auch einige Leute an, die es mit den Zugangsbedingungen zu dieser Gesellschaft nicht so genau nehmen.

Sehen Sie beim Thema Umwelt Politiker mit Spaten in der Hand, die Wälder pflanzen? Sehen Sie beim Thema Fahrrad Politiker, die im Winter Fahrrad fahren? Oder die U8 in Berlin? Gibt es Steuernachlässe für Unternehmertum?

Eine Gesellschaft zieht die an, deren Wertesystem es widerspiegelt. Hart arbeitende und gebildete Deutsche sowie solche aus anderen Ländern gehen schon seit Jahren in die Boomregionen dieser Welt. Dort, wo man etwas leisten muss und auch einen Gegenwert bekommt. In Deutschland bleiben dann die, denen es „ja ganz gut geht“ oder die trotz fragwürdiger Leistungen immer nach Beförderungen fragen. Eben der Durchschnitt. Und manchmal nicht mal das, wie man gesehen hat. Leute, die sich so durchmogeln und beim Auffälligwerden dann mit Klage drohen.

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Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Ekaterina Quehl ist gebürtige St. Petersburgerin, russische Jüdin und lebt seit über 20 Jahren in Deutschland. Pioniergruß, Schuluniform und Samisdat-Bücher gehörten zu ihrem Leben wie Perestroika und Lebensmittelmarken. Ihre Affinität zur deutschen Sprache hat sie bereits als Schulkind entwickelt. Aus dieser heraus weigert sie sich hartnäckig, zu gendern. Sie arbeitet für reitschuster.de.

Bild: Shutterstock

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