Von reitschuster.de
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, äußerte am Mittwoch in Genf Bedenken zur Wirksamkeit der Booster-Impfung.
„Die Datenlage deutet darauf hin, dass die Übertragung vor dem Auftreten der Delta-Variante durch die Impfstoffe um etwa 60 Prozent reduziert wurde. Mit Delta ist dieser Wert auf etwa 40 Prozent gesunken“, so Tedros.
Da die Impfstoffe gegen den ursprünglichen Virus entwickelt wurden, wirken sie inzwischen nicht in gleicher Weise, wie noch gegen das ursprüngliche Virus, das inzwischen von einer Vielzahl anderer Stränge vollständig verdrängt wurde.
Tedros ist voller Sorge über das falsche Gefühl der Sicherheit. Die Impfstoffe hätten die Pandemie nicht beendet und Maßnahmen zur Eindämmung des Virus blieben weiterhin nötig.
„Die Impfstoffe retten Leben, aber sie verhindern die Übertragung nicht vollständig“, erklärte der WHO-Chef.
“Nicht vollständig” ist an dieser Stelle wohl reichlich diplomatisch gewählt. Wie diese Erkenntnisse mit den von etlichen Ländern verhängten 2G-Regelungen zusammenpassen sollen, verriet Tedros jedoch nicht.
Dazu hatte sich vor einigen Tagen der Virologe Kekulé geäußert, der 2G in Anbetracht der neuen Erkenntnisse als “Teil des Problems” bezeichnete. Er sprach von einer massiven Welle der Geimpften.
Schon vor zwei Wochen hatte sich Tedros zur Booster-Impfung geäußert. Er nannte die Booster-Impfung für Gesunde einen “Skandal”. Allerdings bezog sich diese Äußerung nicht darauf, sie generell zu verwerfen. Tedros monierte vielmehr, dass derzeit noch sehr viele Länder in der dritten Welt auf ihre Erstimpfungen warten würden.
Afrika hat eine sehr niedrige Impfquote von knapp 6 Prozent und gleichzeitig eine sehr geringe Anzahl an COVID-19-Toten.
Bild: Naresh111/ShutterstockText: reitschuster.de
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